Zu sehr am Freund hängen...

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Zu sehr am Freund hängen...

Beitragvon Randrar » Di. 09.10.2012, 18:52

Hallo,

ich brauche eure Hilfe, weil ich echt nicht weiter weiß.

Seit 2 Monaten bin ich mit meinen Freund zusammen, und ich liebe ihn wirklich. Vllt auch zu sehr. Da es eine Fernbeziehung ist besteht der meiste Kontakt aus Skype und Whatsapp.
Und immer wenn er länger als eine Stunde weg ist habe ich das Gefühl es nicht mehr auszuhalten.
Meistens schreibe ich Sachen, die ich im nachinein bereue.

Ich frage mich einfach warum...
Bei meinem Exfreund war es das selbe, er hat deswegen schluss gemacht.
Ich will nicht das diese Beziehung auch deswegen kaputt geht

Eine Traurige, hilflose Auroo
Randrar
 

Re: Zu sehr am Freund hängen...

Beitragvon Peachii » Mi. 10.10.2012, 09:19

Wurdest du in früheren Beziehungen enttäuscht, betrogen, belogen?

Du musst Vertrauen fassen, denn Vertrauen ist die Basis einer Beziehung. Es gibt doch keinen Grund, deiner neuen Liebe nicht zu vertrauen, oder etwa doch?

Du musst ihm Freiraum und Luft zum atmen lassen, denn sonst fühlt er sich am Ende bedrängt und du schneidest ihm die Luft ab und das wird nicht gut gehen. So wie in deiner letzten Beziehung.

Lerne zu vertrauen und lasse Freiräume! Auch wenn es nicht einfach ist.

Mach dich nicht selber verrückt und lasse ihn auch mal auf dich zukommen! Auch wenn es erst nach Stunden ist. Nehme auch du dir deine Freiräume und mache, was dir Spaß macht.

Mach aus eurer Beziehung keinen Zwang, indem du ihn ständig kontrollierst. Eine Beziehung kann nur auf Freiwilliger Basis wachsen und sich verfestigen.
Peachii
 

Re: Zu sehr am Freund hängen...

Beitragvon Juliene » Do. 11.10.2012, 19:07

Bei mir war es 100% absolut das gleiche!
Ich habe meinen Freund in einer psychosomatischen Klinik kennengelernt. Wir wohnen circa 250 km auseinander. Die ersten Wochen habe ich jeden Abend geweint, mich verletzt oder Todesangst vorm Durchdrehen gehabt. Ich bin als ich noch in der Klinik war, fast jeden Abend bei der Notzentrale gelandet, weil ichs nicht mehr ausgehalten habe. Ich habe meinem Freund fürchterliche Dinge an den Kopf geworden, mich hundert mal fast getrennt. Es war eine der härtesten Zeiten überhaupt für mich.
Dazu kam noch, dass mein Freund extrem unzuverlässig war. Das war dann so, dass er sagte "Ich treff mich mit nem Kumpel. Melde mich dann gleich!" und wenn er sich dann nach ner Stunde oder zwei nicht gemeldet hatte, hab ich tränenüberströmt da angerufen. Immer weiter, bis er ranging. Wenn er dann sagte "Ich hab vergessen, mich zu melden..." dann war ich kurz vorm Selbstmord (ehrlich, ich musste ständig zu Frenden und Verwandten, um mich von irgendwas abzuhalten), weil ich daraus geschlossen habe, dass ich ihm gar nichts bedeutete.
Es is nich leicht das in den Griff zu kriegen. Das weiß ich auf jeden Fall. Aber ich habe mich doch ein wenig besser im Griff heute und bin auch noch mit dem Herrn zusammen.
Wie haben wir das geschafft... mein Freund hat sich darauf eingelassen, dass er sich zu einer bestimmten Uhrzeit am Tag meldet. Das musste dann ein Kompromiss sein. Ich musste ihm z.b. vier, fünf Stunden Ruhe lassen, aber als "Belohnung" dafür, "musste" er mich zu bestimmten Zeiten anrufen bzw. durfte ich dann z.b. nach Sieben Uhr abends so viel Terror machen wie ich wollte, wenn er sich nicht meldete.
Es war weiterhin unendlich schwer, mich die Stunden lang im Griff zu haben, besonders wenn mein Freund mit anderen Leuten oder gar nem Mädchen unterwegs war. Das hab ich dann so gehandhabt, dass ich mein Handy irgendwem gegeben habe, sodass ich mich nicht melden konnte. Oder ich habe es in tausend Socken eingewickelt und Schlösser drumgemacht oder sowas. Manchmal habe ich auch meine Gedanken aufgeschrieben und die dann logisch überprüft.
Allerdings muss sich der Partner darauf natürlich einlassen. Besonders: Er muss bereit sein, jeden Tag zu kommunizieren. Ich könnte z.B. niemals eine Beziehung führen, in der ich nicht täglich mindestens einmal mit meinem Freund rede.
Vielleicht hilft dir das ja. Mich hat es auf jeden Fall weitergebracht. Es is schwere Arbeit, große Anstrengung, aber man lernt einfach a) dem Partner zu vertrauen und b) mit dem heftigen Gefühlen klar zu kommen.
Viele Grüße von einer Leidensgenossin.
Juliene
 

Re: Zu sehr am Freund hängen...

Beitragvon Decaffeinated » Di. 16.10.2012, 23:59

Hallo Randrar,

ich kann dich sehr gut verstehen. Ich bin jetzt schon über 3 Jahre mit meinem Freund zusammen, aber bei mir war es bis vor kurzem das gleiche. Dieses ständige Warten, dass er mir schreibt oder mich anruft. und wenn er es nicht tut, macht man sich Sorgen, denkt man wäre ihm egal. Jeden Tag wollte ich telefonieren, was ihn irgendwann jedoch zu sehr bedrängt hat. Er hat eben sein normales Leben weiter gelebt, in dem ich zwar ein wichtiger Teil, aber eben nur ein Teil war, was ja eigentlich auch richtig und normal ist. Ich hingegen habe für ihn gelebt, mein ganzes Leben bestand nur daraus an ihn zu denken. Und das war ein großer Fehler, da ich mich so viel zu abhängig von ihm gemacht habe. Als er vor zwei Monaten dann Schluss gemacht hat, hab ich den Boden unter den Füßen verloren, da mein ganzes Leben nur auf ihn ausgerichtet war und ich so völlig überfordert war und nicht wusste, wie ich alleine weiterleben sollte. Nach einer Woche sind wir wieder zusammen gekommen, aber in dieser Woche habe ich gelernt, dass ich auch noch ein eigenes Leben habe und mich nicht von ihm abhängig machen muss. Seit dem bin ich auch nicht mehr so anhänglich und unsere Beziehung ist wirklich viel schöner als vorher. Man freut sich, wenn der andere anruft und genießt die Gespräche oder die Treffen. Dazwischen versuche ich mein eigenes Leben zu Leben und mich auf mich zu konzentrieren.

Was ich dir also raten kann ist: mach dich nicht so abhängig! Du hast dein eigens Leben und er ist ein Teil davon. Genieße das und sei glücklich, dass du auch ein Teil seines Lebens bist, aber verlerne nicht, selbstständig zu leben. Und versuch nicht immer daran zu denken, dass er sich nicht für dich interessiert, nur weil er dir nicht schreibt. Das stimmt nicht! Schließlich wäre er dann doch nicht mit dir zusammen, oder?
Entspann dich ein wenig, tu was für dich und lenk dich ab. Am Anfang ist das noch sehr schwer, aber du wirst merken dass du nicht abhängig bist von ihm. Und dann werden die Gespräche und Telefonate um so schöner sein!
Den Tipp von Juliene, dass man sich jeden Tag einen Zeitpunkt festmacht, andem man zum Beispiel telefoniert oder skypt finde ich sehr gut und kann ich nur unterstützen. ;) Dann kannst du dich auf diesen Moment freuen und den Rest des Tages etwas anderes unternehmen mit dem Gewissen, dass ihr auf jeden Fall noch Kontakt haben werdet an dem Tag und so hättest du dann auch nicht dass Gefühl, dass er sich nicht meldet etc. Allerdings muss sich bei diesem Punkt auch dein Freund daran halten. Sprich doch einfach mal mit ihm darüber.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen :)

liebe Grüße
Decaffeinated
Decaffeinated
 


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