Ich weiß nicht, ob das so ganz normal ist... ich bin halt jemand, der viele Sachen aufhebt (für meine Kinder später, sofern ich jemals welche haben werde, aber auch, weil ich irgendwie zum Teil dran hänge). Jedenfalls hatte ich schon vor ein paar Jahren zu meiner Mutter gemeint, als meine Schwester ausgezogen ist, dass ich gerne das Zimmer als eine Art zweites Wohnzimmer nutzen würde, wo man eben ein Regal mit Brettspielen hat und ich dann evtl. auch mein Lego vom Dachboden holen würde, weil dann ja viel Platz wäre, um mal wieder was zu bauen. Naja, meine Mutter, eigensinnig, wie sie eben immer handelt, hat sich das Zimmer unter den Nagel gerissen und es kam nie dazu. Es war auch mehr so ein Hirngespinst, ich bin davon ausgegangen, dass ich ab und zu mal was bauen würde oder so, nicht jetzt, dass ich jeden Tag irgendwelche fantasievollen Rollenspiele da durchführe.
Dann habe ich von meiner Schwester 2 alte "Lil'Secrets"-Püppchen gefunden. Das waren so Barbiekinder-große Figuren, bei denen ne kleine Überraschung in den Haare versteckt war. Meine Schwester hatte 2, ich keine. Ich wollte immer welche, ihr schienen sie nicht allzu viel zu bedeuten. Davon habe ich welche im Internet entdeckt und wollte sie kaufen, einfach um diesen Moment zu haben, sie auszupacken und diese kleine Überraschung raus zu holen. Natürlich auch wegen der Püppchen, die sehen einfach total hübsch aus. Aber ich spiele ja nicht damit, ich bin ja kein Kind mehr. Ich würde sie nur immer wieder ansehen.
Jedenfalls stand jetzt seit etwa 2 oder 3 Jahren fest, dass ich das Zimmer nicht bekomme, was eigentlich von vorherein klar war (ich kenne ja meine Mutter). Und jetzt arbeite ich seit einigen Monaten in einem Kindergarten, wo es einige der Spielsachen gibt, die ich auch früher hatte. Mich hat es damals immer geärgert, dass es immer so wenig war - wir hatten einige verschiedene Sachen, aber von einer Sache nie genug, um viel zu bauen. Und irgendwie hat das so die Lust in mir erweckt, endlich mal die Möglichkeit zu haben, was Großes zu bauen, wo ich genügend Teile habe und nicht nach 5 Minuten alles verbaut ist. Also habe ich mir vor ein paar Monaten mehrere Päcke Geomag gekauft, weil meins einfach zu wenig war. Damit hab ich jetzt auch schon öfters was ausprobiert... zwar leider nie lange, aber irgendwie wollte ich das so.
Naja, jetzt it kürzlich im Kindergarten altes "Mädchenlego", also dieses Belville, aufgetaucht, was ich auch früher hatte (noch habe), und da sind so viele Teile dabei, wo man ganze Häuser draus bauen kann, ne Treppe, ne Badewanne, ein ganzer Spielplatz. Das habe ich als Kind immer provisorisch gebaut, weil ich immer nur ganz einfache Sets hatte, wo es sowas nicht gab. Außerdem hatten wir immer nur blonde Mädchen, blonde Mädchen, blonde Mädchen. Und jetzt habe ich gesehen, dass es da noch ganz andere und viel schönere gibt... und dann musste ich das haben. Ich weiß gar nicht, ob oder wie lange ich damit "spielen" werde, ich mein, ich bin jetzt 24 aber irgendwie löst das so ein Gefühl aus... keine Ahnung. Ich meine, ich gebe da jetzt nicht Unmengen an Geld aus, ich weiß dann schon, wanns reicht (jedenfalls ungefähr), und ich meine, wenn ich mal Kinder habe, können die das ja auch benutzen (viele ältere Spielsachen halte ich für pädagogisch wesentlich wertvoller als neuere).
Aber ist das normal? Ich glaube ja, das hat irgendwas mit inneren Wünschen oder so zu tun. Sich das zu erfüllen, was man nicht haben konnte. Oder in die Kindheit zu flüchten, weil ich die Verantwortung nicht tragen kann. Andererseits gehen andere mit ihren Handys Pokémon jagen oder zocken den ganzen Tag. Ich weiß nicht. Was haltet ihr davon?