Mein Leben ist einfach nur scheiße

[DerVerlorene]

Hallo. Ich bin neu hier und habe mich schon ein bisschen durch das Forum gelesen. Ich bin zwar der Meinung, das die Leute hier viel schlimmer dran sind als ich (nicht böse gemeint), aber jeder darf hier ja seine Probleme schildern und hoffen das jemand vllt ne Lösung oder so hat...

Ich hab in meinem Leben echt ne Menge durchgemacht: Mutter an Krebs verstorben, Vater ist einfach abgehauen ohne was zu sagen und wohne jetzt bei meiner Oma, die mich auch nicht leiden kann...
Der ein oder andere wird sicherlich sagen: "Man da hab ich ja noch schlimmeres erlebt". Vllt ist das so, aber für mich ist das schon schwer genug.
Ich habe seit mehreren Jahren das Gefühl, alles falsch zu machen. Ich kenne dieses Gefühl "Glück" gar nicht. Es existiert für mich nicht.
Der einzigen Person der ich wirklich alles erzählen kann, ist meine beste Freundin (und ja ich bin ein Junge). Die hat aber fast den Kontakt abgebrochen weil sie Schuldgefühle hat. Denn meine Oma weiß das sie Gras raucht. Wer hat es Ihr natürlich erzählt?! Ich! -.-
Alles, wirklich alles mache ich falsch. In der Schule kacke ich total ab weil ich keine Motivation finde zum üben, weil ich immer denke: "Scheiß drauf. Irgendwann bist du sowieso tot." Ist das normal?
Ich hab mich in jemanden verknallt. Versaut, weil ich es Ihr gesagt habe (Kontakt hat sie am nächsten Tag abgebrochen). Es gab noch mehr in meinem Leben, doch dafür müsste ich Seiten schreiben.
Ich pack das auf Dauer einfach nicht mehr..
Ich hoffe, diesen Text ließt jemand der das so ähnlich erlebt (hat).
Vllt kannst du mir ja helfen...

[Carmen]

Hey du!

Das dachte ich am Anfang auch, andere sind viel schlimmer dran als ich... aber Probleme kann man nicht vergleichen, und wenn du sagst, es geht dir schlecht, dann hört dir hier bestimmt jemand zu, egal was es ist.

Hmm... wie alt bist du denn? Evtl könntest du ja ausziehen oder sowas. Ich mein, das kann ja nicht so weiter gehen, oder? Vl redest du mal mit einem/r (Vertrauens)Lehrer/in?

[DerVerlorene]

Ich bin 16. Ich bin kein Mensch der gerne mit Erwachsenen über Probleme spricht. Ich rede mit Menschen die ich schon lange kenne. Die in meinem Alter sind. Es fällt mir schwer solche Menschen zu finden. Personen die nicht zur Familie gehören. Mir fällt es nicht leicht jemanden Vertrauen zu schenken...

[iyuraeel]

Ich bin kein Mensch der gerne mit Erwachsenen über Probleme spricht.

Ich hoffe ich darf dennoch antworten*g*

Carmen hat natürlich Recht, Probleme zu Vergleichen ist unnötig.
Erinnert mich an einen schönen Spruch:
"Zu sagen ich darf nicht traurig sein, weil andere größere Probleme haben ist genauso
verkehrt wie zu sagen ich darf nicht glücklich sein, weil andere größeres Glück haben".

weil ich immer denke: "Scheiß drauf. Irgendwann bist du sowieso tot." Ist das normal?

In deinem Alter würde ich sagen: Ja. Das soll nun die Wichtigkeit deiner Gedanken nicht kleiner machen,
damit will ich nur sagen, dass du damit ganz bestimmt nicht alleine bist, ein solches Denken haben die
meisten Menschen irgendwann im Leben mal. Ich denke, das ist tatsächlich normal.

Was du mit deinen Eltern durchgemacht hast tut mir wirklich leid, sowas sollte nicht passieren. Nicht so früh
Dennoch hast du deiner Oma vom Graskonsum deiner besten Freundin erzählt. Das ist finde ich ein gutes Zeichen,
du hast versucht dich zu öffnen, mit ihr zu reden, ihr etwas anvertraut. Sie sieht es vielleicht nicht so, aber
du hast es probiert, hattest vielleicht die Hoffnung, verstanden zu werden oder ein Gespräch mit ihr darüber führen
zu können, das finde ich sehr gut

Was die Motivation in der Schule betrifft, da kann ich nur schwer was zu sagen.
Es ist sehr sinnvoll, weiter zu lernen und einen guten Abschluss zu bekommen(da spreche ich aus Erfahrung, ich
habe keinen guten Abschluss und viele Wege sind vorerst verbaut dadurch), aber das sagt sich immer so leicht.
Ich hatte selbst Phasen in denen mir meine Noten egal waren und ich fand nicht heraus. Vielleicht ist es bei dir
noch nicht zu spät.
Eventuell kannst du mit deiner besten Freundin zusammen lernen?
Ein Gespräch mit dem Vertrauenslehrer würde ich auch empfehlen. Es fühlt sich komisch an plötzlich mit einem
Lehrer über seine Gefühle zu sprechen, aber meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Verständnis haben und
einem helfen wollen. Sie dürfen auch nichts weitersagen, was du denen sagst, wird ganz bestimmt nicht an
andere Schüler weitergetragen.

[DerVerlorene]

Danke für die Ratschläge.