Hallo ihr lieben,
Ich möchte gleich eine Trigger-Warnung ausprechen, aber ich muss unbedingt mal etwas los werden. Könnte auch ein paar nette Worte gebrauchen, oder vielleicht einen Rat. Das ganze sitzt mir noch ziemlich in den Knochen
Ich war ein Jahr mit einer Frau zusammen, die in dieser Zeit mit einer Hand voll anderer Männer Sex oder CS (auch über Kamera) hatte und mit weiteren Sex plante - das erste mal nach etwa 2 Wochen Beziehung. Während ich 3 Monate in einer Psychiatrie war, um meine Aggressionen die ich wegen dem Fremdgehen hatte, in den Griff zu bekommen (ich hatte während dem Aufenthalt auch Geburtstag, den ich wegen Suizidalität auf der geschlossenen verbracht habe), hatte sie über den gesammten Zeitraum, bis sie wegen der Schwangerschafts-Komplikationen ins Krankenhaus musste, mehrmals die Woche Sex per Webcam mit ihrem Ex und Vater ihres Kindes.
Der sich einen feuchten Dreck für seine Tochter interessiert, die 11 Wochen zu früh auf die Welt kam, an einem sehr seltenen Gendefekt leidet und bis vor etwa einem Monat 3 Monate im Krankenhaus lag, weil sie Krebs hatte, deswegen Chemo brauchte und ihr eine Niere entnommen werden musste. Er hat seine Tochter in ihrem nicht einmal 12 monatigen Leben EINMAL beim Jugendamt aus der Ferne gesehen, als es um den Vaterschaftstest ging. Bei diesem Treffen hat er sich umgedreht und Mutter samt Kind einfach ignoriert. EINMAL hat er sich erkundigt, wie es ihr geht, auf die Information hin, dass sie mit Krebs im Krankenhaus liegt und wieder einmal um ihr junges Leben kämpft, kam nur "aha", dann wollte er wieder Sex. Das er schon die ganze Zeit eine neue Freudin hat, interessierte ihn dabei wenig.
Er interessiert sich so wenig für sein Kind, dass er weder weiß, um welche Uhrzeit sie geboren ist, wie schwer und groß sie war, wieviele Wochen zu früh sie auf die Welt kam, wie ihr Gendefekt heißt, noch was dieser bewirkt, warum sie Krebs hatte usw. Dinge, die ich mein Lebenlang nieweder vergessen werde. Er stellt sich aber hin und sagt, er will sich kümmern, dürfe aber nicht, da es die Mutter ja verbieten würde. Dabei bettelt sie seit der Schwangerschaft darum, dass er sich blicken lässt.
Ich hingegen habe diese Frau die gesamte Risiko-Schwangerschaft über begleitet, von Anfang an gesagt, ich werde mich nicht in die Entscheidung einmischen, ob sie das Kind bekommt oder nicht und ganz gleich, wie sie sich entscheidet, dahinter stehen. Dieses Wort habe ich die ganze Zeit gehalten. Ich bin 2 mal fast aus der Klinik geflogen, weil ich abgehauen bin, um ins Krankenhaus zu fahren, als ich erfuhr, dass sie Blutungen bekam, ebenso habe ich sofort die Beine in die Hand genommen, als ich erfuhr, dass der Notkaiserschnitt bevorsteht. Ich war der erste, der die kleine gesehen hat, habe die ersten Wochen jeden Tag stundenlang am Brutkasten gesessen und ihr winziges Händchen gehalten. Der Moment, als sie das erste mal meinen Zeigefinger umfasste, war der schönste in meinem ganzen Leben. In diesem Moment habe ich mir geschworen, alles in meiner Macht stehende für dieses Kind zu tun und wenn es mich mein Leben kosten sollte. Ich war der erste beim Känguruhen, habe immer gebettelt, sie wickeln zu dürfen. Habe mein letztes Geld ausgegeben, um bei den beiden zu sein, sodass ich Mitte des Monats nichts mehr zum Leben hatte (und das nicht nur einmal). Habe immer wieder Kleidung, Kuscheltiere usw. gekauft.
Nach dem die Kleine aus dem Krankenhaus entlassen wurde, bin ich für einige Tage zur Mutter in die Klinik gefahren, wo sie zur Mutter-Kind-Therapie war, gefahren (wir wohnen gut 90km weit von einander entfernt, bis zum Krankehnhaus, in dem die kleine war, sind es sogar 150km), weil die kleine Koliken hatte und manchmal die ganze Nacht schrie, damit meine Ex schlafen konnte und weil deren Mutter kurz vorher plötzlich verststarb.
Wenn ich zwischendurch wegen meiner finanziellen Situation manchmal Wochen bis Monate nicht bei den beiden sein konnte, habe ich mich jeden Tag erkundigt, wie es der kleinen Maus geht, habe die Mutter unterstützt, wo ich konnte, habe ihr immer Mut gemacht, selbst dann, wenn ich selbst keine mehr hatte. Ich habe sogar über Skype geholfen die kleine zu beruhigen, weil mir das oft besser gelang, als der Mutter.
Auch wenn die Beziehung mit mir wegen meiner Erkrankung oft nicht leicht für sie war, habe ich immer mein bestes gegeben. Ich habe die kleine immer als meine Tochter bezeichnet, da ich von Anfang an, schon während der Schwangerschaft, starke Vatergefühle hatte und abgesehen von der Mutter der Einzige Mensch war, der sich für die kleine Interessierte (die Tante der kleinen z.B. sagte, sie solle doch am Krebs verrecken, ihre Urgroßeltern wollten sie ins Heim abschieben, weil ein behindertes Kind ja so viel Geld kostet). Ich wollte mir den Handabdruck, den wir kurz nach der Geburt von der kleinen gemacht haben, sogar tätuwieren lassen.
Meine Ex-Freundin, die Mutter der kleinen, habe ich immer geliebt, mir sogar ihre Initialien ins Bein gebrannt und ihren Namen in die Hand geschnitten, um sie immer bei mir zu haben. Ich wollte sie heiraten, habe sie vergöttert, selbst dann noch, als sie mich zum wiederholten male wegen einem anderen verließ, weil dieser Arbeit, Auto und einen größeren Schwanz hat und schlank und gesund ist. Dass dieser vorbestraft ist (2 Jahre auf Bewährung + Geldstrafe), weil er seine Ex-Freundin verprügelt hat, darum auch sein eigenes Kind kaum sehen darf, und sie (meine Ex) zum Sex zwingt, sodass sie dabei oft blutete und ihr sagt, es könnte sein, er schlägt sie (was er nicht will, weil er dann in den Knast muss, nicht aber weil er sie dann verletzen würde), spielt dabei keine Rolle, er ist ein Traummann und ihn will sie unter gar keinen Umständen betrügen.
All das habe ich insgesamt etwa 15 Monate mitgemacht. Dabei bin ich aufgrund meiner psychischen Krankheit zu 50% schwerbeschädigt, war in diesem Zeitraum insgesamt 16 Wochen in der Psychiatrie (nach einem 12 wöchigen Aufenthalt), darunter auch 2 mal wegen Suizidalität auf der geschlossenen (wegen ihrem Fremdgehen), habe mich über viele Monate hinweg regelmäßig (oft mehrmals täglich) selbst verletzt, um dem Druck standzuhalten, hatte unzählige Zusammenbrüche. Ich habe u.a. gegen Panikattacken , Angstzustände und Depressionen angekämpft. Sowie um das Leben "meiner" Tochter gebangt. Ebenso war bzw. bin ich ohne die Unterstützung von Tabletten und meiner Mitmenschen nicht in der Lage meinen Alltag zu bestreiten, bin arbeitsunfähig und stehe allzu oft mit einem Bein im Grab.
Und warum das alles? Weil ich diese Frau und ihr Kind jede einzelne Sekunde abgöttisch geliebt habe und darum bereit war, mich selbst vollkommen zum Wohle der beiden aufzugeben.
Der Lohn des ganzen ist, dass ich mir immer wieder anhören musste, ich bin nicht der Vater der kleinen und werde es auch nie sein und dass sie mich nicht bräuchte. Dabei war ich, auch nach der Trennung, als einziger immer für sie da, wenn sie mich brauchte (und kam auch immer zu mir, wenn etwas war, was man anders herum leider nicht behaupten kann. Sie versicherte mir auch immer wieder, ich dürfe ihr Papa sein, oder sogar wichtige Entscheidungen mit treffen. Tat ich das, kamen wieder die Vorwürfe.
Als ob das alles noch nicht genug wäre, musste ich mir von dieser Frau auch noch vorwerfen lassen, dass ich Schuld daran bin, dass sich der leibliche Vater nicht kümmert. Denn der beschwert sich jetzt, nachdem er fast eineinhalb Jahre keinerlei Interesse gezeigt hat, dass ich den Vater "spiele", mit der Begründung, dass sie ihn ja dann nicht bräuchte. Jetzt, 2 Monate, nachdem ich gezwungenermaßen die Vaterrolle abgelegt habe, kümmert er sich immernoch nicht. Aber ich war ja schuld...
Ich bin nun zum Glück schon soweit, dass ich die Beziehung bereue, ganz froh darüber bin, diese Frau nicht mehr zu haben und dass sie mich zur Zeit endlich in Ruhe lässt. Sie kam nach der Trennung nämlich immer wieder an, von wegen sie wolle doch meine beste Freundin sein und ich war immer dumm genug, wieder auf sie einzugehen. Doch ebenso wie als Partnerin war sie auch als Freundin die reinste Katatrophe. Der Schmerz sitzt aber immernoch sehr tief und zu wissen, dass sie, trotz allem, was sie mir angetan hat, glücklich ist, macht das Gefühl der Einsamkeit, dass bei mir zurückgeblieben ist, nur noch viel schlimmer. Zudem wird die kleine in 11 Tagen ein Jahr alt und ich vermisse sie so sehr. Aber ich kann das einfach alles nicht mehr, ich habe wirklich gegeben, was ich konnte, aber es macht mich nur noch kaputt. So sehr ich die kleine auch liebe, ich muss irgendwie versuchen, sie zu vergessen. Nur so kann ich gewährleisten, dass mich ihre Mutter nicht weiter zerstört und ich vielleicht irgendwann darüber hinwegkomme.
Ich bin wirklich völlig am Ende