von tinissimo » Sa. 21.07.2012, 19:27
Du schreibst, du bist dir relativ sicher. Relativ heißt, du bist dir noch nicht ganz sicher.
Ich finde, die sexuelle Neigung, ob zum gleichen Geschlecht oder zum anderen oder zu beiden, geht in erster Linie nur dich etwas an. Wenn du dich dann verliebst und das Bedürfnis hast, deine Eltern sollten diesen Menschen kennenlernen oder du möchtest einfach deine Gefühle und deine Verliebtheit mit deiner Familie teilen, dann hast du immer noch die Gelegenheit, ihnen von deiner Neigung zu erzählen.
Klar, heutzutage muss man sich nicht mehr schämen, alles ist möglich und auch die Familie sollte jegliche Neigung akzeptieren und respektieren. Leider geht nicht alles mit der Zeit mit ... je kleiner die Stadt, desto größer der Trasch, je gläubiger die Familie, desto schwieriger die Akzeptanz. Ich verstehe dein Problem ... ich bin aus Berlin, hier geht fast alles in der Öffentlichkeit, aber auch hier gibt es genug Menschen, die Probleme damit haben. Die sollte man dafür auch nicht verurteilen. Man wird in Offenheit hineingeboren und -erzogen oder auch nicht. Meine Mutter hätte damit kein Problem, meine Oma würde sich in Grund und Boden schämen. Bei meiner Oma sind uneheliche Kinder noch ein No-go.
Geh es langsam an. Wenn du dir deiner Sexualität bewusst bis und verliebt, kannst du dich immer noch outen. Und wenn du bi bist und deine Eltern sehr christlich und altmodisch, werden sie das vielleicht nicht ernst nehmen und davon ausgehen, du heiratest trotzdem mal jemandem vom anderen Geschlecht. Dann lass sie auch in dem Glauben. Sie lernen mit der Zeit.
Lieber Gruß,, tina