Ich bin für alles zu dumm

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Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon WerBinIch » Di. 05.11.2013, 21:13

Das war schon immer so. Immer scheitert etwas daran, dass ich nicht an mich glaube. Schon als Kind habe ich Schrei und Zornanfälle bekommen, wenn ich ein Stück auf der Querflöte nicht nach 5 Minuten perfekt beherrschte. Das gab mir das Gefühl untalentiert zu sein. So ist es auch jetzt noch, vor allem im Studium merke ich es extrem...ich lese aus philosophischen texten einfach sehr oft etwas anderes heraus als andere, traue mich aber auch nicht diese Meinung zu äußern weil ich Angst habe, dass man mich dann für dumm erklärt weil ich den WAHREN Gedanken des Textes nicht begreife.
Tatsächlich tu ich mir relativ schwer mich zu konzentrieren, aber ich verlange von mir einfach auch, dass ich alles sofort verstehe und habe so wenig Motivation zu lernen, weil es so mühsam ist für mich, dass es keinen Spaß macht. In den Vorlesungen melden sich dann KollegInnen vor Hunderten von anderen, um eine Frage zu stellen oder ihre Meinung zu äußern und ich frage mich, wie man sich das traut? In der Schule habe ich es schon gehasst mündlich dran zu kommen, aber dann im Studium auch noch FREIWILLIG? Oh Gott! :-(

Davon abgesehen dass ich durch Borderline absolut zu blöd bin eine normale Freundschaft oder so zu führen, weil mich die Stimmungsschwankungen so steuern -.-...

Kennt das jemand , dass er sich immer für alles zu dumm und untalentiert hält und dadurch sein Leben ur verbaut?
WerBinIch
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon Canis_Lupus » Di. 05.11.2013, 21:42

WerBinIch hat geschrieben:Davon abgesehen dass ich durch Borderline absolut zu blöd bin eine normale Freundschaft oder so zu führen, weil mich die Stimmungsschwankungen so steuern -.-...

Kennt das jemand , dass er sich immer für alles zu dumm und untalentiert hält und dadurch sein Leben ur verbaut?


Hey! Da ich selbst Borderliner bin, kann ich das, was du schreibst, schon sehr gut nachvollziehen.

Besonders das Thema Freundschaft ist eine sehr heikle Sache, ich bekomme das auch nicht auf die Kette und lebe deshalb sehr einsam und isoliert.

Du bist nicht dumm, nur weil du andere Interpretationsansätze hast als deine Kommilitonen. Auch die Sache mit dem Melden verstehe ich sehr gut, ich bin in dem Punkt genauso.

Ich hab in meinem Leben auch schon extrem viel kaputtt gemacht, weil ich so ein negatives Selbstbild habe...

Denk immer daran: Du bist krank, es ist "normal", als Borderliner solche Probleme zu haben!
Canis_Lupus
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon WerBinIch » Mi. 06.11.2013, 10:32

Canis_Lupus hat geschrieben:
WerBinIch hat geschrieben:Davon abgesehen dass ich durch Borderline absolut zu blöd bin eine normale Freundschaft oder so zu führen, weil mich die Stimmungsschwankungen so steuern -.-...

Kennt das jemand , dass er sich immer für alles zu dumm und untalentiert hält und dadurch sein Leben ur verbaut?


Hey! Da ich selbst Borderliner bin, kann ich das, was du schreibst, schon sehr gut nachvollziehen.

Besonders das Thema Freundschaft ist eine sehr heikle Sache, ich bekomme das auch nicht auf die Kette und lebe deshalb sehr einsam und isoliert.

Du bist nicht dumm, nur weil du andere Interpretationsansätze hast als deine Kommilitonen. Auch die Sache mit dem Melden verstehe ich sehr gut, ich bin in dem Punkt genauso.

Ich hab in meinem Leben auch schon extrem viel kaputtt gemacht, weil ich so ein negatives Selbstbild habe...

Denk immer daran: Du bist krank, es ist "normal", als Borderliner solche Probleme zu haben!


Bei mir ist es halt so, dass ich nicht isoliert lebe in dem Sinne, ich habe schon meine zwei besten Freundinnen, meinen Freund und ein paar Leute die ich hin und wieder sehe aber die ich jetzt nicht zu meinem tatsächlichen Freundeskreis zählen würde. Das Problem ist nur dass ich bei allen (außer bei einer meiner besten Freundinnen die selbst Borderlinerin ist, sie ist quasi meine Seelenverwandte die ich erst vor einem Jahr kennengelernt habe) schwanke zwischen " Ich will viel Nähe" und "Geh weg, du nervst mich irrsinnig". Ich fühle mich sehr schnell missverstanden, rechtfertige mich andauernd, nehme alles persönlich wenn sich jemand mal ein paar Tage nicht meldet etc. Also das typische Nähe-Distanz Problem.

Weil du meinst, dass ich es "normal" finden soll dass man als Borderliner solche Probleme hat...ich hab die Diagnose erst vor maximal 7 Monaten erhalten und bin deswegen noch nicht so irrsinnig vertraut damit und will auch nicht alles auf die Krankheit ausreden..bin ja trotzdem noch ein Mensch..und diese Probleme nerven mich einfach unheimlich und ich will sie nicht haben :-(.
WerBinIch
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon Canis_Lupus » Mi. 06.11.2013, 10:40

WerBinIch hat geschrieben:Weil du meinst, dass ich es "normal" finden soll dass man als Borderliner solche Probleme hat...ich hab die Diagnose erst vor maximal 7 Monaten erhalten und bin deswegen noch nicht so irrsinnig vertraut damit und will auch nicht alles auf die Krankheit ausreden..bin ja trotzdem noch ein Mensch..und diese Probleme nerven mich einfach unheimlich und ich will sie nicht haben :-(.

Für mich war das damals auch ein riesiger Schock, das kann ich gut verstehen. So doof das auch klingen mag: Dein Umfeld muss halt einfach lernen, dass das gewisse Probleme mit sich bringt, das vereinfacht die Sache schon enorm, denn wenn man sich darauf einstellt, wird es logischerweise seltener zu Konflikten diesbezüglich kommen. Weiß denn jeder bei dir von der Diagnose?

Wer will diese Probleme schon haben? Bist du denn in Therapie?
Canis_Lupus
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon WerBinIch » Mi. 06.11.2013, 11:28

Canis_Lupus hat geschrieben:
WerBinIch hat geschrieben:Weil du meinst, dass ich es "normal" finden soll dass man als Borderliner solche Probleme hat...ich hab die Diagnose erst vor maximal 7 Monaten erhalten und bin deswegen noch nicht so irrsinnig vertraut damit und will auch nicht alles auf die Krankheit ausreden..bin ja trotzdem noch ein Mensch..und diese Probleme nerven mich einfach unheimlich und ich will sie nicht haben :-(.

Für mich war das damals auch ein riesiger Schock, das kann ich gut verstehen. So doof das auch klingen mag: Dein Umfeld muss halt einfach lernen, dass das gewisse Probleme mit sich bringt, das vereinfacht die Sache schon enorm, denn wenn man sich darauf einstellt, wird es logischerweise seltener zu Konflikten diesbezüglich kommen. Weiß denn jeder bei dir von der Diagnose?

Wer will diese Probleme schon haben? Bist du denn in Therapie?


Ein Schock war es in dem Sinne noch nicht..hatte damit gerechnet nachdem ich gemerkt habe dass meine beste Freundin und ich uns extrem ähnlich sind (eigentlich 1:1) und sie sagte dann auch dass ich einen Psychologischen Test machen sollte weil sie glaubt dass ich dieselbe Erkrankung habe wie sie.

Naja das mit dem Umfeld ist eine Sache...meine Familie weiß nichts davon weil ich mit denen über so etwas nicht reden kann. Für die sind psychisch kranke Menschen gestört und die wollen nicht hören dass ich krank bin, ich darf nicht schwach sein. Ist aber eine lange Geschichte...hatte es vor 4 Jahren schon versucht bei meinen Eltern Schutz zu suchen wegen schweren Depressionen und Selbstverletzung usw. aber auch da stieß ich auf Unverständnis und Beleidigung, Verharmlosung. Meine besten Freundinnen und mein Freund wissen davon sonst niemand. Aber meine längste beste Freundin (seit 18 Jahren kennen wir uns) scheint noch nicht ganz zu verstehen was diese Krankheit heißt und ich hab auch eher den Eindruck dass sie diese Tatsache mehr ignoriert als sie Ernst zu nehmen. Ich bin aber auch zu feig, um sie persönlich darauf anzusprechen...mit ihr ist es immer sehr schwierig, eine Mischung bzw Abwechslung aus Hass und Liebe, echt ungut.

Ich beginne jetzt nächste Woche eine Therapie mit psychoanalytischem Ansatz, habe mehr als ein Jahr auf einen Krankenkassen Platz gewartet und hoffe dass es gut geht..ich bin bei Therapien (war schon mal vor 3 Jahren in Therapie) meist sehr verschlossen und tu mir schwer über meine Gefühle zu reden, mal sehn!
WerBinIch
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon Canis_Lupus » Mi. 06.11.2013, 13:40

WerBinIch hat geschrieben:Ich beginne jetzt nächste Woche eine Therapie mit psychoanalytischem Ansatz, habe mehr als ein Jahr auf einen Krankenkassen Platz gewartet und hoffe dass es gut geht..ich bin bei Therapien (war schon mal vor 3 Jahren in Therapie) meist sehr verschlossen und tu mir schwer über meine Gefühle zu reden, mal sehn!

Das ist gut, dann wünsche ich dir schon mal viel Erfolg dafür! :)

Das Problem, dass es vom Umfeld nicht ernst genommen oder unter den Tisch gekehrt wird, kenne ich zu gut. Ich habe schon vor der Pubertät gemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmt, aber es wurde eine halbe Ewigkeit von meiner Familie abgetan. Deshalb bin ich auch erst seit drei jahren in Behandlung, das kommt minimum zehn Jahre zu spät... Ich hab dadurch alle Personen verloren, die mir zum Zeitpunkt der Diagnosestellung wichtig waren, weil keiner mehr mit mir klarkam. Davon habe ich mich bis heute nicht richtig erholt.

Ich zieh trotzdem den Hut vor der, dass du studierst und den Kopf nicht in den Sand steckst! ;)
Canis_Lupus
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon WerBinIch » Mi. 06.11.2013, 15:00

Canis_Lupus hat geschrieben:
WerBinIch hat geschrieben:Ich beginne jetzt nächste Woche eine Therapie mit psychoanalytischem Ansatz, habe mehr als ein Jahr auf einen Krankenkassen Platz gewartet und hoffe dass es gut geht..ich bin bei Therapien (war schon mal vor 3 Jahren in Therapie) meist sehr verschlossen und tu mir schwer über meine Gefühle zu reden, mal sehn!

Das ist gut, dann wünsche ich dir schon mal viel Erfolg dafür! :)

Das Problem, dass es vom Umfeld nicht ernst genommen oder unter den Tisch gekehrt wird, kenne ich zu gut. Ich habe schon vor der Pubertät gemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmt, aber es wurde eine halbe Ewigkeit von meiner Familie abgetan. Deshalb bin ich auch erst seit drei jahren in Behandlung, das kommt minimum zehn Jahre zu spät... Ich hab dadurch alle Personen verloren, die mir zum Zeitpunkt der Diagnosestellung wichtig waren, weil keiner mehr mit mir klarkam. Davon habe ich mich bis heute nicht richtig erholt.

Ich zieh trotzdem den Hut vor der, dass du studierst und den Kopf nicht in den Sand steckst! ;)


Das tut mir echt leid, dass das bei dir auch nicht gut gelaufen ist. ich hab das auch schon als Kind bemerkt dass ich irgendwie seltsam bin,..mich haben Kleinigkeiten auf 180 gebracht, ich habe herum gebrüllt und so eine unglaubliche Wut auf mich in mir gehabt dass ich aber dadurch andere verletzt habe. Hatte auch immer hohe Ansprüche an mich, wie schon gesagt. Als Säugling wurde ich immer als Schreibaby beschrieben, also nicht besonders angenehm für mein Umfeld, leider :-/.
Hatte aber auch immer schnell Schuldgefühle, habe ganz viele Entschuldigungsbriefe schon mit sieben Jahren an meine Mama geschrieben und ihr gesagt wie lieb ich sie hab, aber am nächsten Tag war ich wieder so wütend auf sie, dass ich sie nur schlagen wollte am liebsten.

Naja..den Kopf nicht in den Sand stecken ist halt relativ..ich würde das ehrlich gesagt lieber tun als so herumzukämpfen, weil es so anstrengend ist. Ich muss halt stark sein weil ich sonst auffliege mit meinen Problem in der Familie und ich muss ein Studium machen für einen vernünftigen Beruf und ja..ich zwinge mich eigentlich mehr dazu als dass ich tatsächlich die Kraft dafür hätte...dann kommt immer ein ganz schlimmer Zusammenbruch kurz vor einer großen Prüfung, und das dauert immer lange bis ich mich dann von dem erholt habe.SEHR mühsame Prozedur.
o.O
WerBinIch
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon Canis_Lupus » Mi. 06.11.2013, 15:10

WerBinIch hat geschrieben:Hatte aber auch immer schnell Schuldgefühle

Das geht mir auch so, mich verfolgt das bis heute: Egal, was passiert, immer such ich die Schuld bei mir, nie bei den Anderen, auch wenn ich rational gesehen durchaus weiß, dass das idiotisch ist. Aber das steckt in einem drin, befürchte ich.

WerBinIch hat geschrieben:Ich muss halt stark sein weil ich sonst auffliege mit meinen Problem in der Familie

Das ist aber schon mal der erste Schritt. Mir ist auch irgendwann klar geworden, dass ich nicht nur für mich selbst Verantwortung trage, sondern das ich auch den Menschen, die mir nahestehen, gegenüber eine gewisse Verantwortung habe, achtsam mit mir umzugehen. Vielleicht lernt man ja irgendwann, dass man das auch für sich selbst tut...
Canis_Lupus
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon Grille0815 » Do. 14.11.2013, 00:35

Hallo WerBinIch,

also "zu dumm"... das klingt so böse. :oops:
Ich tendiere zum Perfektionismus. Ich glaub das ist auch eher bei dir zutreffend, allerdings in abgewandelter Form.

Kennst du es, wenn du etwas zeichnest, schreibst oder anderweitig gestaltest, du aber immer das Gefühl hast, es wär "schei..ä"? Egal wie viel Zeit du investiert oder wie viel positive Resonanz du bekommen hast?

So geht es mir, ich bin mit meiner "Arbeit" nie zufrieden. Ich will sie immer besser, besser und noch besser machen. Irgendwann beginne ich dann unter meinen eigenen, viel zu hohen Ansprüchen an mich selbst, zusammenzubrechen und das Projekt an dem ich arbeite bleibt unvollendet.....

Ich habe hier zum Beispiel bestimmt 3 unfertige Manuskripte zu Geschichten die schon fast Romanlänge aufweisen, unzählige Bleistiftskizzen, an denen mir dann irgendwann eine Linie "nicht gelingen wollte" und die deshalb nicht fertig sind... sowas ist schockierend, für mich immer wieder aufs neue.

Wenn dann die Last zu groß wird, kommen Gedanken wie:
"man, ich bin echt zu blöd das hinzubekommen" oder "warum krieg ich Idiot das hier nicht hin" o.ä.
Oft sind die Sachen dann bei weitem nicht so "schlecht" wie ich sie sehe... hmp.. merkwürdig

Meinst du sowas...?

Viele Grüße,

Grille0815
Grille0815
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon WerBinIch » So. 17.11.2013, 21:02

Grille0815 hat geschrieben:Hallo WerBinIch,

also "zu dumm"... das klingt so böse. :oops:
Ich tendiere zum Perfektionismus. Ich glaub das ist auch eher bei dir zutreffend, allerdings in abgewandelter Form.

Kennst du es, wenn du etwas zeichnest, schreibst oder anderweitig gestaltest, du aber immer das Gefühl hast, es wär "schei..ä"? Egal wie viel Zeit du investiert oder wie viel positive Resonanz du bekommen hast?

So geht es mir, ich bin mit meiner "Arbeit" nie zufrieden. Ich will sie immer besser, besser und noch besser machen. Irgendwann beginne ich dann unter meinen eigenen, viel zu hohen Ansprüchen an mich selbst, zusammenzubrechen und das Projekt an dem ich arbeite bleibt unvollendet.....

Ich habe hier zum Beispiel bestimmt 3 unfertige Manuskripte zu Geschichten die schon fast Romanlänge aufweisen, unzählige Bleistiftskizzen, an denen mir dann irgendwann eine Linie "nicht gelingen wollte" und die deshalb nicht fertig sind... sowas ist schockierend, für mich immer wieder aufs neue.

Wenn dann die Last zu groß wird, kommen Gedanken wie:
"man, ich bin echt zu blöd das hinzubekommen" oder "warum krieg ich Idiot das hier nicht hin" o.ä.
Oft sind die Sachen dann bei weitem nicht so "schlecht" wie ich sie sehe... hmp.. merkwürdig

Meinst du sowas...?

Viele Grüße,

Grille0815


Hallo Grille0815 (bist sicher nicht 0815 ;) nur so nebenbei )

Naja...bei mir trifft leider beides zu. Zum Einen wie bei dir, dass wenn ich etwas beginne, dass ich es dann einfach beende: Siehe Musik. Ich denke mir, dass ich eine Aufnahme mache , sitze stundenlang am Videodrehen, am Üben usw. und nie bin ich zufrieden, immer passt mir eine Kleinigkeit nicht und schon ist alles wieder gelöscht.
Allerdings ist es zum Anderen auch so, dass ich mich einfach prinzipiell wirklich für zu dumm halte. Ich hab das Gefühl, dass alle anderen menschen um mich herum viel mehr wissen, viel mehrkönnen als ich selbst. Wenn ich zum Beispiel anfange zu lernen, fühl ich mich sofort strohdumm, weil ich die ersten Sätze nicht gleich verstehe (z.B). Oder in Konversationen, in denen ich nicht mitreden kann, weil ich das Wissen nicht habe (hab leider in der Allgemeinbildung ein paar dumme Lücken, die ich mir so schwer aneignen kann. So tue ich mir seeeehr schwer zu sagen wo sich welches Land auf der Landkarte oder am Globus befindet, weil ich es mir einfach nicht merken will...und das lässt mich dann beispielsweise dumm fühlen :( ).

Hast du das schon immer gehabt? Also ist das bei dir eine Typsache oder hat sich das im Laufe der Zeit durch starke Kritik in einer Lebensphase o.ä mal entwickelt?

Liebe Grüße,
WerBinIch
WerBinIch
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon Katzenzauber » So. 17.11.2013, 23:03

hey WerBinIch ,

mir geht es auch oftmals so , dass ich mich als zu dumm fühle , und das Gefühl habe , dass ich an allem Schuld bin ... und auch das mit dem nichts wirklich fertig stellen , kenne ich auch gut . Bin mit meinen Bilder auch nie zufrieden , aber da ich weiß , dass ich es eh nie schaffen werde , zeichne ich einfach weiter und lasse es dann so ... auch wenn andere mir Tipps geben oder sagen , dass etwas gut gelungen ist , fühle ich mich zwar geschmeichelt aber kann die Tipps nicht annehmen und umsetzen ...

Ich glaub aber nicht , dass ich Borderlinerin bin ... allein beim Gedanken daran wird mir anders ... weil mein Leben doch so toll und easy war , also im Gegensatz zu dem meiner Freundin (die übrigens Borderlinerin ist) ... und ich hab doch keine Probleme eigentlich ... also im Gegensatz zu ihr ...

LG Katze
Katzenzauber
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon Grille0815 » Mo. 18.11.2013, 17:42

Huhu,
zuerst mal sorry, das ich mich erst so Spät zurückmelde. :shock:

Also, so lange ich denken kann, war das bei mir so.
Im Punkt Zeichnen fing das schon mit Malen im KiGa an...
ich hab generell eine echt geile Phantasie, aber scheitere immer wieder daran (bis zum heutigen Tag), diese zu Papier zu bringen. Das Bild ist ganz klar in meinem Kopf. Ich kann es fast "anfassen" so glasklar kann ich es mir vorstellen. Ich müsste es doch einfach nur noch "abmalen"... klappt aber nicht und ich reg mich über das fehlende Talent auf.... mache mich auch mal fertig. Ich fühle mich dann irgendwie total grobmotorisch. Hmp.

Beim Schreiben hab ich das erst die letzten Jahre entwickelt.
Wie beim Zeichnen, "sehe" ich die Handlung förmlich vor meinem inneren Auge. Ich erlebe sie mit, während ich schreibe. Einfach geiles Gefühl! Das geht dann auch stundenlang. Aber dann...
Ja, dann fängt es an, das mein "Film" schneller läuft, als ich schreiben kann. Wenn die Diskrepanz zu groß wird, fange ich an, Stichpunkte auf zu schreiben. Die Geschichte die ich erdacht habe kommt zum Ende. Ich "spuhle zurück", weil ich "alte" Teile nochmal nachbessern will. Spuhle wieder vor... um weiter zu schreiben. Fange an Blöcke zu schreiben, zu denen ich noch ein Draht zum "Film" hab. Irgendwann kann ich das Ganze nicht mehr strukturieren und verlier den Antrieb. Die Geschichte bleibt unvollendet...

Hm... keine Ahnung, vielleicht bin ich einfach zu chaotisch.
Wer weiß, wieviele Bestseller ich so schon in die ewige Verdammnis geschickt hab :oops: :cry:

Viele Grüße,

Grille0815

Edit: Okay... das mit dem Schreiben hab ich doch schon länger.
Hatte da ma eine Geschichte am Start, da war ich so 14. Ein Star Trek Fanfic. *sich out*
Mein damals bester Kumpel las einen Teil davon, fand den Ausdruck "er glitt zurück in seinen Stuhl" so lustig, lächerlich und doof, das er den Rest der Geschichte gar nicht mehr wahrnahm und mich übelst damit aufzog.
Das war die erste Geschichte, die ich nicht zu ende geschrieben habe.
Grille0815
 

Re: Ich bin für alles zu dumm

Beitragvon WerBinIch » Di. 19.11.2013, 11:18

Katzenzauber hat geschrieben:hey WerBinIch ,

mir geht es auch oftmals so , dass ich mich als zu dumm fühle , und das Gefühl habe , dass ich an allem Schuld bin ... und auch das mit dem nichts wirklich fertig stellen , kenne ich auch gut . Bin mit meinen Bilder auch nie zufrieden , aber da ich weiß , dass ich es eh nie schaffen werde , zeichne ich einfach weiter und lasse es dann so ... auch wenn andere mir Tipps geben oder sagen , dass etwas gut gelungen ist , fühle ich mich zwar geschmeichelt aber kann die Tipps nicht annehmen und umsetzen ...

Ich glaub aber nicht , dass ich Borderlinerin bin ... allein beim Gedanken daran wird mir anders ... weil mein Leben doch so toll und easy war , also im Gegensatz zu dem meiner Freundin (die übrigens Borderlinerin ist) ... und ich hab doch keine Probleme eigentlich ... also im Gegensatz zu ihr ...

LG Katze


Im Vergleich kommt man nicht weiter Katzenzauber! Auch du hast deine Probleme...Borderline fällt ja auch in unterschiedlichen Ausprägungen aus.
Und nur weil du kein Borderline hast, heißt das nicht, dass es dir nicht schlecht gehen darf bzw. du nicht auch ein großes Problem hast.
Klar ist Borderline sehr komplex und für Ärzte einfach irrsinnig wirr und schwer zu verstehen, deshalb ist die Erkrankung ja auch so "unbeliebt" bei Psychologen und Therapeuten..weil man damit schwer umgehen kann. Aber auch andere Erkrankungen sind definitiv mehr als ernst zu nehmen.

Danke für deine Antwort!

LG WerBinIch
WerBinIch
 


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