Wie sind Eure Erfahrungen? Erkennen die Kliniken auch, wenn ein Kind NICHT psychisch erkrankt ist, sondern es lediglich "Sozialraum-Probleme" hat?
Hintergrund ist folgender: Derzeit lebt ein 15jähriges Mädel als Pflegekind bei uns. Grund war Inobhutnahme durch das Jugendamt, da sie sich ritzte (oberflächlich!), sofort von der Schule verwiesen wurde und dann nicht mehr heim wollte (alles an einem Tag).
Wir bekamen sie mit dem Hinweis dass Depressionen vorliegen und sie so lange bleibt, bis sie stationär aufgenommen wird.
Tja nun entwickelt es sich aber alles anders: Das Kind ist definitiv weder depressiv noch anderweitig auffälliger als jeder andere Teenager. Sie hat große Probleme daheim, lebt aber hier bei uns auf ohne Ende. Sie lacht, integriert sich, geht Hobbys nach und von Depris keine Spur. Nun hat sie gestern sogar nach einer Krankschreibung die Zusage vom ansässigen Gymnasium bekommen und ist selber total glücklich darüber (die Schule bei den Eltern hat sie aufgrund des Ritzens sofort rausgeschmissen, keine Chance auf Rückkehr).
Es entwickelt sich also wirklich gut für sie und sie will unbedingt hier bleiben und die Schule fertig machen, ist voll motiviert. Es ist toll, sie immer glücklicher zu sehen.
Tja- aber die Eltern wollen sie in einer Klinik sehen......
Es gab vor 2 Wochen bereits die Absage einer Klinik mit dem Grund ,das Kind ist nicht psychisch krank sondern hat lediglich Sozialraumprobleme und es wurde befürwortet, dass sie erstmal nicht zu den Eltern zurrückkehrt. Jetzt haben die Eltern einenTermin bei der nächsten Klinik ausgemacht und Klinik Nummer drei ist auch schon parat. Sie sind überzeugt Kind ist krank, geht in Therapie und kommt gesund wieder raus.... Kommende Woche steht der nächste Termin an.
Hier wird das Mädel nun auf einen Dr. treffen, der ihr Anfangs bescheinigte (bevor sie zu uns kam und der andere Kliniktermin war), dass sie stationär gehen soll - sie war bei ihm, als es ihr am schlechtestens ging und er hat sie nur das eine mal! gesehen und dann diese Diagnose gestellt - auf dieser Diagnose wird nun alles ausgelagt von seitens der Eltern und des Amtes.
Meine Frage nun: Würde er- als guter Arzt - erkennen, wie sie sich hier nun in den Wochen entwickelt hat? Würde er bei seiner Diagnose bleiben, nur weil die Eltern alles schlecht reden?
Wir haben nun alle Panik, dass sie länger stationär muss - sie würde dann das Schuljahr verlieren (was sie jetzt aufgrund guter Noten schaffen würde!) und auch den geregelten Ablauf bei uns mit Familie und anderen Kindern.
Wir wären nicht gegen eine Therapie!! Allerdings eben gerne ambulant. Denn ihr tut die neue Schule und unsere Familie mehr als gut.
Was denkt ihr - würde es der Dr. kommende Woche wohl sehen, was sich bei ihr getan hat? Oder wird auf die Eltern gehört werden?
(Es geht auch nicht darum die Rückkehr zu den Eltern zu verhindern - wir würden das jederzeit unterstützen, wenn es für sie ein gangbarer Weg ist!)