Die Hölle, durch die ich ging

Hier geht's um jede Form von zwischenmenschlichen Beziehungen, also um Liebe(skummer) und Partnerschaft (auch Sexualität), um Freunde, Bekannte, Angehörige und andere soziale Kontakte in Eurem Umfeld.

Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon SilentShadow » Mo. 23.07.2012, 01:33

Hallo ihr lieben,
Ich möchte gleich eine Trigger-Warnung ausprechen, aber ich muss unbedingt mal etwas los werden. Könnte auch ein paar nette Worte gebrauchen, oder vielleicht einen Rat. Das ganze sitzt mir noch ziemlich in den Knochen :(

Ich war ein Jahr mit einer Frau zusammen, die in dieser Zeit mit einer Hand voll anderer Männer Sex oder CS (auch über Kamera) hatte und mit weiteren Sex plante - das erste mal nach etwa 2 Wochen Beziehung. Während ich 3 Monate in einer Psychiatrie war, um meine Aggressionen die ich wegen dem Fremdgehen hatte, in den Griff zu bekommen (ich hatte während dem Aufenthalt auch Geburtstag, den ich wegen Suizidalität auf der geschlossenen verbracht habe), hatte sie über den gesammten Zeitraum, bis sie wegen der Schwangerschafts-Komplikationen ins Krankenhaus musste, mehrmals die Woche Sex per Webcam mit ihrem Ex und Vater ihres Kindes.
Der sich einen feuchten Dreck für seine Tochter interessiert, die 11 Wochen zu früh auf die Welt kam, an einem sehr seltenen Gendefekt leidet und bis vor etwa einem Monat 3 Monate im Krankenhaus lag, weil sie Krebs hatte, deswegen Chemo brauchte und ihr eine Niere entnommen werden musste. Er hat seine Tochter in ihrem nicht einmal 12 monatigen Leben EINMAL beim Jugendamt aus der Ferne gesehen, als es um den Vaterschaftstest ging. Bei diesem Treffen hat er sich umgedreht und Mutter samt Kind einfach ignoriert. EINMAL hat er sich erkundigt, wie es ihr geht, auf die Information hin, dass sie mit Krebs im Krankenhaus liegt und wieder einmal um ihr junges Leben kämpft, kam nur "aha", dann wollte er wieder Sex. Das er schon die ganze Zeit eine neue Freudin hat, interessierte ihn dabei wenig.
Er interessiert sich so wenig für sein Kind, dass er weder weiß, um welche Uhrzeit sie geboren ist, wie schwer und groß sie war, wieviele Wochen zu früh sie auf die Welt kam, wie ihr Gendefekt heißt, noch was dieser bewirkt, warum sie Krebs hatte usw. Dinge, die ich mein Lebenlang nieweder vergessen werde. Er stellt sich aber hin und sagt, er will sich kümmern, dürfe aber nicht, da es die Mutter ja verbieten würde. Dabei bettelt sie seit der Schwangerschaft darum, dass er sich blicken lässt.
Ich hingegen habe diese Frau die gesamte Risiko-Schwangerschaft über begleitet, von Anfang an gesagt, ich werde mich nicht in die Entscheidung einmischen, ob sie das Kind bekommt oder nicht und ganz gleich, wie sie sich entscheidet, dahinter stehen. Dieses Wort habe ich die ganze Zeit gehalten. Ich bin 2 mal fast aus der Klinik geflogen, weil ich abgehauen bin, um ins Krankenhaus zu fahren, als ich erfuhr, dass sie Blutungen bekam, ebenso habe ich sofort die Beine in die Hand genommen, als ich erfuhr, dass der Notkaiserschnitt bevorsteht. Ich war der erste, der die kleine gesehen hat, habe die ersten Wochen jeden Tag stundenlang am Brutkasten gesessen und ihr winziges Händchen gehalten. Der Moment, als sie das erste mal meinen Zeigefinger umfasste, war der schönste in meinem ganzen Leben. In diesem Moment habe ich mir geschworen, alles in meiner Macht stehende für dieses Kind zu tun und wenn es mich mein Leben kosten sollte. Ich war der erste beim Känguruhen, habe immer gebettelt, sie wickeln zu dürfen. Habe mein letztes Geld ausgegeben, um bei den beiden zu sein, sodass ich Mitte des Monats nichts mehr zum Leben hatte (und das nicht nur einmal). Habe immer wieder Kleidung, Kuscheltiere usw. gekauft.
Nach dem die Kleine aus dem Krankenhaus entlassen wurde, bin ich für einige Tage zur Mutter in die Klinik gefahren, wo sie zur Mutter-Kind-Therapie war, gefahren (wir wohnen gut 90km weit von einander entfernt, bis zum Krankehnhaus, in dem die kleine war, sind es sogar 150km), weil die kleine Koliken hatte und manchmal die ganze Nacht schrie, damit meine Ex schlafen konnte und weil deren Mutter kurz vorher plötzlich verststarb.
Wenn ich zwischendurch wegen meiner finanziellen Situation manchmal Wochen bis Monate nicht bei den beiden sein konnte, habe ich mich jeden Tag erkundigt, wie es der kleinen Maus geht, habe die Mutter unterstützt, wo ich konnte, habe ihr immer Mut gemacht, selbst dann, wenn ich selbst keine mehr hatte. Ich habe sogar über Skype geholfen die kleine zu beruhigen, weil mir das oft besser gelang, als der Mutter.
Auch wenn die Beziehung mit mir wegen meiner Erkrankung oft nicht leicht für sie war, habe ich immer mein bestes gegeben. Ich habe die kleine immer als meine Tochter bezeichnet, da ich von Anfang an, schon während der Schwangerschaft, starke Vatergefühle hatte und abgesehen von der Mutter der Einzige Mensch war, der sich für die kleine Interessierte (die Tante der kleinen z.B. sagte, sie solle doch am Krebs verrecken, ihre Urgroßeltern wollten sie ins Heim abschieben, weil ein behindertes Kind ja so viel Geld kostet). Ich wollte mir den Handabdruck, den wir kurz nach der Geburt von der kleinen gemacht haben, sogar tätuwieren lassen.
Meine Ex-Freundin, die Mutter der kleinen, habe ich immer geliebt, mir sogar ihre Initialien ins Bein gebrannt und ihren Namen in die Hand geschnitten, um sie immer bei mir zu haben. Ich wollte sie heiraten, habe sie vergöttert, selbst dann noch, als sie mich zum wiederholten male wegen einem anderen verließ, weil dieser Arbeit, Auto und einen größeren Schwanz hat und schlank und gesund ist. Dass dieser vorbestraft ist (2 Jahre auf Bewährung + Geldstrafe), weil er seine Ex-Freundin verprügelt hat, darum auch sein eigenes Kind kaum sehen darf, und sie (meine Ex) zum Sex zwingt, sodass sie dabei oft blutete und ihr sagt, es könnte sein, er schlägt sie (was er nicht will, weil er dann in den Knast muss, nicht aber weil er sie dann verletzen würde), spielt dabei keine Rolle, er ist ein Traummann und ihn will sie unter gar keinen Umständen betrügen.

All das habe ich insgesamt etwa 15 Monate mitgemacht. Dabei bin ich aufgrund meiner psychischen Krankheit zu 50% schwerbeschädigt, war in diesem Zeitraum insgesamt 16 Wochen in der Psychiatrie (nach einem 12 wöchigen Aufenthalt), darunter auch 2 mal wegen Suizidalität auf der geschlossenen (wegen ihrem Fremdgehen), habe mich über viele Monate hinweg regelmäßig (oft mehrmals täglich) selbst verletzt, um dem Druck standzuhalten, hatte unzählige Zusammenbrüche. Ich habe u.a. gegen Panikattacken , Angstzustände und Depressionen angekämpft. Sowie um das Leben "meiner" Tochter gebangt. Ebenso war bzw. bin ich ohne die Unterstützung von Tabletten und meiner Mitmenschen nicht in der Lage meinen Alltag zu bestreiten, bin arbeitsunfähig und stehe allzu oft mit einem Bein im Grab.

Und warum das alles? Weil ich diese Frau und ihr Kind jede einzelne Sekunde abgöttisch geliebt habe und darum bereit war, mich selbst vollkommen zum Wohle der beiden aufzugeben.

Der Lohn des ganzen ist, dass ich mir immer wieder anhören musste, ich bin nicht der Vater der kleinen und werde es auch nie sein und dass sie mich nicht bräuchte. Dabei war ich, auch nach der Trennung, als einziger immer für sie da, wenn sie mich brauchte (und kam auch immer zu mir, wenn etwas war, was man anders herum leider nicht behaupten kann. Sie versicherte mir auch immer wieder, ich dürfe ihr Papa sein, oder sogar wichtige Entscheidungen mit treffen. Tat ich das, kamen wieder die Vorwürfe.

Als ob das alles noch nicht genug wäre, musste ich mir von dieser Frau auch noch vorwerfen lassen, dass ich Schuld daran bin, dass sich der leibliche Vater nicht kümmert. Denn der beschwert sich jetzt, nachdem er fast eineinhalb Jahre keinerlei Interesse gezeigt hat, dass ich den Vater "spiele", mit der Begründung, dass sie ihn ja dann nicht bräuchte. Jetzt, 2 Monate, nachdem ich gezwungenermaßen die Vaterrolle abgelegt habe, kümmert er sich immernoch nicht. Aber ich war ja schuld...

Ich bin nun zum Glück schon soweit, dass ich die Beziehung bereue, ganz froh darüber bin, diese Frau nicht mehr zu haben und dass sie mich zur Zeit endlich in Ruhe lässt. Sie kam nach der Trennung nämlich immer wieder an, von wegen sie wolle doch meine beste Freundin sein und ich war immer dumm genug, wieder auf sie einzugehen. Doch ebenso wie als Partnerin war sie auch als Freundin die reinste Katatrophe. Der Schmerz sitzt aber immernoch sehr tief und zu wissen, dass sie, trotz allem, was sie mir angetan hat, glücklich ist, macht das Gefühl der Einsamkeit, dass bei mir zurückgeblieben ist, nur noch viel schlimmer. Zudem wird die kleine in 11 Tagen ein Jahr alt und ich vermisse sie so sehr. Aber ich kann das einfach alles nicht mehr, ich habe wirklich gegeben, was ich konnte, aber es macht mich nur noch kaputt. So sehr ich die kleine auch liebe, ich muss irgendwie versuchen, sie zu vergessen. Nur so kann ich gewährleisten, dass mich ihre Mutter nicht weiter zerstört und ich vielleicht irgendwann darüber hinwegkomme.

Ich bin wirklich völlig am Ende :(
SilentShadow
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon Atisha » Mo. 23.07.2012, 02:42

Was ich herauslese ist, das du ein sehr gefühlsbetonter und empfindsamer Mensch bist. Ich finde du hast das Herz an der richtigen Stelle. Nur bist du auf Menschen gestoßen die dich so richtig kaputt machen. Davor musst du dich schützen. Die einzige Frage die bleibt ist die was kannst du für das kleine Mädchen tun? Aber ohne die Mutter geht gar nichts. Ich habe auch keinen Rat. :(
Atisha
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon SilentShadow » Mo. 23.07.2012, 12:22

Hey, danke für deine Nachricht und das du dir das alles durchgelesen hast.
Atisha hat geschrieben:Was ich herauslese ist, das du ein sehr gefühlsbetonter und empfindsamer Mensch bist.
Ja, das bin ich wohl. Leider ist es aber genau das, was mir immer wieder auf die Füße fällt, das wird einfach zu gern ausgenutzt. Für mich kann es gar nichts schöneres geben, als eine Frau, die mich liebt. Dafür würde ich einfach alles aufgeben, auch mich selbst. "Stelle niemals dein eigenes Wohl über das der Person, die du liebst", danach versuche ich immer zu handeln und hab es bei dieser Frau auch mit allen Konsequenzen. Leider wird mir jetzt erst so richtig bewusst, wie dumm das überhaupt ist, im Endefekt lebt ja doch jeder nur nach seinem eigenen Vorteil. Ich wollte die Vaterschaft sogar anerkennen, zum Glück habe ich mich dagegen entschieden, weil sie mich immer wieder betrogen hat.
Ich kann das alles überhaupt noch nicht glauben. Ich hatte eine Tochte - das ist mehr, als ich mir jemals hätte wünschen können. Dass ich nicht der leibliche Vater bin, hat mich zwar immer traurig gemacht, das war für meine Liebe aber unerheblich und dass sie ein Frühchen, behindert ist und Krebs hatte, hat daran auch nichts gemildert, eher im Gegenteil. Auch wenn es immer verdammt stressig bei ihr war, hat sie mir so gut getan. Bei der kleinen war ich ein ganz anderer Mensch, endlich war da jemand, der mich einfach liebt, weil ich da bin, jemand der mich braucht und mich dennoch nicht ausnutzt.
Nun fühle ich mich wie ein absolutes A...loch, weil ich geschworen habe, immer für sie da zu sein und sie nun doch im Stich lasse. Die Mutter würde es zwar sicher zulassen, dass ich mich weiter kümmere, aber dann würde ich wieder Vertrauen aufbauen und das würde zwangsläufig in unvorstellbarem Schmerz ändern. Denn die wird sich niemals enden. Ehrlich gesagt, würde ich es auch nicht einsehen, der in irgendeiner Weise eine Entlastung zu sein, doch genau das wäre ich dann. Ungeachtet dessen, könnte ich die kleine eh nicht sehen, weil sie in einer Pflegefamilie lebt. Als nicht-leiblicher Vater habe ich kein Besuchs- oder sonstiges Recht auf irgendwas, wie ich zu der kleinen stehe, ist dem Jugendamt völlig gleich.

Die Moral von der Geschicht: Wenn du dir wirklich Mühe gibst und ein "fremdes" Kind als dein eigenes annimmst, bist du für alle der Idiot.

Ich will mich ja nicht in den Himmel heben, da das was ich getan habe immer selbstverständlich für mich war. Aber was bitte will eine Frau denn noch? Es gibt so viele Frauen, die alles geben würden, für einen Mann, der nicht auf Abstand bleibt, weil sie ein Kind hat, ja sogar trotz Krankheit immer tut was er kann und das Kind als sein eigenes annimmt.
Es gab im Leben meiner Ex niemals jemanden, der auch nur annähernd so für sie da war wie ich und doch bin ich derjenige, der mehr unter ihr leiden musste, als alle anderen. Andere hat sie auch betrogen, aber nicht einmal annähernd so sehr wie mich.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Eine Frau mit Risiko-Schwangerschaft, die rumhurt ohne ende (natürlich auch immer ohne Kondom), damit ihr Leben, dass ihres Kindes und das ihres Partners aufs Spiel setzt. Und das gleich im doppelten Sinne, nicht nur, dass ich mir von der sonstwas hätte holen können, ich bin von ihr einmal per Notarzt eingewiesen worden und war wegen der dann noch 2 mal in der geschlossenen Pychiatrie, weil ich es nicht mehr ertragen konnte. Und wenn ich daran denke, dass ich sie das eine mal oral befriedigt habe und dann erfahren musste, dass am Vorabend ein anderer in ihr gekommen ist, könnte ich immer noch k*tzen. Und das alles wegen etwas, dass sie von mir ebenso bekommen hätte und auch reichlich bekommen hat.
Sie warf mir mal vor, ich sei zu nett, damit käme sie nicht klar. Wenn ich aufgrund meiner Erkrankung mal ein A...loch war, war es aber auch nicht Recht. Die Streitereien gibt sie nämlich als Grund für das Fremdgehen an, komisch nur, dass die erst begannen, nachdem sie mich das erste mal betrogen hat.
Das versteh mal einer...
SilentShadow
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon GLaDOS » Mo. 23.07.2012, 14:26

Hi :) ,

deine Ex ist je ein "Prachtexemplar" an unverantwortlichem Handeln -.-. Alleine ihr Verhalten bei dieser schwierigen Schwangerschaft ist unter aller Sau. Naja gut, sorry dafür, aber das musste ich mal loswerde.

Man(n) (Frau) sollte sich NIE für jemanden anderen aufgeben. Das ist keine gesunde Basis für eine Beziehung. Diese Beziehung hat dich einiges gekostet, dass sieht man schon daran das du 2(?) eingewiesen werden musstest + SVV. Eine Beziehung bedeutet Miteinander und nicht der eine gibt, bis er am Ende ist, und der andere scheißt auf ALLES, und macht was er will.

Es tut mir sehr leid was du da alles mitgemacht hast, jetzt bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als das wieder zusammenzusetzen was sie zerrstört hat. Bleib wie du bist und lässt dich von dieser Zeit von nicht abschrecken - zum Glück sind nicht viele Frauen so dreist. Allerdings solltest du auf deine Grenzen achten und es beim nächsten mal etwas langsamer angehen, versuch du du zu bleiben und nicht so wie Frau dich gerne haben will.

LG GLaDOS
GLaDOS
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon andrea » Mo. 23.07.2012, 14:49

hallo silent,
ich habe erst deinen text gelesen,den du als buch verfassen wolltest und habe gedacht,wie schwer und dunkel ich ihn empfunden habe.dann las ich diese zeilen hier und kann jetzt verstehen,warum.
das was du mitgemacht hast ist sehr schlimm!! man darf nicht über andere/ fremde menschen urteilen,aber was diese frau (und ihre familie) von sich gegeben haben,dir gegenüber und dem kind.....da fehlen mir einfach nur die worte.erschreckend,dass es solche menschen gibt. bemitleidenswert schon fast.
was du ihr und vorallem dem kind gegeben hast...respekt und ist mehr als bewundernswert!! andere würden sonst was geben,jemanden wie dich an seiner seite zu haben. aber lege diese frau weg,sie hat dich in keinster weise verdient und gebe dich nicht für so etwas auf!! leicht gesagt,weiss ich selber zu gut.
dass die kleine in einer pflegefamilie untergekommen ist beruhigt einen,aber dass du keine möglichkeit hast,mit ihr in kontakt zu kommen ist sehr traurig.sie hätte dich als vater verdient.gibt es nicht irgendeine möglichkeit,dass du mit ihr in kontakt kommen kannst?? das wäre bestimmt sehr gut für dich und gibt dir wieder eine perspektive.ich würde es dir sehr wünschen.
liebe grüsse andrea.
andrea
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon SilentShadow » Mo. 23.07.2012, 15:52

Auch danke an dich GLaDOS.
Es ist nicht so, dass ich mich jetzt verstelle oder so. Also ich war schon ich. Ich würde niemals auf die Idee kommen, irgendeine Rolle zu spielen, ich will als der Mensch geliebt werden, der ich bin. So wie ich beschrieben habe, so bin ich einfach. Das ist für mich selbstverständlich. Also ich verbiege mich "nur" wenn es um eigene Bedürfnisse geht oder eben prinzipiell darum, zurückzustecken. Ich bin dann eben auch so, dass ich klammere und alles tu, um ja nicht zu verlieren, was ich habe. Die Hoffnung, irgendwann eine Frau zu haben, die mich liebt, sie zu heiraten, Kinder kriegen usw. ist im Prinzip alles, wofür ich lebe. Außerdem weiß ich, wie es ist, einsam und allein zu sein, das bin und war ich fast immer und das ist für mich ein unerträglicher Zustand. Darum fällt es mir auch verdammt schwer, sowas langsam anzugehen.
Du hast aber natürlich völlig recht damit, dass es nicht so gehen kann, dass einer macht und macht und der andere nimmt nur. Ich kann auch nicht sagen, dass sie mir nichts gegeben hat. Ich hatte mit ihr die schönsten Momente meines Lebens, aber eben auch einige der schlimsten.
Ich weiß natürlich auch, dass meine Einstellung nicht gerade gesund ist. Aber ich meine, wären beide für den anderen da und bereit hier und da zurückzustecken, wäre doch alles gut. Ich zweifel nur langsam dran, dass es solch einen Menschen gibt.

Dir danke ich auch sehr für deine Worte andrea.
Ich muss aber sagen, dass die Texte, die du angesprochen hast, vorher entstanden sind und zwar bei meinem ersten Klinikaufenthalt (Dezember '10 bis Februar '11), mit meiner derzeitigen Ex war ich ab Valentinstag 2011 zusammen. Die Texte entstanden nach meiner "ersten Freundin" für die ich nur Zweitbeziehung war und die nach gut einem Monat "Beziehung" mit mir mit ihrem Freund schluss gemacht, mich gleichzeitig abgeschossen hat und kurz darauf von heute auf morgen ohne Angabe von Gründen den Kontakt abgebrochen hat. Mein Leben war vor den beiden Frauen schon eine Katastrophe, die erste hatte mir schon den Rest gegeben und die zweite hat mir dann ein Stück Leben wiedergegeben, um mir das zusammen mit dem bisschen Energie, dass ich noch hatte, wieder auszusaugen.
Interessant ist, dass nahezu jede Frau mir die Rückmeldung gibt, wie bemerkenswert das sei, was ich getan habe. Und dennoch bin ich der dumme, der nun hier den ganzen Tag rumliegt, sich fragt, wieso er überhaupt noch lebt und sich so unendlich einsam fühlt. Die hingegen ist glücklich mit ihrem Schläger, lässt sich von dem ... bis die blutet und beschließt, nie wieder fremdzugehen. Das Leben ist wirklich sowas von fair!
SilentShadow
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon GLaDOS » Mo. 23.07.2012, 22:46

SilentShadow hat geschrieben:Aber ich meine, wären beide für den anderen da und bereit hier und da zurückzustecken, wäre doch alles gut. Ich zweifel nur langsam dran, dass es solch einen Menschen gibt.
Keine Sorge es gibt sie und es sind sogar mehr als du denkst. Finde es schade, dass du denkst das sowas nicht gang und gebe ist, jeder gesunde Beziehung sollte so funktionieren, denn das macht auch ein Miteinander aus.
GLaDOS
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon SilentShadow » Di. 24.07.2012, 00:01

Ich bin ganz klar der Meinung, dass es so laufen muss und auch nur so funktionieren kann, wenn beide nicht nur an sich, sondern eben an den anderen denken und man zu Kompromissen bereit ist. Aber meine Lebenserfahrung sagt mir, dass es eben in Wirklichkeit nicht so passiert, weil im Endeffekt jeder nur an sich denkt und nach seinem eigenen Vorteil lebt. Ich habe schon oft geglaubt, ich bin an jemanden geraten, der eben anders ist, als es mir meine Erfahrung sagt und jedes mal musste ich feststellen, dass diese Person nur eine unter vielen war und ich mich getäuscht habe. Die Frau von der ich hier berichte, ist wohl ein Parade-Beipsiel dafür. Ich kenne es nicht anders, so lief es im Prinzip immer. Ich habe mich auf jemanden eingelassen und wurde verarscht oder fallen gelassen. Bis jetzt war es ausnahmslos früher oder später immer so.

Es heißt ja bekanntlich, die Hoffnung stirbt zuletzt. Da ist schon was dran, aber sie stirbt...
SilentShadow
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon andrea » Di. 24.07.2012, 15:28

HÖRE NIEMALS AUF ZU LIEBEN AUS ANGST ZU LEIDEN
DAS WÄRE WIE AUFÖREN ZU LEBEN AUS ANGST ZU STERBEN.

habe ich mal irgendwann gelesen und fand ich sehr schön,auch wenn es einem wieder mal schlecht geht und man ohne hoffnung ist.
aber GLaDOS hat recht,es gibt diese menschen/partnerschaften.ich habe einige in meinem umfeld und halte sie mir immer vor augen,wenn es mir mit meiner beziehung nicht gut geht.partnerschaft ist harte arbeit und das wichtigste ist es,reden zu können/dürfen und vor allem RESPEKT!
mag sich jetzt total blöd anhören und ich will keinen draufzetzen(ich hoffe,du verstehst wie ich es meine)aber ich glaube alles hat seinen grund.diese grenzen sind dafür da,um seinem leben bewusst zu begegnen-was will ich wirklich und was nicht.abzulegen,was mir nicht gut tut und somit stark zu werden mit jedem schritt,der vorerst schmerzen bringt.was will ICH für mich....nicht für die ANDEREN.einer der menschen die ich oben nannte sagte mir mal: erst wenn man mit sich selber im reinen ist,bekommt man alles zurück.schwer vorstellbar,ich weiss.ich kann hier jetzt natürlich schlau rumreden,dabei habe ich selber phasen,wo es mir schlecht geht und ich keinen sinn sehe und ich in meinem rad festsitze.im moment geht es mir gottseidank "relativ" gut und ich versuche das zu verinnerlichen,was ich geschrieben habe...irgendwann bin ich auch soweit.
ich denke auch oft,es muss doch irgendwo einen menschen geben,der auf gleicher wellenlänge liegt,seelenverwant sozusagen,aber solange ich selber nicht meine themen(eifersucht,verlusstangst,kontrolle,kein selbstwert...)anschaue, bearbeite und somit löse,gerate ich immer und immer wieder in diesen kreislauf.Im grunde zeigt uns unser umfeld nur auf,um was es bei uns geht.du hast soviel investiert und gegeben und nichts bekommen....erwarte nichts von anderen!! mache es weil du es willst und nur DU,denk an DICH! ich hoffe,du verstehst,wie ich es meine und es kommt richtig rüber,was ich damit sagen will! ich :cuddle: dich mal!
andrea
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon SilentShadow » Mo. 30.07.2012, 22:50

Hey.
Wollte mich mal ganz doll bei euch bedanken für eure Worte und mich entschuldigen, dass ich nicht nochmal geantwortet hatte. Mir ist das alles irgendwie grad zu viel, Das mit der kleinen ist ja leider nicht das einzige, was mich beschäftigt. Das alles wächst mir alles dermaßen über den Kopf, ich weiß überhaupt nicht mehr, wo hinten und vorne ist :(
Vielleicht finde ich ja wirklich irgendwann mein Glück, aber das ist einfach so schwer zu glauben und die Angst, was zu riskieren, wächst und wächst immmer mehr...

Liebe Grüße
SilentShadow
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon SilentShadow » Mi. 26.09.2012, 04:32

Hallo,
ich seit ich das Thema hier angesprochen habe,ist ja schon einige Zeit vergangen. Aber es macht mich immernoch fertig. Mit der Ex hab ich wieder etwas Kontakt, so etwa einmal die Woche. Die kleine vermisse ich immernoch schrecklich.
Fast immer, wenn ich an sie denke, muss ich irgendwann mit weinen anfangen. Gerade ist es wieder sehr schlimm. Habe heute in einer alten Hose 2 Baby-Söckchen von ihr gefunden. Ich kann nicht mehr :'(
SilentShadow
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon snoop » Mi. 26.09.2012, 15:09

lass dich mal :troest: :troest: :troest: :troest:
snoop
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon GLaDOS » Mi. 26.09.2012, 17:54

Warum hast du wieder Kontakt zu ihr? Die Kleine ist in einer Pflegefamilie, oder?
GLaDOS
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon SilentShadow » Mi. 26.09.2012, 20:01

Danke euch. Naja, ich hatte eine kennengelernt, in die ich mich verliebt hatte, die schrieb mir aber auf einmal nicht mehr wirklich und ich bin gefühlsduselig geworden und den kontakt zugelassen, weil ich einfach jemanden brauchte, der mir zuhört, meine Angebetete war aber nicht für mich da -.-
Was mit der kleinen ist, weiß ich nicht, ich gehe mal davvon aus, versuche mit ihr nicht darüber zu reden. Muss sowieso schon immer heulen, wenn ich an die kleine denke :(
SilentShadow
 

Re: Die Hölle, durch die ich ging

Beitragvon Atisha » Mi. 26.09.2012, 20:09

SilentShadow hat geschrieben:... Muss sowieso schon immer heulen, wenn ich an die kleine denke :(


Ich denke du hast ganz viel von deiner Liebe und deinem Besten in dir gegeben, in der Zeit wo du für die Kleine da warst. Das gehört nun zu deinem Leben, daher musst du so reagieren.
Atisha
 

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