WG Gründung und psychische Erkrankung

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WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon WerBinIch » Sa. 28.12.2013, 13:04

Hallo! :kiss:

Ich werde im Laufe des nächsten Monats von zuhause ausziehen, in eine WG . Allerdings nicht, wie ich es gern gehabt hätte mit meiner "besten" Freundin (da mich diese grad total im Stich lässt, sich um nichts kümmert und kein Interesse zeigt :-( ) , sondern in eine WG, in der ganz neue Menschen auf mich warten, die ich noch nicht kenne.
In den nächsten zwei Wochen werde ich also ein paar WG's besichtigen und dann entscheiden bei welcher ich mich am wohlsten gefühlt habe.
Aber nun...wie würdet ihr vorgehen? Ich habe Borderline, damit sind also Stimmungsschwankungen, Therapie, usw. verbunden. Durch die Therapie und jahrelangem reflektiertem Umgehen mit meinem Verhalten, habe ich mich schon recht gut unter Kontrolle (was das zwischenmenschliche angeht)...von den Depressionsschüben, Selbstmordgedanken usw. halt abgesehen, die kann ich nicht wirklich kontrollieren.
Würdet ihr den zukünftigen MitbewohnerInnen gleich alles sagen oder erst abwarten und dann, wenn Vertrauen gefasst wurde, in Ruhe alles erklären?


Alles Liebe
WerBinIch
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon Wackelkontakt » Sa. 28.12.2013, 14:40

Hallo Werbinich!
Erstmal großen Respekt von mir, dass du überhaupt den Schritt wagst in eine Wg mit Fremden zu ziehen. Vor allem mit deiner Geschichte. (Hoffe du verstehst wie ich das meine.)
An deiner Stelle würde ich mich erstmal dort einleben, wenn du nette Menschen gefunden hast. Erstmal gucken, wie die Leute so ticken und dann siehst du ja inwiefern du dich anvertrauen kannst. Du musst denen ja nicht alles von dir preis geben, sondern nur das was sie im Umgang mit dir wissen müssen.
Ich weiß nicht ob es gut ist "gleich mit der Tür ins Haus zu fallen".. das kommt wirklich auf die Menschen an, denn nicht jeder geht sensibel mit so einem Thema um und hat auch Verständnis dafür. Wenn die dich erstmal kennengelernt haben und alles soweit gut läuft hat das eine andere Basis,als wenn du völlig fremd bist und dann direkt die Karten auf den Tisch legst. Das hat nichts mit belügen oder verheimlichen zu tun, aber die anderen Mitbewohner werden dir auch nicht sofort alles anvertrauen.
So würde ich es machen. Hoffentlich konnte ich ein bisschen weiter helfen ^^.

Liebe Grüße :)
Wackelkontakt
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon Mirai » Sa. 28.12.2013, 16:00

Wackelkontakt spricht mir aus der Seele und ich kann ihr nur zustimmen.

Ich weiß nicht, wie leicht oder schwer es ist, in deiner Stadt eine Wohnung zu bekommen, aber ich kann mir schon vorstellen, dass deine psychische Erkrankung für viele Menschen ein Hinderungsgrund ist, obwohl ja nicht die Krankheit bei ihnen einziehen will, sondern du, als Mensch.
Ich will niemandem etwas unterstellen, aber ich kann mir vorstellen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass du auf viel Unwissenheit (bezüglich deiner Krankheit) und große Skepsis (bezüglich der Frage, ob sie dich einziehen lassen wollen oder nicht) stoßen wirst, wenn du sofort mit der Tür ins Haus fällst.

Du solltest den Moment abwarten, wenn aus Fremden Freunde geworden sind, denn dann ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass deine zukünftigen Mitbewohner es gelassen aufnehmen und dich nicht dafür verurteilen oder gar ablehnen.
Du verschweigst ihnen auch nichts, wenn du es nicht sofort erzählst. Wenn du deine Mitbewohner mit all ihren Ecken und Kanten kennengelernt hast, wird es dir bestimmt leichter fallen, darüber zu reden.

Ich wünsche dir bei deinem Vorhaben ganz viel Kraft und verständnisvolle Mitbewohner! :cuddle:
Mirai
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon Blume » Sa. 28.12.2013, 17:35

Ich sehe das etwas anders.

Ich bin durchaus auch der Meinung, dass du dir selber die Chancen nimmst, wenn du sofort mit der Tür ins Haus fällst. Dennoch finde ich, sollten deine zukünftigen Mitbewohner von Anfang an wissen, wie es um dich steht (jetzt mal ganz salopp ausgedrückt). Denn es ist auch jedermanns eigene Entscheidung, ob er jemanden bei sich wohnen lassen möchte, der zeitweise große psychische Probleme hat. Das hat für mich auch nichts mit Verurteilen zu tun, es geht schlicht darum, dass man als WG-Besitzer frei entscheiden können sollte, wie viel die eigene Psyche auch ertragen kann. Wir alle hier sind von irgendwelchen Problemen betroffen, aber es ist nicht zu leugnen, dass gerade Borderline echt schwierig werden kann. Und dessen sollten sich deine zukünftigen WGler bewusst sein, wenn du mich fragst.
Es könnte auch passieren, dass du für seltsam und komisch gehalten wirst, wenn du in eine Depression verfällst - ganz einfach, weil die anderen gar nichts von der Erkrankung wissen. Wüssten sie davon, wüssten sie auch gleich, wie sie im Fall eines Falles mit dir umgehen können und wie sie dein Verhalten einzuordnen haben.

Natürlich ist es Schwachsinn, gleich beim Besichtigungstermin alles zu erzählen. Ich würde damit anfangen, wenn sich tatsächlich etwas ergeben hat und es dann darum geht, irgendwo einzuziehen. Du kannst das ja langsam und behutsam machen. Und ich würde auf jeden Fall betonen, dass du in Therapie bist und dich gut unter Kontrolle hast. Und damit würde ich nicht erst warten, bis aus den Fremden Freunde geworden sind. Denn erstens werden die deine Stimmungsschwankungen auch dann schon abbekommen, wenn sie dir noch fremd sind und zweitens kann ich mir schon vorstellen, dass es so wirkt, als hättest du ihnen etwas verheimlicht. Sie kennen ja deine Gründe dafür nicht und könnten sich dann schnell und bequem mal zusammenreimen, du hättest deine Erkrankung nur deshalb verschwiegen, weil du Angst hattest, sonst nicht einziehen zu dürfen.

Also ich find schon, dass deine zukünftigen Mitbewohner das Recht darauf haben, davon schnell zu erfahren, gerade weil Borderline etwas ist, was eben nicht nur dich, sondern auch deine Mitmenschen betrifft.
Aber die Idee finde ich klasse und Hut ab, dass du dich traust, sowas zu machen! ;)
Blume
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon WerBinIch » Sa. 28.12.2013, 20:07

Wackelkontakt hat geschrieben:Hallo Werbinich!
Erstmal großen Respekt von mir, dass du überhaupt den Schritt wagst in eine Wg mit Fremden zu ziehen. Vor allem mit deiner Geschichte. (Hoffe du verstehst wie ich das meine.)
An deiner Stelle würde ich mich erstmal dort einleben, wenn du nette Menschen gefunden hast. Erstmal gucken, wie die Leute so ticken und dann siehst du ja inwiefern du dich anvertrauen kannst. Du musst denen ja nicht alles von dir preis geben, sondern nur das was sie im Umgang mit dir wissen müssen.
Ich weiß nicht ob es gut ist "gleich mit der Tür ins Haus zu fallen".. das kommt wirklich auf die Menschen an, denn nicht jeder geht sensibel mit so einem Thema um und hat auch Verständnis dafür. Wenn die dich erstmal kennengelernt haben und alles soweit gut läuft hat das eine andere Basis,als wenn du völlig fremd bist und dann direkt die Karten auf den Tisch legst. Das hat nichts mit belügen oder verheimlichen zu tun, aber die anderen Mitbewohner werden dir auch nicht sofort alles anvertrauen.
So würde ich es machen. Hoffentlich konnte ich ein bisschen weiter helfen ^^.

Liebe Grüße :)


Hallo :)

Ja, ich werd sowieso erst wo einziehen, wenn ich wirklich ein gutes Gefühl hab...es ist eh schwierig für mich , aber meine Therapeutin und ich sind eigentlich drauf gekommen, dass das vielleicht keine so schlechte Idee wäre. Denn desto näher eine Beziehung zu einem Menschen is, umso mehr tendiere ich dazu, diesem Menschen weh zu tun. Das wäre dann bei einer komplett neuen WG nicht der Fall und da ich jetzt auch nicht ewig drin bleiben will ( 1 1/2 Jahre, dann hab ich mit meinem Freund eine Wohnung) ...kann hoffentlich nicht viel schief gehen. Mhm...ich weiß eh was du meinst. Ich mein, einerseits denke ich, dass es den anderen gegenüber doch nur fair wäre von Anfang bescheid zu geben, was sie erwarten KÖNNTE. Allerdings mus sich dazu sagen..ich bin kein Mensch der seine Depression so offen auslebt anderen gegenüber. Zuhause überspiele ich alles gekonnt weil mich hier eh keiner ernst nehmen würde oder so. Wenns mir schlecht geht, bin ich damit mit mir alleine. Bei einer Aggressionsschwankung richte ich mich nicht gegen Leute die ich nicht gut kenne sondern immer gegen Menschen, die mir nahe stehen...aber das kann ich inzwischen relativ kontrollieren.

Ich kann nur hoffen dass es gut geht. In eine WG, bei der ich kein gutes gefühl habe, würde ich sowieso nicht einziehen...wobei das alles für mich natürlich eine riesen Überwindung ist. Immerhin tu ich mir grad beim Loslassen und beim Einlassen auf Neues, neue Menschen usw. sehr schwer, da ich echt skeptisch bin und schnell mal Angst kriege, nicht gemocht zu werden.

Alles Liebe
WerBinIch
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon Mirai » Sa. 28.12.2013, 20:30

Ist es nicht eigentlich schon zu spät, wenn man erst reinen Tisch macht, sobald sich etwas ergeben hat und man über das Einziehen spricht?
Läuft es meistens nicht so ab: Vorstellung / WG-Casting → Zusage → Einzug?
Ich weiß es nicht genau, aber wenn man erst davon spricht, wenn man schon eingezogen ist, ist es doch auch schon zu spät, oder nicht?

Deinen Weg finde ich lobenswert, liebe Blume, aber wenn man es nicht gleich beim Besichtigungstermin / Vorstellungstermin erzählt, wann denn dann?
Ich kenne mich mit Wohngemeinschaften nicht aus, also korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege, aber zwischen dem Termin, wo man sich vorstellt und dem Termin, wo man dann die Zusage erhält und einziehen will, liegt kein weiterer Termin, oder?

Ich würde jetzt keine Pauschallösung vorschlagen, sondern es ganz stark von den Mitbewohnern abhängig machen.
Wenn du dich wohl fühlst und glaubst, du kannst es offen sagen und wirst verstanden, solltest du es sagen und wenn du dich unwohl fühlst, ist es wohl die falsche WG für dich. Ich befürchte, eine Musterlösung wird man nicht finden. :(

EDIT: Vielleicht könntest du es am Anfang noch ein bisschen weitläufiger gestalten und erst von Stimmungsschwankungen und Therapie sprechen?
Damit können die meisten Menschen wahrscheinlich viel mehr anfangen, als wenn du mit dem Begriff Borderline um dich wirfst.
Das klingt einschüchternder, finde ich. Das wäre allerdings dann eine Notlüge und auch irgendwie nicht so das optimale.
Mirai
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon WerBinIch » Sa. 28.12.2013, 20:40

Mirai hat geschrieben:Ist es nicht eigentlich schon zu spät, wenn man erst reinen Tisch macht, sobald sich etwas ergeben hat und man über das Einziehen spricht?
Läuft es meistens nicht so ab: Vorstellung / WG-Casting → Zusage → Einzug?
Ich weiß es nicht genau, aber wenn man erst davon spricht, wenn man schon eingezogen ist, ist es doch auch schon zu spät, oder nicht?

Deinen Weg finde ich lobenswert, liebe Blume, aber wenn man es nicht gleich beim Besichtigungstermin / Vorstellungstermin erzählt, wann denn dann?
Ich kenne mich mit Wohngemeinschaften nicht aus, also korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege, aber zwischen dem Termin, wo man sich vorstellt und dem Termin, wo man dann die Zusage erhält und einziehen will, liegt kein weiterer Termin, oder?

Ich würde jetzt keine Pauschallösung vorschlagen, sondern es ganz stark von den Mitbewohnern abhängig machen.
Wenn du dich wohl fühlst und glaubst, du kannst es offen sagen und wirst verstanden, solltest du es sagen und wenn du dich unwohl fühlst, ist es wohl die falsche WG für dich. Ich befürchte, eine Musterlösung wird man nicht finden. :(

EDIT: Vielleicht könntest du es am Anfang noch ein bisschen weitläufiger gestalten und erst von Stimmungsschwankungen und Therapie sprechen?
Damit können die meisten Menschen wahrscheinlich viel mehr anfangen, als wenn du mit dem Begriff Borderline um dich wirfst.
Das klingt einschüchternder, finde ich. Das wäre allerdings dann eine Notlüge und auch irgendwie nicht so das optimale.


Das finde ich auch..denn dieser Besichtigungstermin sollte ja dafür da sein, dass sich die anderen ein Bild von mir machen können. Prinzipiell finde ich nicht, dass es eine Notlüge wäre zu sagen, dass ich wegen Depressionen und aufgrund der Verarbeitung von der Vergangenheit z.B (damit kann jeder was anfangen) in Therapie bin. Nicht jeder muss wissen dass ich Borderline habe, solange ich die Personen damit nicht belaste durch mein Verhalten (und glaubt mir, das zu verstecken, kann ich gut -.-). Meine Familie weiß ja auch nichts davon...
ach ich hab das Gefühl grad nirgends gewollt zu werden :( :cry:
Meine beste Freundin kümmert sich um das Zusammenziehen nicht und scheint daher nicht ernsthaft daran interessiert zu sein (das hätte ich nie von ihr erwartet) und zu Hause halt ich es nicht mehr aus..und mein Freund muss noch 1 1/2 Jahre Schule erledigen bevor er ausziehen will und kann. :cry:
WerBinIch
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon WerBinIch » Sa. 28.12.2013, 20:54

Vielleicht sollt ich doch zuhause bleiben :-( DIese blöde Sucherei und nie funktioniert was...entweder zu teuer, "beste Freundin" interessiert sich für nichts oder nix passt, psychische Erkrankung steht im Weg...Freund kann noch nicht ausziehen,...;-(
WerBinIch
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon Wackelkontakt » Mo. 30.12.2013, 12:57

Hallo WerBinIch,
ich habe noch einmal darüber nachgedacht.. natürlich ist es vernünftiger das Thema vorher schon anzusprechen. Doch ich kann mir sehr gut Vorstellen, dass es die Suche nicht leichter macht. Im Moment scheint es ja auch nicht gut zu laufen und das tut mir leid. Nun habe ich erstmal eine Frage: wäre es denn schlimm, wenn du noch nicht ausziehen würdest? Oder gibt es einen bestimmten Grund, warum du nicht warten kannst/willst?

Das mit deiner besten Freundin .. Also wen
n ich fragen darf:
Ist denn irgendwas passiert? Habt ihr euch gestritten oder ähnliches? Oder geht es darum, dass du das Gefühl hast, sie würde sich nicht für eine gemeinsame Wohnung mit dir interessieren? Wenn es das ist, hast du dann schon mit ihr darüber gesprochen?

Ich weiß, viele Fragen.
Gib nicht auf und verzweifel nicht.

Liebe Grüße
Wackelkontakt
Wackelkontakt
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon WerBinIch » Mo. 30.12.2013, 16:23

Wackelkontakt hat geschrieben:Hallo WerBinIch,
ich habe noch einmal darüber nachgedacht.. natürlich ist es vernünftiger das Thema vorher schon anzusprechen. Doch ich kann mir sehr gut Vorstellen, dass es die Suche nicht leichter macht. Im Moment scheint es ja auch nicht gut zu laufen und das tut mir leid. Nun habe ich erstmal eine Frage: wäre es denn schlimm, wenn du noch nicht ausziehen würdest? Oder gibt es einen bestimmten Grund, warum du nicht warten kannst/willst?

Das mit deiner besten Freundin .. Also wen
n ich fragen darf:
Ist denn irgendwas passiert? Habt ihr euch gestritten oder ähnliches? Oder geht es darum, dass du das Gefühl hast, sie würde sich nicht für eine gemeinsame Wohnung mit dir interessieren? Wenn es das ist, hast du dann schon mit ihr darüber gesprochen?

Ich weiß, viele Fragen.
Gib nicht auf und verzweifel nicht.

Liebe Grüße
Wackelkontakt


Hallo Wackelkontakt! Danke dass du mir auch auf dieses Thema geantwortet hast! :kiss:

Also...das mit dem Ausziehen..ich MUSS ausziehen. Ich halts zuhause einfach nicht mehr aus. Die ganze Familie streitet sich 24 Stunden am Tag, meine Mutter macht die ganze Familie psychisch fertig mit ihren eigenen Problemen, mein Vater ist durchgehend nur fustriert und jammert, meine kleine Schwester ist nur schlecht drauf..rücksichtslos wird um 23 Uhr in der Nacht laut losgestritten, zu Weihnachten herrscht statt Harmonie Streit und Hass außerdem muss ich denen seit 5 Jahren vorspielen, dass es mir gut gehe, weil sie schon mit der Depression (als ich 14 war) nicht zurecht kamen und mich wirklich zur Sau gemacht haben, anstatt mir zu helfen. Deshalb gehe ich auch ohne ihres Wissens in eine, von der krankenkasse bezahlte (ja darauf hab ich lang gewartet...), Therapie. Davon abgesehen interessiert sich keiner für mich..wie es mir geht..keiner merkt wenn ich depressiv bin, nichts und ich muss immer alles gut machen, muss stark sein.

Zu meiner besten Freundin: Wir haben uns weder gestritten, noch ist irgendwas wesentliches passiert. Seit sie mit ihrem Freund zusammen ist (seit1 1/2 Jahren zirka) hat sie sich einfach total negativ verändert. Er ist ein ziemlicher Snob (hat einen eigenen Stainway Flügel, wohnt mit den Eltern einem 3 Stöckigen, teuren Haus usw.), hat meine Freundin schon öfter verletzt und glaubt er ist der beste Musiker der Welt (auch, wenn er ein exzellenter Pianist ist, kann man es mit dem Ego doch übertreiben). Nun haust meine beste Freundin seit zirka Oktober unter der WOche fast immer bei ihm, da sie in die selbe Klasse gehen und sie sonst jeden Tag vom Burgenland nach Wien fahren müsste.
Ich hab sie schon MEHRMALS darauf angesprochen, ob sie noch ausziehen will, ob ihr das während der Schulzeit nicht zu viel ist, usw. Jedes Mal hieß es, sie würde wollen aber fängt dann auch immer total unpassend an davon zu schwärmen, wie toll es ist mit ihrem Freund "zusamm zu wohnen" (da sie halt unter der Woche fast immer bei ihm ist) und bla bla. Obwohl sie weiß, dass es mir zuhause echt nicht gut geht schwärmt sie mir total unpassend solche Dinge vor.
Meine Therapeutin hat eh gemeint.."Wenn jemand etwas will, dann tut er dafür auch was. Wenn er es auch nur ein klein wenig nicht will, wird er /sie , manchmal auch unbewusst, nichts dafür tun". Und es stimmt ja irgendwie..ich glaube, dass meine beste Freundin ernsthaft denkt, dass ihr eine perfekt Wohnung in den Schoß fällt und sie nichts dafür tun muss. Zufrieden ist sie auch nie mit den Angeboten und wenn ich sie bitte wo anzurufen was ich gefunden habe, tut sie es einfach nicht. Das sagt ja eh alles.

Und nun zur WG: Ich habe mich entschlossen den jeweiligen Leuten erstmals nichts davon zu sagen. Da ich mit der Erkrankung ja umgehen kann und es ja grad bei Fremden Menschen keine Gefahr gibt, dass ich so Nähe/Distanz Probleme kriege , möchte ich den MitbewohnerInnen und mir die Chance geben, einander mal ohne Vorurteile oder so kennenzulernen. Natürlich, wenn man sich besser kennt, werde ich ihnen davon erzählen, dass ich ihn Therapie bin, aber ich finde da muss doch auch erst Vertrauen aufgebaut werden. Ist für mich persönlich denke ich doch die beste Entscheidung..denn sonst mach ich mir das Leben womöglich noch schwerer, dadurch, dass sie dann irgendein Vorurteil haben gegenüber Borderlinern, was ja gar nicht auf alle zutrifft. Jeder Mensch ist anders und daher auch jede Erkrankung bei unterschiedlichen Menschen.

Liebe Grüße,
WerBinIch
WerBinIch
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon Wackelkontakt » Mo. 30.12.2013, 18:00

Hey ..
Das klingt alles ziemlich..unerträglich. Bei der Stimmung in deiner Familie ist es natürlich am Besten, wenn du so schnell wie möglich da raus kommst. Ich bin damals aus ähnlichen Gründen ausgezogen.
Deine Freundin scheint zur Zeit tatsächlich kein echtes Interesse an einer Wg zu haben. So wie du es erzählst klingt es ja fast so, als wäre sie gedanklich schon zu ihrem Freund gezogen. Das kann sie ja auch ruhig. Doch dann soll sie damit aufhören dir das Gegenteil zu erzählen. Hast du schon versucht mit ihr mal darüber zu sprechen? Also wie es dir geht und was du von ihrem Verhalten hältst? Oder ist es im Moment gar nicht möglich auch nur einen Moment lang in Ruhe mit ihr zu sprechen, ohne das sie abschweift?

Nochmal zur WG-Sache:
Muss es denn unbedingt eine WG sein? Ich habe mit meiner Wohnung zwar Glück gehabt, aber es wird bestimmt irgendwo kleinere Bezahlbare Wohnungen geben. Dein Freund könnte doch dann später vllt dazu ziehen.
Ist nur eine Idee. Weiß ja nicht wie du so tickst, was das alleine wohnen betrifft.

Wackelkontakt ;)
Wackelkontakt
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon WerBinIch » Mo. 30.12.2013, 20:10

Wackelkontakt hat geschrieben:Hey ..
Das klingt alles ziemlich..unerträglich. Bei der Stimmung in deiner Familie ist es natürlich am Besten, wenn du so schnell wie möglich da raus kommst. Ich bin damals aus ähnlichen Gründen ausgezogen.
Deine Freundin scheint zur Zeit tatsächlich kein echtes Interesse an einer Wg zu haben. So wie du es erzählst klingt es ja fast so, als wäre sie gedanklich schon zu ihrem Freund gezogen. Das kann sie ja auch ruhig. Doch dann soll sie damit aufhören dir das Gegenteil zu erzählen. Hast du schon versucht mit ihr mal darüber zu sprechen? Also wie es dir geht und was du von ihrem Verhalten hältst? Oder ist es im Moment gar nicht möglich auch nur einen Moment lang in Ruhe mit ihr zu sprechen, ohne das sie abschweift?

Nochmal zur WG-Sache:
Muss es denn unbedingt eine WG sein? Ich habe mit meiner Wohnung zwar Glück gehabt, aber es wird bestimmt irgendwo kleinere Bezahlbare Wohnungen geben. Dein Freund könnte doch dann später vllt dazu ziehen.
Ist nur eine Idee. Weiß ja nicht wie du so tickst, was das alleine wohnen betrifft.

Wackelkontakt ;)


Hey!
Ja unerträglich trifft es ziemlich gut. Steh dauernd unter Spannung wenn ich zu Hause bin und bekomm ganz schnell Selbstmordgedanken, weil ich diese Schreierei zu Hause nicht mehr aushalte.
Leider treffen wir uns ja kaum noch..sie hat nie Zeit und wenn dann ist sie anscheinend lieber mit ihrem Freund zusammen ...:-( Aber mit anderen Freundinnen unternimmt sie ja sehr wohl was. Sehen uns zur Zeit alle paar Monate mal und dann hat sie auch immer nur 2-3 Stunden Zeit, was mich total nervt. Als ich sie vor 2 Monaten, bei unserem letzten Treffen, darauf angesprochen habe, war sie wieder so "verständnisvoll" (ich hab ihr gesagt, dass ich nicht weiß was ich von ihrem Verhalten mir gegenüber halten soll, da sie sich ja nicht um eine Wohnung zu bemühen scheint) und hat wieder recht plausible Erklärungen abgeliefert, die letztendlich aber wieder nur eine Ausrede waren (sie meinte zu dem Zeitpunkt, dass es sich nicht lohnen würde eine Wohnung zu suchen im Oktober/November, weil es da kaum g ute Sachen gibt. Damit hatte sie auch recht. Aber auch jetzt wo es viele Wohnungen gibt, sucht sie nicht. Ich hasse sie grad so sehr :wasser: "Ich bin immer für dich da Süße" "Ich freu mich so auf unsere Wohnung" und dann zeigt sie NULL Interesse oder so, sondern heuchelt nur was vor. Liegt übrigens in ihrer Familie diese Art ...ihre Eltern sind genau so!

Alleine Wohnen..ja..das hab ich mir schon überlegt...falls ich was passendes sehe schau ich es mir auf jeden Fall an, aber 1.) wegen Geld schwierig...meine Eltern verdienen wenig und ich muss die Wohnung mit dem bezahlen, was ich an Kindergeld, Studienbeihilfe und Arbeitsgeld bekomme..was eh fast 900 Euro im Monat sind insgesamt, aber.... 2.) Ich hab schnell Panikattacken alleine zuhause. Fühle mich beobachtet, verfolgt, glaube, dass mich jemand umbringen will usw. Ist ein Thema, das ich bei der Therapeutin noch nicht wirklich angesprochen habe, da mir das sehr Angst macht.. :(

Guten Rutsch,
liebe Grüße! :kiss:
WerBinIch
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon WerBinIch » Mo. 06.01.2014, 12:29

Ich muss nochmal kurz Dampf ablassen:
Meine "BESTE" Freundin regt mich so unglaublich auf!!!! Ich hatte ihr in den Weihnachtsferien noch die letzte Chance gegeben zu beweisen dass ihr was an mir und an der Wohnungsgründung liegt. Sie hat sich NICHT gemeldet. Wir haben uns NIE gesehen, nichts. Morgen und übermorgen schaue ich mir zwei WG Zimmer an und wenn eines davon passt, werde ich dort einziehen. Und danach würde ich mich am liebsten rächen bei der blöden kuh..ich würde ihr am liebsten eine ironische SMS schreiben und ihr damit zeigen, dass es mich verletzt, dass sie so desinteressiert umgeht. In ihrem Leben spiel ich ja gar keine Rolle mehr!!!! :evil: :(
Ich bin SO WÜTEND!!!
WerBinIch
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon warum ich » Mo. 06.01.2014, 16:09

würde IMHO völlig ausreichend sein, wenn es so dann abliefe, und sie erführe es irgendwann, daß du jetzt ohne sie deinen weg hast finden können.

da bräuchtest du nachher nicht einemla "dabeisein", wenn sie's erfahren / erkennen müßte.
das würde ich sie ganz allein "auskosten lassen", wie sie sich dann fühlen wird, hoffentlich.

je mehr du dich davon entfernen kannst, in deinen empfindungen davon abhängig zu sein, wie andere darüber denken, desto mehr wirst du deinen eigenen selbstwert bestätigt finden
warum ich
 

Re: WG Gründung und psychische Erkrankung

Beitragvon WerBinIch » Mo. 06.01.2014, 20:34

warum ich hat geschrieben:würde IMHO völlig ausreichend sein, wenn es so dann abliefe, und sie erführe es irgendwann, daß du jetzt ohne sie deinen weg hast finden können.

da bräuchtest du nachher nicht einemla "dabeisein", wenn sie's erfahren / erkennen müßte.
das würde ich sie ganz allein "auskosten lassen", wie sie sich dann fühlen wird, hoffentlich.

je mehr du dich davon entfernen kannst, in deinen empfindungen davon abhängig zu sein, wie andere darüber denken, desto mehr wirst du deinen eigenen selbstwert bestätigt finden


hmm..ja so habe ich noch gar nicht gedacht..danke für den Tipp! Jetzt muss ich sowieso erst mal schauen, ob so eine wg mit fremden leuten was für mich ist..fällt mir ja doch irgendwie schwer..
WerBinIch
 

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