Hallo zusammen,
ich bin momentan etwas überfordert mit der Situation und brauche einen Rat.
Es geht nicht um mich persönlich, sondern um einen Kollegen.
Er ist bereits mehrmals wegen psychischer Krankheiten ausgefallen in den letzten Jahren und ich habe das Gefühl dass es wieder losgeht bei ihm. (Die letzten beiden Male waren es schizophrenie und bipolare Störung)
Ich verstehe mich gut mit ihm (wenn er nicht gerade in einer manischen Phase ist) und mir hat er jetzt ein paar Dinge anvertraut. Gleichzeitig hat er aber gesagt ich soll niemandem etwas darüber erzählen, und schon gar nicht dem Chef weil er möchte nicht wieder in die geschlossene...
Das Problem ist, dass er jetzt schon bereits sehr auffällt in der Firma mit seinem Verhalten und viele Leute machen sich Sorgen um ihn. Es ist bekannt dass er krank ist/war, er ist letztes Mal sehr offen damit umgegangen und hat nach seiner Rückkehr jedem der es wissen wollte alles über seine Krankheit erzählt.
Nur war es auch beim letzten Mal so dass er nicht einsichtig war und nur dadurch dass ich den Chef und seinen Bruder informiert habe, ist es dazu gekommen dass er sich in Behandlung begeben hat.
Damals stand er auch noch längere Zeit nach seiner Rückkehr in die Firma unter Betreuung - diese Betreuung hat er jetzt von sich aus wieder beantragt beim Gericht weil er nicht klarkommt mit seinem Leben, finanzen usw. (er merkt wohl dass etwas nicht stimmt und kümmert sich jetzt schon mal selbst)
Das hat er mir erzählt und ich bin jetzt irgendwie hin und hergerissen ob ich dem Chef doch was erzählen soll. Wenn am Ende doch was passiert, heißt es ja immer "warum hat keiner was getan".
Kennt sich jemand von euch evtl. aus? Muss das beim Arbeitgeber bekannt gegeben werden wenn jemand unter gerichtlicher Betreuung steht? Oder geht das den Arbeitgeber nichts an...das kann ich mir nämlich nicht vorstellen...
wir sind ein großer Konzern mit Betriebsarzt, Betriebsrat und Sozialer Beratungsstelle - ich habe dem Kollegen geraten doch mal eine der Personen anzusprechen aber genau das lehnt er ab weil er vermutlich schon weiß dass die zu einer stationären Therapie raten werden...
Was meint ihr, soll ich das mal mit dem Chef besprechen oder nicht?
Ich habe so ein ungutes Gefühl bei dem Kollegen, er wirkt auf mich wie ein Pulverfass was jeden Moment losgehen könnte... heute hat er mir erzählt dass er den Kontakt zu seiner Familie abgebrochen hat weil die "wollen ihn wieder in die geschlossene stecken"....
er braucht auf jeden Fall hilfe... aber bis das mit der Betreuung durch ist, vergehen ja noch ein paar Wochen... er war auch schon bei einem Psychiatrischen Gutachter deswegen, aber der hätte wohl gesagt er soll sich einen ambualnten therapieplatz suchen...
das dauert ja alles ewig.... - wir zwei sind im Büro ein gutes Team, müssen eng zusammen arbeiten, haben auch Kundenkontakt und mir fällt das eben schneller auf als den anderen Kollegen oder dem Chef der gar nicht bei uns im Raum sitzt... zumal der Chef jetzt auch 4 Wochen gar nicht hier war und nichts mitbekommen hat...
Danke euch schon mal für das lesen
Lavinia