Aufhören war einfach aber .....

Hier könnt Ihr Euren Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen.

Re: Aufhören war einfach aber .....

Beitragvon EwigeMutter » So. 11.08.2013, 20:36

Hmmm....jeder ,der eine schöne und behütete Kindheit hatte,sehnt sich zeitweise dorthin zurück.
Alles war so einfach: man hatte immer alles ,was man gerade braucht ohne das man es beschaffen musste, man wurde umsorgt und geliebt um seiner selbst willen.....
aber die Kindheit kommt nicht mehr zurück und wir müssen uns den Herausforderungen des Lebens stellen.
Die meisten Menschen lernen dies so zwischen 16 und 20.
Du hast das wohl bisher noch nicht gelernt und vor allem nicht akzeptiert.
Ich denke mal, Deine innere Einstellung muss sich da noch ändern.
Du bist anscheinend nie richtig "erwachsen" geworden.
Viele,die sich nach Schutz und Geborgenheit sehnen,suchen sich eine(n) Partner(in),
der für sie "die Brocken von der Straße rollt."
Wäre das denn eine Option?

Zu Deiner Abstinenz: Ich finde es großartig, das Du in diesem Bereich so einen starken Willen hast!
Ich hoffe,das es so positiv weitergeht!
Du kannst also sehr entschlossen sein,wenn Du willst.....
dehne das doch mal auf andere Bereiche aus!
EwigeMutter
 

Re: Aufhören war einfach aber .....

Beitragvon cats47 » Mo. 12.08.2013, 11:58

Nie erwachsen geworden ist richtig. Schöne Kindheit, na ja , eher nicht.
Überbehütet, materiell verwöhnt und ganz bewußt, damit ich ja nicht
irgendwann ausziehe, zur Unselbstständigkeit erzogen.
Aber geliebt, nein.
Das Thema löst bei mir immer noch viel Verbitterung aus.
Kitt für die miese Ehe der Eltern, später Gesellschaft das die Mutter
nicht alleine ist. Und immer von der Mutter zu hören gekriegt was
andere Leute für tolle, erfolgreiche Kinder haben nur sie ist
mit 2 Versagern gestraft.
Wahrscheinlich bin ich jetzt zu hart und mache es mir damit auch zu
einfach aber ich bettele schon mein ganzes Leben lang verzweifelt
und leider ohne Maß um Liebe und Zuwendung.
Warum wohl ?
Ich bin völlig unfähig zu lieben.
Mit 47 Jahren noch nie verliebt, noch nie einen Freund einfach
keinerlei Erfahrungen mit Männern.
Ob ich eventuell lesbisch sein könnte habe ich selbst schon
überlegt aber das ist es nicht.
Im Grunde kämpft das kleine Mädchen in mir immer noch um
Mama's Liebe obwohl sie schon seit 6 Jahren tot ist.
cats47
 

Re: Aufhören war einfach aber .....

Beitragvon EwigeMutter » Mo. 12.08.2013, 18:41

...aber das kann doch nicht Dein "Lebensmodell" sein und erst recht nicht bleiben!
Eine neue Mutter wird nicht kommen und so wie Du sie beschreibst,verwundert es mich,das Du sie Dir zurückwünschst.
Du warst noch nie verliebt?
Nicht mal aus der Ferne ?
Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen.
Ich war in der Schule ständig verliebt.....
da ist aber zuerst nie was draus geworden,weil ich zu schüchtern war.
Meine erste "große Liebe" kam dann erst mit 18, aber dann sehr heftig.

Es gibt vielleicht Menschen,die sich nicht verlieben können....einfach weil sie emotional "tot" sind.
Ist das denn bei Dir der Fall?
Du liebst doch Deine Katzen....Gefühle muss es also doch in Dir geben.
Denkst Du denn nie,wenn Du einen attraktiven Mann siehst (auf der Strasse oder beim Einkauf beispielsweise):"Mensch,der sieht toll aus!" oder "Der gefällt mir!"
Das denke ich ja sogar noch häufiger und ich bin 56 und verheiratet.
Was sagt denn die Therapeutin zu Deinen mangelnden Empfindungen für andere Menschen?
Bin da jetzt echt etwas ratlos....
EwigeMutter
 

Re: Aufhören war einfach aber .....

Beitragvon cats47 » Mo. 12.08.2013, 20:31

Darum hab' ich gesagt mit dem Trinken aufzuhören war der einfachste Teil.
Meine Mutter war selbst Opfer einer kalten und lieblosen Kindheit.
Irgendwie traurig das sich die Geschichte immer wiederholt.
Solche Sätze wie: " Wenn damals die Möglichkeiten der Abtreibung besser
gewesen wären gäbe es dich nicht " bleiben natürlich trotzdem
hängen.
Mein Vater wollte ein zweites Kind, den Sohn und Erben für die Firma ,
aber dann kam halt ich.
Verlieben ? Wie denn ?
Zwischen meinen Eltern hat sich nach meiner Geburt da waren sie 37 und 39
nichts mehr abgespielt.
Wenn ein Kind den Ekel der Mutter vor Liebe und Sex mitkriegt, und irgendwie
hab' ich das schon, verinnerlicht man das.
In der Schule hat sich nie ein Junge für mich interessiert. Ich war dick, unscheinbar
und furchtbar schüchtern. Zur Tanzstunde bin ich schnell nicht mehr gegangen
weil keiner mit mir tanzen wollte.
Damals hab' ich gedacht wenn ich nur schlanker und hübscher wäre dann würde man
mich mögen.
Dabei sind es nur meine Ausstrahlung von Angst, Schwäche und Unsicherheit die
mich für die anderen zum willkommenen Opfer und zum Außenseiter machen.
Natürlich nehme ich gutaussehende Männer wahr welche Frau würde das nicht
aber ohne echtes, inneres Interesse.
Emotional tot, ja das könnte sein. Hoffentlich ist das nur ein Schutzmechanismus
der sich irgendwann deaktivieren lässt.
Hört sich jedenfalls besser an als ganz krasser Egoist ( O-Ton meine Schwester).
Lebensmotto soll Betteln um Zuwendung und die Suche nach einer Ersatzmama
bestimmt nicht werden. Aber ich weiß (noch) nicht wie ich da rauskomme.
Irgendwo in der Kindheit hat sich diese Sucht nach Zuwendung gebildet und läßt
mich nicht los.
Ob ich meine Katzen liebe ? Weiß ich nicht.
Aber sie lieben mich als einzige so wie ich bin, werten nicht und bei ihnen fühle
ich mich wohl.
Ziemlich wirr, ich weiß. Morgen muß ich umbedingt mit meiner Therapeutin
darüber reden.
cats47
 

Re: Aufhören war einfach aber .....

Beitragvon Amon » Mo. 12.08.2013, 22:29

Mir gehts da sehr ähnlich wie Cats47.

Bin jetzt 40 Jahre alt und hatte noch nie eine Beziehung oder überhaupt etwas in der Richtung.

Meine Ausstrahlung hat sich aber gewandelt in den letzten Monaten, mit mir reden mehr Menschen und es gehen mehr Menschen auf mich zu.

Ich wünsche dir das du in der Therapie noch mehr zum inneren Wandel kommst, das ist möglich.
Amon
 

Re: Aufhören war einfach aber .....

Beitragvon Berenice » Di. 13.08.2013, 13:09

Cats, ich finde, du klingst schrecklich einsam.

Bei allem Verständnis, dass die Dinge für dich so sind, wie du sie darlegst - WILLST du denn aus den alten Mustern raus?

Und wenn ja, billigst du dir die Möglichkeit dazu denn überhaupt zu, oder neigst du eher zu der Sicht, dass ja alles so sein muss wegen des geschilderten Vorlebens und es im Grunde keinen Ausweg gibt?

Mit Letzterem legst du dich dann innerlich schon fest.
Berenice
 

Re: Aufhören war einfach aber .....

Beitragvon cats47 » Di. 13.08.2013, 14:10

@ Berenice

Nichts ist unabänderlich und nichts ist Schicksal. Ja ich will aus den alten Mustern raus
weiß aber noch nicht so richtig wie.
Der erste Schritt war das ich gestern zum ersten Mal die Ursache für meine unstillbare
Sehnsucht nach Zuwendung erkannt habe.
Und daran kann ich mit Hilfe meiner Therapeutin arbeiten. Eigenes Selbstwertgefühl
aufbauen um nicht mehr ausschließlich von Anerkennung von außen abhängig
zu sein. Sicher nicht einfach aber mit der Zeit werde ich es schaffen.

@ Amon

Innerer Wandel in der Therapie. Ja, das hoffe ich.
Bis ich mal normal mit Leuten reden kann habe ich noch ein Stück Weg vor mir.
cats47
 

Re: Aufhören war einfach aber .....

Beitragvon Berenice » Di. 13.08.2013, 18:34

Klingt gut, wirklich gut jetzt! 8)
Berenice
 

Vorherige

Zurück zu Gefühls- und Gedankenwelt

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste