hey =)
ich habe ja jetzt ein FSJ in einer Behindertenschule angefangen, und hab da fast jeden Tag morgens oder nachmittags/abends zusätzlich zur Schulzeit Dienst im Internat. dort bin ich das Jahr über fest in einer Gruppe, mit 5 Schülern, von denen 3 so alt wie ich oder noch ein bisschen älter sind. zu meinen Aufgaben dort gehört das gemeinsame Essen, Freizeit und eben auch Pflege. ansich hab ich wenig Hemmungen, was sowas angeht, ich kann mit meinen Kindern in der Schule (1. Klasse) aufs Klo gehen, Windeln wechseln, oder mit dem einzigen Mädchen in meiner Gruppe im Internat auch Duschen gehen. da hab ich keine Berühungsängste oder so, auch wenn manche dort schwermehrfachbehindert sind.
allerdings wurde ich die letzten Tage für einen ...jungen Mann im Internat eingewiesen. um ihn und das eben erwähnte Mädchen werde ich mich hauptsächlich kümmern. er ist 18, sitzt im Rollstuhl. er hilft viel mit, braucht aber gerade beim waschen viel Hilfe. er ist trotz seiner körperlichen und geistigen Behinderung von der Entwicklung her wie andere in dem Alter auch sind. und außerdem mitten in der Pubertät.
heute hab ich das erste Mal ihn alleine geduscht, mit Aufsicht. der andere Pfleger, bei dem ich die letzten Tage dabei war, war das recht unkompliziert, einfach mit einem Waschlappen über den ganzen Körper, auch im Intimbereich, und fertig. allerdings wurde mir heute erklärt, so einfach sei das nicht darauf folgte ein ewiglanger Vortrag über Pflege im Intimbereich bei Jungs, wie das alles funktioniert, was wichtig ist, wo ich ihn überall wie anfassen muss, usw. und dann auch noch vonwegen ja, ich bin ein junges, hübschen (eheeeem naja^^) Mädchen, er ist ziemlich pubertär, da kann es schon sein, naja... das ihn das irgendwie erregt, wenn ich ihn da wasche. aber dass ich ihm da auch klar Grenzen setzen muss, und wenn es nicht klappt oder er irgendwie aufdringlich werden sollte (wobei das noch nie der Fall war und er wurde schon von einigen FSJlerinnen gewaschen...), soll ich auch Bescheid sagen, dann macht das wer anders.
naja. mein Problem damit: das einzige nackte männliche Wesen, dass ich jemals angefasst habe, war mein Exfreund. und wenn ich daran denke, wird mir schlecht (das mit der Panik hab ich mittlerweile im Griff ) und wenn ich nun den Jungen waschen muss und so ...anfassen muss (da is nicht mit Augen zu und durch, weil ich will ja auch nicht schlampern...), dann denke ich gezwungenermaßen an meinen Ex, auch wenn das ja ne ganz andere Situation ist. und dann kommt wieder alles hoch und mir geht es scheiße. außerdem habe ich ja bei meinem Ex gesehen, wie gut das mit dem Grenzen setzen und nein sagen klappt (eeeeeeeeeehm....nicht!!!-.-), da hab ich Sorge, das bei ihm falls nötig nicht hinzukrigen. und dann in der blöden Situation zu sein und nicht rauszukommen. ich bin da echt noch sehr empfindlich und mich triggert so ziemlich...alles.
ich könnte vielleicht mich wem anvertrauen von meinen Ansprechpersonen da, die Situation schildern und sie bitten, mich wo anders einzusetzen. die sind echt nett und verständnisvoll und rücksichtsvoll. aber das will ich nicht. ich will es machen. ich will alles machen. ich will alle meine Aufgaben gut und gewissenhaft erledigen können. wäre es irgendwie ein Praktikum von einer Woche oder so, dann wäre das kein Thema. aber ich habe ein Jahr dort. ich will eine Hilfe sein. ich will es können und ich will mich nicht bei der Arbeit von meinem Ex einschränken lassen.
hat von euch jemand schonmal eine ähnliche Situation gemeistert oder irgendwelche Ideen, wie ich das hinkriegen könnte, und was dabei hilft, den Unterschied zwischen ihm und meinem Ex mir klar zu machen, auch meinem Unterbewusstsein? das tat jetzt erst mal gut, sich das von der Seele zu schreiben... und Danke fürs Lesen.