Undefinierbar

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Undefinierbar

Beitragvon whatsoever » Di. 12.11.2013, 01:38

Beim verfassen dieses Themas fällt mir auf wie schwer es eigentlich ist mein Problem in Worte zu fassen.
Ich bin nicht glücklich. Wenn ich es irgendwie beschreiben kann, es fühlt sich an wie das absolute Nichts.
Ein großes Loch in meiner Brust welches mich stetig herunterzieht. Wenn ich in den Spiegel sehe, finde ich
in meinen Augen keinen Hauch von Leben. Der Anhang zur Realität geht bei mir verloren.

Ich bin ein Träumer. Ich denke stehts über alles mögliche nach und in letzter Zeit vertärkt über mich und
mein Umfeld. Ich komme mit Menschen in Kontakt, man redet und doch kommt es mir vor als hätte es keine
Bedeutung. Die verschiedenen Wertvorstellungen der Menschen beschäftigen mich am meisten. Vermeindliche Freunde verlieren bei mir immer mehr an Wert. Ich habe eine Vorstellung davon was mich zu dem macht was ich momentan bin.

Ich hab mich früher viel zu sehr in Freundschaften hineingesteigert. Ich ruf/schreib Sie an, unternehme was mitIhnen und am Ende war diese Freundschaft einfach nur eine Illusion. Ich habe einen Test gemacht, niemandenvon heute auf morgen mehr angeschrieben und auch nicht getroffen. Wie lange hat es gedauert bis einer dieser"Freunde" mich kontaktiert hat? Mehrere Monate. Auch in letzter Zeit versuche ich doch noch irgendwo jemanden zu finden der es Wert ist doch egal wieviel Mühe man sich macht es kommt fast nichts zurück.

Dies ist natürlich nur ein Beispiel warum es so sein könnte, da gibt es noch viel mehr Sachen die mir durch den Kopf gehen aber das kann ich hier nicht alles nieder schreiben. Ich habe den Wert in allen Dingen verloren. Ich erfülle meinen Zweck, meine Aufgaben in dieser Welt (Schule, Arbeit etc ) mehr als ich eigentlich lebe. Ich fühle immer seltener etwas und kann den Grad nicht einschätzen wie schlimm es bei mir ist. Ich bin 19 Jahre alt.
whatsoever
 

Re: Undefinierbar

Beitragvon Jessy » Di. 12.11.2013, 17:59

Das was du versuchst zu beschreiben das kenne ich sehr gut. Ich habe immer versucht anderen zu gefallen und war dennoch ein außenseiter. ich hatte Freunde nicht viele und sogar die haben mich verraten. ich habe sehr wenige wahre freunde auf die ich mich verlassen kann, aber irgendwo dann doch nicht.
Ich habe immer versucht "das Glück" in meinem Leben zu finden. Ich dachte es kommt vlt wenn ich etwas älter werde.. aber bis heute ist es nicht aufgetaut.
Irgendwann habe ich nicht mehr versucht anderen zu gefallen, habe nicht mehr nach einem sinn gesucht. Ich habe so wie du es geschrieben hast, nur aus einem "Zweck" heraus gelebt und funktioniert und ich tue das bis heute. Und den einzigen Zweck der mich quasie leben lässt ist meine Arbeit und das Unvermögen vor den Zug zu springen. ich flüchte mich manchmal (sogar viel zu oft in surreale Vorstellungen, Traumwelten sozusagen, wo ich ein Leben führe, dass ich gerne für mich gewollt hätte. Nur in diesen Momenten bin ich wirklich am leben und auch etwas glücklich :(

Auch habe ich mich immer gefragt was mit mir nicht stimmt. immer und immer wieder. Warum ich an gar nichts Freude finden kann, warum ich nicht so normal bin wie andere. Wiso ich immer das gefühl in mir habe "leblos" zu sein. Aber die Antwort bekomm ich einfach nicht. ich bin quasie immer umgeben von einer grundtraurigkeit die einfach zu mir gehört..

Ich glaube nicht das man sowas einschätzen kann. Du hast bemerkt das mit dir etwas nicht in ordnung ist, aber du hast schon mal begriffen das etwas anders ist als bei anderen. ich würde dir ja einen guten Tip geben aber ich habe selber nicht wirklich einen. Versuche alles was dir durch den kopf geht niederzuschreiben , das hilft mir. und wenn deine sog "Freunde" dir nicht schreiben, dann lass es. dann sind sie es nicht wert. keiner ist es wert dass man ihm hinterherläuft, schon gar nicht falschen freunden

LG :)
Jessy
 

Re: Undefinierbar

Beitragvon Charlotte » Di. 12.11.2013, 21:10

Ich reihe mich mal bei euch ein. Ich finde mich in fast allem, was ihr beschreibt, wieder. Und habe auch keinen klugen Rat, wie man da wieder rauskommt. Es ist, als hätte jemand mein Weltbild verzerrt; früher ergab mal alles Sinn, jetzt nicht mehr. Und ich kann nicht mal sagen, wann das passiert ist. :(
Charlotte
 

Re: Undefinierbar

Beitragvon EwigeMutter » Di. 12.11.2013, 21:27

Auch ich hatte diese "Tief-Phasen" in meinem Leben immer mal wieder.
Ich denke,es sind typische Anzeichen einer Depression.Man verliert an allem die Freude, Kontakte sind plötzlich nicht mehr wichtig,alles erscheint einem sinnlos.leer und grau.
Lange Jahre habe ich nichts gegen diese Leere in meinem Leben unternommen,-mir war nie bewusst,dass ich krank bin.
Ich dachte nur,- "Du bist komisch, Du bist faul und träge, Du bist ein Looser , Du bist empfindlich und introvertiert".
Seit wenigen Jahren weiß ich,dass ich depressiv bin und nehme dagegen Medikamente.
Sie helfen schon sehr,auch wenn es manchmal immer noch durchkommt,dieses Trübsinnige.
Besonders ,wenn Sorgen und Belastung überhand nehmen,merke ich, dass ich das nicht so wegstecken kann,wie gesunde Menschen.

Vielleicht solltest Du einmal mit einem Arzt über diese Gedanken und Gefühle sprechen.
Depressionen können wieder vergehen, oft aber kehren sie immer wieder.
Man kann ein wenig dagegen tun,auch wenn man durch "Pillen" nicht unbedingt zu einem "Sonnenscheinchen" wird.Manchen hilft auch eine Therapie.
EwigeMutter
 

Re: Undefinierbar

Beitragvon whatsoever » Di. 12.11.2013, 21:36

@ Jessy : Wenn ich unterwegs bin versinke ich in Gedanken und frage mich: " Was mache ich hier eigentlich " Ich denke drüber nach wieviel besser alles sein könnte.

@ Charlotte : Dein Zitat ist sehr interessant.
whatsoever
 

Re: Undefinierbar

Beitragvon whatsoever » Di. 12.11.2013, 21:41

@ EwigeMutter : Ich werde nie Tabletten nehmen die meine Psyche beeinflussen. Ich will kein "künstliches" glücklich sein. Bei uns beiden gibt es einen Unterschied. Du hielst sehr wenig von dir in deinen Depressionsphasen doch bei mir ist es eher das Gegenteil - ich fühl mich den anderen überlegen, ich denke sozusagen ich sei was besseres. Nicht in allen Dingen aber gewissen charakterlichen Aspekten.
whatsoever
 


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