Zukunft und Arbeit

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Zukunft und Arbeit

Beitragvon EmmaLinnea » Mi. 30.10.2013, 23:45

Ich habe einen ähnlichen Thread gelesen bei mir ists aber doch ein bisschen anders, deswegen eröffne ich jetzt dafür mal ein eigenes Thema.

Großer Unterschied: ich hab noch nicht mal eine Ausbildung.
Hab aber zwei große Interessen: Landwirtschaft und Medizin.
Leider ist beides unschaffbar für mich (volle Berentung auf Zeit, chronisch krank/psychisch behindert).

Ich weiß nicht, was ich kann, alles ein bisschen, habe schon zig Tests gemacht, beim biz und auch im Internet. Was wirklich brauchbares ist auch da nicht rausgekommen. :ratlos:

Das hört sich an wie eine 15 jährige, die bald ihren Abschluss macht, aber ich bin erschreckenderweise schon 26.

Ich habe 2 Ausbildungen angefangen, die ich nach einiger Zeit abbrechen musste. Insgesamt habe ich aber schon etliche Berufe im Praktikum ausprobiert. Scheiterte meist daran, dass ich mir das nicht zutraute (Angst).

Versagerkarriere; wenn man das so liest, könnte man denken, ich wäre stinkfaul.
Das finde ich aber nicht, denn ich bin schon motiviert. Ich lerne zuhause freiwillig, z.B. alles was mit Medizin zu tun hat, ich bilde mich allgemein und ich würde jetzt gerne in einem Fernstudium mein großes Latinum nachholen.
Aber sobald ich das Haus verlasse läuft alles schief.

Ich hab Angst vor Menschen, denk immer, was die von mir denken und dass ich mich verstellen muss. Auch meine Freunde zu sehen bereitet mir Angst und Druck. Man merkt davon aber nichts sagen mir die Leute, trotzdem quält mich deren Anwesenheit. Es sagen so viele, dass sie mich mögen, aber ich merke nichts. Alles tot.

Seit dem letzten Praktikum glaube ich, dass ich nie wieder arbeiten werden kann (seitdem schlafe ich auch keine Nacht mehr durch).
Katastrophenvorstellung, ich will arbeiten, aber ich weiß nicht was, wie und wofür.

Wofür wird mir nicht klar und ich habe z.B.meine mutter gefragt, sie sagt, für die Familie.
Ich würde gerne eine haben, „normal sein“ kann aber nicht, da meine Gefühle tot sind.

Sexualität ist ein no go, Alleine das ist schon Kampf, dass durchzustehen, z.B. mit meinem jetzigen Freund. Ich versuche unsere Treffen herauszuzögern deswegen.
Und das Menschen so gierig nach sowas sind, dass löst in mir Fluchtgefühle aus.

Kinder rühren mich gar nicht. Wie ich das so mitkriege, machen sie nur Arbeit, Dreck und Lärm, kosten unendlich viele Nerven und sorgen für schlaflose Nächte.
Ich find kleine Kinder auch nicht süß.

Als Alternative wird hier ja dann oft ein Haustier aufgeführt.
Ich hatte mal ne Katze für ein paar Tage aber hab die Nähe nicht ausgehalten. Und ich hatte das Gefühl, ich muss sie die ganze Zeit beschäftigen, damit sie sich nicht langweilt. Außerdem hab ich mich nicht getraut zu bewegen, wenn sie neben mit im Bett lag und schlief. Ich musste nur noch weinen und wollte, dass sie weg ist. Dabei war sie soo süß und eigentlich mag ich Tiere. Scheinbar aber nur, wenn ich nicht für sie zuständig bin.

Klingt alles total unsympathisch...


Aber zurück zur Arbeit.


Mal zusammengefasst, was andere von Arbeit halten:

Zitat von meinem Psychiater:
Arbeit macht keinen Spaß, ist ne Belastung und macht Schaden und deswegen erhält man Ende des Monats die Entschädigung dafür.

Meine Mutter sagte, sie wollte unbedingt Lehrerin werden und brannte dafür. (Wie kann man das, wenn man gar nicht weiß, was einen später erwartet? - wusste sie auch nicht).
Jetzt sagte sie, ihr Beruf ist 20% Spaß und der Rest nervt.
Wie hält man das aus, wenn man weiß, das man noch 35 jahre vor sich hat? (in meinem Fall)

Meine Erfahrung mit Arbeit:

Wenn ich arbeite, dann besteht mein Leben nur aus Arbeit. Nach Feierabend und am Wochenende will ich nur meine Ruhe, weil ich nicht mehr kann und versuche irgendwie Energie für den nächsten Tag/die nächste Woche zu gewinnen, meistens indem ich schlafe. Mehr nicht.
Das halte ich ein halbes jahr aus und dann lande ich wieder in der Klinik wegen Selbstmordgedanken oder gar -versuch.

Ich weiß, jaja, das Leben ist kein Ponyhof, kein Spaß bla, aber wozu dann das Ganze? Die ganzen Jahre quälen, nur damit man irgendwann tot umfällt? Oder noch schlimmer mit Krebs, Schlaganfall oder Schmerzen dahinsiechen, bis man tot umfällt.

Und man darf noch nicht mal vorher aus dem Leben treten, weil dann gesagt wird, das ist feige und man schuldig gesprochen wird.
Das ist doch für die Angehörigen auch besser! Wenn man sieht, wie diese Person leidet und am Leben scheitert. (dieser dumme Spruch: lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende).

Ich kenn auch die andere Seite, meine geliebte Patentante hat sich auch umgebracht und ich vermisse sie. Noch heute fließen in bestimmten Situationen Tränen, auch jetzt wenn ich das schreibe. :wasser: Aber vielleicht war das besser für sie. Ich weiß, wie man leiden kann.

Und ja, ich weiß auch, das ganze trieft vor Selbstmitleid. Aber ich seh einfach keinen SINN!

Wo ist da der Lebensinhalt? Ich bin verzweifelt. :ciao:

Und bitte, bitte keine Anschuldigungen...mir fiel das seeehr schwer, mich hier zu offenbaren, weil ich weiß, dass sind keine schönen Gedanken und die meisten werden jetzt wohl Zornesfalten im Gesicht haben. Aber ich muss diese Gedanken einfach mitteilen und die Fragen stellen, weil ich so nicht weiterkomme, und ich will und muss weiterkommen, sonst kann ich langsam einpacken und gehen. :cry:
EmmaLinnea
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon Atisha » Do. 31.10.2013, 08:32

Hallo,

So wie du dachte ich auch mal, eigentlich mein ganzes Leben. Der Grund ist wir sind krank, wir passen nicht ins Leben, wir sind herausgefallen und dann drehen sich innerlich all unsere Ansichten herum, warum auch immer. Vielleicht soll uns die herumgedrehte Perspektive irgendwie helfen.

Aber wenn man gesund ist, mit dem Leben zurecht kommt und positiv eingestellt ist, dann macht das Leben richtig Freude. Auch Arbeiten macht Freude, sie ist nicht blos eine Belastung, sondern sie fordert einen heraus, man kann sich beweisen, entwickeln, sich auseinandersetzen mit Menschen, Umwelt und Technik - das macht Spass. Auch anderes kann einem was geben, Kinder, Hobbys, Kunst ... wenn man gesund ist und lebt.

Ja, wir Kranken können nicht leben, hören nicht mehr die Melodien des Lebens, sind negativ in allem anstatt zuversichtlich ... was soll ich dir raten, dass weiß ich nicht, gesund zu werden, aber wie. Das ist mir ein Rätsel in meinem 42 jährigen Leben geblieben, trotz das ich immer krank war. Es ist ein innerer Wandlungsprozess auf den man vertrauen sollte und Medikamente können auch helfen.

Zur Zeit geht es mir richtig gut, ich bin nun seit einigen Monaten nicht mehr arbeiten gewesen, weil es nur noch Qual war, jetzt geht es mir aufeinmal richtig gut, keine Depressionen mehr, keine Ängste, kein paranoides Denken. Das Leben kann richtig schön sein und Spass machen und einem sinnvoll vorkommen.
Ich hoffe mal, das es bei mir so bleibt. Ich habe mich wirlich lange genug herumgequält. Es ist schon recht drastisch bei mir, noch vor Monaten total am Boden und jetzt gehts mir richtig gut. Aber anscheinend ist das so im Leben. Wie es nun mit mir weiter geht, das weiß ich noch nicht. Ich habe auch geplant Rente zu beantragen, weils nicht mehr ging, aber nun komme ich mit dem Leben auf einmal zurecht. Hmm ...

Ich wünsche dir auch, dass du gesundest, denn dann sieht alles anders aus.
Atisha
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon Charlotte » Do. 31.10.2013, 10:11

Hallo EmmaLinnea!

Die gleichen Gedanken quälen mich auch im Moment. Schule und Arbeit kenne ich auch nur mit 20% Spaß und 80% Kampf, Frust, Druck, Müssen... Privat sieht es bei mir ähnlich aus, niemals einen Freund gehabt und die Sehnsucht danach wird neben der Angst davor so winzig, dass ich es gar nicht mehr versuche. Diverse chronische Erkrankungen, sowohl körperlich als auch psychisch. Ich bin ebenfalls 26 und frage mich täglich, wozu ich überhaupt noch aufstehe. Ich hab doch eh nichts mehr vom Leben zu erwarten. Und um etwas an dieser Situation zu ändern, muss ich zurück in den Kampf, Druck, Frust und Müssen. Wo soll bloß die Kraft dafür herkommen?

Ich wünschte, ich könnte dir einen Tipp oder Rat geben, aber das kann ich nicht. Ich wollte dir nur mitteilen, dass du nicht alleine bist. Dass ich dich gut verstehen kann und gerne ein offenes Ohr habe, wenn du eines brauchst. :cuddle:
Charlotte
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon Panvie » Fr. 01.11.2013, 01:55

Ich rate mal mutig, dass du von meinem Thread sprichst, was die ähnliche Perspektivlosigkeit angeht. ;)

Hallo, Emma. :)

Insofern kann ich dich sehr gut verstehen, auch wenn sich unsere Fälle "nur" ähneln und nicht gleichen. So ratikal das auch klingen mag, aber ich kann mich nicht über das definieren, was ich an Ausbildungen gelernt habe. Ohje, niemand sollte das! Der berufliche Werdegang eines Menschen ist nicht das, was seinen Charakter, seine Erfahrung, seinen Wissensdurst und vieles mehr ausmacht. Viel wichtiger ist der Lebensweg, der schon hinter einem liegt.

Deshalb hast du dir keine Vorwürfe zu machen, weil du 26 bist. Das ist ein sehr gutes Alter, um einen Neuanfang zu starten. Status Quo. Einfach von Null beginnen. Übrigens ist es völlig richtig, wenn du für dein Problem ein eigenes Thema aufmachst. So kann man dir viel vertraulicher und persönlicher helfen, als wenn das in einem Sammelthread erklärt wird. :)

Mit Landwirtschaft und Medizin lässt sich doch ein riesiges Spektrum an Optionen ausmachen. Ich finde deine Interessen sehr schön, zumal das eine unter freiem Himmel möglich ist und das andere den Menschen wirklich helfen kann. Das mit deiner Beeinträchtigung tut mir wirklich sehr leid. Hast du eventuell über eine Reha-Maßnahme nachgedacht? Da ist es möglich leichte Berufe zu erlernen und später auch auszuführen. Leider kenne ich mich nicht ganz genau damit aus, da es mir nur angeboten wurde aber ich ablehnte.


Bitte nenne es nicht Versagerkarriere. Du hast sehr realistische Pläne, die sich auch umsetzen lassen. Allein die Idee zum Fernstudium ist besser als meine Idee - mich an einen Studiengang zu klammern von dem ich nicht weiß, ob ich überhaupt aufgenommen werde. Die Angstzustände sind leider eine Hürde, aber keine, die sich nicht überwinden ließe.

Was den Sex angeht. Ich bin mir sicher, dein Freund würde es verstehen, wenn du mit ihm darüber sprichst... Verständnisvolle Partner respektieren den Wunsch nach weniger Zärtlichkeiten - und dennoch könnte er dich besuchen.

Dass deine Mutter Lehrerin wurde war nun mal ihr "Traum". Ich mag das nicht beurteilen, weil ich selbst von einer Lehrerin betroffen bin, die gerade ihr Lehrerdasein in einer Kur "genießt", weil sie das Lehrerdasein seit Jahresanfang überfordert. Soll heißen, ich kann deine Empfindungen in die Richtung sehr gut nachvollziehen.


Du wirst in diesem Forum keine Anschuldigungen über dich lesen. Jeder von uns trägt sein Päckchen und geht individuell damit um. Manche lassen es an ihrer Umwelt aus. Andere denken über das Leben nach und landen bei den finsteren Gedanken, die du genannt hast. Hier sind Menschen, die ihr Leid von der Seele schreiben und sich gegenseitig für das Vertrauen respektieren, dass sie auf dieser Plattform hinterlassen. Ebenso finde ich es sehr achtenswert und stark, wie viel Zeit und Aufwand du für deinen Text aufgebracht hast. Übrigens halte ich eine gesunde Distanz zu Menschen völlig in Ordnung. Sei nicht so hart zu dir, nur weil du nicht fühlst und denkst wie die große graue Masse. ;)

Ich hoffe, dir verschafft das Forum ein wenig Trost und vielleicht den ein oder anderen Rat, der dir im realen Leben helfen wird.

Liebe Grüße
Panvie
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon EmmaLinnea » Fr. 01.11.2013, 12:45

Hallooo!

Danke für eure Antworten. Ich habe sie mir alle durchgelesen und wollte mir in Ruhe Zeit nehmen, sie zu beantworten...
das krieg ich aber erst Anfang nächster Woche hin, fahr gleich weg übers Wochenende :D
nur mal so schnell als Rückmeldung!

Grüße :sunny:
EmmaLinnea
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon Panyria » Fr. 01.11.2013, 15:43

Hallo! Ich hab jetzt nur deine Ausgangssituation angesehen und nicht die Antworten, also wenn was schon dasteht: sorry. So ähnlich ging es meiner Frau vor einiger zeit. Sie hat ihre Ausbildung abbrechen müssen, weil sie u.a. wegen der Arbeit in der geschlossenen gelandet ist. In Karlsruhe gab es da genau was gutes von der Diakonie aus. Dort konnten extra psychisch betroffene arbeiten gehen und leichte Aufgaben machen. Man konnte auch ohne weiteres zu hause bleiben, wenn man sich schlecht gefühlt hat oder jederzeit gehen. Jede stunde war pause. Betreut wurde das von Sozialarbeitern und ein Psychologe konnte auch konsultiert werden. Was ähnliches hab ich jetzt in stralsund auch entdeckt. Vielleicht gibt es sowas bei dir auch. Momentan macht meine frau eine Ausbildung in form einer beruflichen reha. Da ist das Arbeitsamt kostenträger, frag doch mal nach! Da ist auch Betreuung und alle Kollegen da haben irgendwas psychisches. Ein geschützter Rahmen also, da hat man denke ichviel weniger Ängste als auf dem freien Markt. Ich kann dir gern mehr dazu erzählen, wenn du wieder da bist und mehr Ruhe und zeit für das Forum hast :) berufsmäßig klingt es ja fast nach tiermedizin...
Panyria
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon EmmaLinnea » Mi. 06.11.2013, 20:11

So, hab mir nochmal alles in Ruhe durchgelesen und ich danke euch dafür, dass ihr mir geschrieben habt, wie es bei euch ist...
es ist ja echt tragisch, wenn man kämpft und kämpft und andere scheinbar sorg- und mühelos durchs Leben kommen.
Hat ja jetzt leider gedauert mit der Antwort...
Bei mir wurde es dann Freitag auch noch akut mit meinen Ängsten und der Panik und dass ich nicht mehr schlafen konnte deswegen.

Meinen Arzt habe ich gestern angefleht, er kann alles mit mir machen, er soll nur meine Panik verhindern und bei meiner Therapeutin bin ich fast zusammengeklappt, sodass sogar sie schon sagte, ich dürfe ne Tavor nehmen, wenns so bleibt...“aber nur ne Halbe ;-)
Magen- und Darmkrämpfe, Übelkeit, Schwindel wie beim Hyperventilieren, Kribbeln in Armen und Beinen und Zittern am ganzen Körper
In der halben Stunde dort kam das alles nacheinander... :wasser:

ich bin also momentan wieder weit entfernt davon, dass mit dem Latein in Angriff zu nehmen, geschweige denn zu Arbeiten.
Ich wäre aktuell einfach nur froh, wenn ich das mit dieser Panik überwinden könnte! :heulflenn:
Ich war ja schon öfter in der Situation wo ich gar nicht weiter wusste und drauf und dran war mich zu eliminieren und dann war der letzte Strohhalm immer ein Klinikaufenthalt. Aber seit dem letzten Mal habe ich beschlossen, ich wäre lieber tot, als da nochmal freiwillig hinzugehen.
Noch ist es „nur“ die Panik am Abend und die Schlafstörung in der Nacht und tagsüber geht’s einigermaßen, aber wenn das anhält, ists ja nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder in Depressionen schwelge und (akut und sofort) sterben will...so weit soll das nicht wieder kommen! :mrevil:

Panvie
Ja, genau, meinte deinen :-)
Also weiß nicht, was du genau mit Reha Maßnahme meinst...Ich habe glaub ich sowas gemacht.
Die haben mir einen Platz in einem Berufsbildungswerk gegeben. Das war dann speziell für junge Leute mit psychischen Behinderungen. Dort hab ich in mehreren Wochen 5 Berufsbereiche ausprobiert und musste mich dann für einen entscheiden. Das Ganze lief unter einem „berufsvorbereitenden Jahr“ und danach hatte man die Möglichkeit dort in diesem Bereich eine Ausbildung zu machen.
Das eine Jahr habe ich irgendwie noch geschafft, aber sie hielten mich für zu instabil und haben mich nicht in die Ausbildung übernommen :-/

Panvie und Panyria, wisst ihr (noch), was das genau für Maßnahmen waren, bzw. habt ihr einen Link? Vielleicht ist da ja auch was „brauchbares“ für mich dabei.



Das mit meinem Freund ist so eine Sache. Eigentlich weiß er das, aber irgendwie kann er nicht anders. Er sagt, dass reicht schon, wenn er mich ansieht. Ist ja irgendwie ein Kompliment, ich bekomme dabei aber nur Angst. Weil er dann auch seine Sache durchzieht und der Hormonspiegel die Vernunft besiegt. Da hilft nur „ergeben“.



Achja und dann kam es noch spontan dazu, dass bei mir am Montag eine Katze eingezogen ist. So gewöhne ich mich langsam daran, also ich muss. Jetzt habe ich sie aufgenommen und dann muss ich da durch...teilweise genieße ich das auch, dass da noch jemand ist, oft ist da aber auch nur Angst, dass ich ihr nicht gut genug bin, dass ich sie langweile oder dass sie mich irgendwann ablehnt, weil ich ihr nicht das geben kann, was sie vielleicht haben will :shock: (krank!)
aber nachts ists ECHT schlimm...
die erste Nacht hat sie nur miaut und wollte gestreichelt werden, sie war wohl nicht die Einzige, die nicht schlafen konnte ;-) nur habe ich sie dann ignoriert bis morgens, weil ich nicht will, dass sie sich sowas gleich am Anfang angewöhnt!
und nun war es gestern so, dass ich die ganze Zeit nicht von alleine einschlafen konnte (auch nachdem die Angst sich etwas gelegt hatte).
Das Problem: ich hab mir vorgestellt, ich bin fast am Schlafen und dann schleckt mir plötzlich was durchs Gesicht. Ich würde den Schreck meines Lebens kriegen.
Mir wäre das deswegen eigentlich lieber „alleine“ zu schlafen.
Nur habe ich Angst, wenn ich sie nachts aussperre, dass sie die ganze Zeit vor der Tür sitzt und miaut...aaaah!
(letzte Nacht war sie übrigens ruhig.)
Hat hier vielleicht jemand Katzen? Kann man ihr sowas antun...?
EmmaLinnea
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon Panvie » Mi. 06.11.2013, 20:39

Ja, diese Art von Maßnahme meinte ich und (wie es so klingt) auch Panyria. Vielleicht versuchst du erst einmal etwas stabiler zu werden - dich in deiner Haut "wohler" zu fühlen und es erneut zu versuchen? Ich habe von den Reha-Ausbildungen nur gutes gehört. Für mich war leider kein Berufsabschluss dabei, den ich haben wollte. Aber für dich bieten sich doch da prima Voraussetzungen? Nimm dir erst einmal etwas Zeit. ;)

Ich bin entschiedener Nicht-Katzenbesitzer. :mrgreen: Aber ich glaube, Miezen halten so einiges aus, was man mit ihnen macht. Du kannst sie auch aus deinem Schlafzimmer bucksieren. Sie ist ein Wildtier und lebt meist nach ihren Instinkten. Dafür braucht sie kein flauschiges Bett, in dem du liegst.
Panvie
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon Panyria » Fr. 08.11.2013, 18:55

ich hab früher Katzen gar nicht gemocht und dann ist bei uns neben nem Welpen auch ein kleiner Kater eingezogen... Wir sind ein Herz und eine Seel!!! Ich finde es total schön, nachts wach zu werden, wenn er ganz vorsichtig auf dem Bett rumläuft. Und dann schnurrt er auch und legt sich ganz entspannt zu einem. Manchmal schleckt er auch aber ich puste ihn dann an. Das ist das "NEIN" für ne Katze, die fühlen sich angefaucht ^^ Manchmal wach ich nachts auf und er liegt in meinem Arm. Dann kann ich mein Gesicht in dein Fell kuscheln :) Oft will er aber auch seine Ruhe und liegt im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer woanders. Bisher hat jeder, der uns besucht hat, gemeint, er klaut uns die Katze einfach :D Dem kann keiner widerstehen.

Katzen werden besonders scharf auf dich, wenn du sie ignorierst :) Die fühlen sich nämlich bedroht, wenn sie angestarrt werden.

Wenn du deine Katze nicht ertragen kannst, schieb sie ruhig weg. Die ist dir nicht (lange ;) ) böse. Die brauchen ja selber oft Abstand. Ich muss sagen, dass unser Kater mir beigebracht hat, nicht beleidigt zu sein, wenn jemand mal weggeht oder Zeit für sich braucht ;) Er meint das ja nicht persönlich gegen mich und ist immer noch wieder angekommen :)

Wegen Reha... Ich weiß nicht genau, in unserem Fall ist es bein BerufsFÖRDERUNGSwerk. Das ist für Leutchen, die bereits eine abgeschlossene oder abgebrochene Ausbildung haben und bieten dort ne Umschulung an. Das BerufsBILDUNGSwerk ist für Leute ohne Ausbildung, die eben ne Berufsausbildung anbieten. Bei uns war es so, dass meine Frau eine Woche lang hinmusste und Tests machen musste. Da wusste sie aber schon, was genau sie dort lernen möchte. Dort gehen auch Leute hin, die zB nen Bandscheibenvorfall hatten und nun nicht mehr als Maler arbeiten können. Das meiste sind aber psychisch kranke. In dieser Testzeit wurde geguckt, ob sie stabil genug ist und ob sie das von ihren Fähigkeiten her (zB Mathe) schaffen kann. Einige mussten dann 3 Monate vor Reha-Beginn einen Rehavorbereitungslehrgang machen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Arbeitserprobung zu machen, das ist wohl das, was du gemacht hast. Wo man erstmal testet, welche Berufe passen.
Reha wird übrigens bezahlt entweder durch Rentenversicherung oder Arbeitsamt. In deinem Fall wäre es wie bei uns auch das Arbeitsamt, weil man in die Rente erst - ich glaube 15 Jahre - eingezahlt haben muss. Wir sind zum Berufsberater beim Amt gegangen und haben gezielt nach der Reha gefragt. Er hat dann einen Termin beim ärztlichen Dienst besorgt. Dort wird zu erst geguckt, ob man "gesund genug" aber auch "krank genug" ist. Quasi ob es sich für das Amt lohnt, dir das zu bezahlen. Also ob du das überhaupt schaffen kannst. Das hat bei uns das Amt in Karlsruhe noch gemacht, es war aber kein Problem, dass sie es in Stralsund machen wollte. Achso, du bekommst, sofern du keinen Anspruch auf ALG 1 hast (davon geh ich jetzt mal aus) Hartz 4 während der Reha.
Das Bfw hier in Stralsund veranstaltet jede Woche nen Info-Tag, wo man dann hingeht und alles erfährt, da kann man dann auch Fragen zur eigenen Situation stellen.

Ich denke, dass es überall unterschiedlich ist. Aber für Stralsund sieht es so aus: http://www.bfw-stralsund.de
Panyria
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon EmmaLinnea » Fr. 08.11.2013, 22:32

ok. Also zum Berufsbildungswerk werde ich wahrscheinlich auch nicht zurück gehen. Waren jetzt auch nicht wirklich Traumberufe dabei. Ich hätte zwar die Ausbildung gemacht, aber nur um eine zu haben und nicht, um später darin zu arbeiten. Ist irgendwie auch keine gute Vorrausetzung. Ich guck mir deinen Link mal an, Panyria, danke!

Also bis jetzt hats ganz gut geklappt mit der Katze nachts. Ich hab sie sogar im Zimmer gelassen und nicht ausgesperrt. Sie versucht es zwar immer wieder neben mein Gesicht zu springen wenn ich einschlafen will, aber dann schieb ich sie weg und sie geht woanders schlafen...oder Blödsinn machen :mrgreen:
mhm...sie ist aber schon irgendwie ne kleine Stalkerin :o gerade hat sie sich quer vor den Bildschirm auf die Tastatur meines Laptops gestellt. :sussu: :lol:
Naja, mal gucken wie es weitergeht...
EmmaLinnea
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon Panyria » Sa. 09.11.2013, 00:07

Das tolle an Katzen ist doch: sie wollen bei dir sein, ohne was zu wollen. Gib ihr Essen, Trinken und mach das Klo sauber, ab und zu streicheln (wenn sie Lust hat :D ) und sie ist zufrieden. Es ist auch einfach schön, wenn sich mein herzallerliebster Kater einfach irgendwo eingerollt hat und ich kann ihn angucken und süß finden :) Und wenn ich hingeh und ihn streichel, ist er nie genervt. Tausend mal besser als so mancher Mensch ;)

Die Berufe beim bfw sind sicherlich eingeschränkt :( Und dann IRGENDWAS zu arbeiten, was einem vielleicht sogar total gegen den Strich geht, haben wir ja nun an einigen Stellen schon als "geht gar nicht" eingestuft :( Das bringt dich - selbst wenn du die Reha packst - langfristig auch nicht weiter. In dem Fall, versuch dich auf deine Gesundheit zu konzentrieren. Die ist eh am wichtigsten. Und anschließend vielleicht doch Tiermedizin? Eins nach dem anderen oder?
Panyria
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon EmmaLinnea » Mo. 11.11.2013, 19:46

Also ich war heute beim VdK. son Sozialverband. Und die Frau dort hat mich etwas beraten. Sie schlug vor mich mal bei der Brücke vorzustellen...
Angucken kann man sich das ja mal.
Und ich hab mich heute für Latein eingeschrieben. Aber ich hab riesen Respekt davor, wenn nicht zu sagen Angst. Hab ja eh noch nie was durchgezogen, außer Abi... Gute Einstellung! :roll:
ich freu mich ja schon drauf, aber ich hoffe, das ist nicht ne Nummer zu groß für mich.
Und dann mündliche Abschlussprüfung bei der Schulbehörde? OH GOTT! Wenn sich nicht einiges ändert, dann wird das hart. jaaa, ist ja noch ein bisschen hin bis da, aber in den letzten 4, fast 5 Jahren hat sich ja scheinbar auch nichts geändert *kotz*
die einzige Karriere, die ich bis jetzt gemacht hab, ist die Klinik-Aufenthalts-Karriere. Das ist so traurig!!! :evil: :frech: :applaus:
EmmaLinnea
 

Re: Zukunft und Arbeit

Beitragvon Panyria » Do. 14.11.2013, 11:27

Es ist doch schonmal gut, dass du das Abi geschafft hast und Ambitionen hast! Immerhin hast du dich nicht aufgegeben.

Du machst weiter, versuchst was aus deinem Leben zu machen, ich finde das ist schon bewundernswert. Du könntest dich auf deiner Krankheit ausruhen aber du willst kämpfen. Also stell dein Licht nicht unter den Scheffel!
Panyria
 


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