chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Hier könnt Ihr allgemein über psychische Störungen und Krankheiten sprechen bzw. wenn Ihr Euch nicht auf eine spezielle Thematik festlegen wollt.

Falls Ihr nicht genau wisst, um was für eine Störung es geht oder in welchem Unterforum es passen würde, könnt Ihr ebenfalls auch erst einmal hier schreiben.

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon Johnny Chicago » Di. 01.06.2010, 13:00

senta hat geschrieben:Was bringst Du denn dann als Erzieher Deinen "Schützlingen" bei,
kannst Du denen denn überhaupt mit entsprechender Authentizität gegenübertreten,
wenn Du denen alles das zu "lehren" versuchst, was Du selbst nicht lebst oder nicht schaffst?
Und ja scheinbar auch nicht magst?

Außerdem muß ich sagen:
Schule abgeschlossen (wie auch immer),
Ausbildung mit Abschluß (wie auch immer),
Arbeitsstelle,
da hast Du doch schon immens viel geschafft,
egal wie!
Da schaffst Du MIT Faulheit wesentlich mehr als so manch einer,
der sich sehr dafür anstrengen muß.


Das sehe ich nicht so...
Ich fühle mich nicht gerecht entlohnt. Ich kann ja nichts für diese angeborene Faulheit, nur die Gesellschaft zwingt mich in gewisse Rollen ( Ausbildung, Arbeit, etc...). So lange ich allerdings in solchen Rollen verweilen muss, fühle ich mich regelrecht scheisse. Ich fühle mich behindert durch meine Faulheit in Sachen Lebensqualität und deshalb fordere ich eine Anerkennung der Faulheit als Krankheit und eine Entlohnung in Form von einer Behindertenrente oder einem Zuschuss zum Verdienst, zB: Nur 20 Stunden arbeiten und die restlichen 20 Stunden durch Behindertenstatus ausgezahlt zu bekommen.
Johnny Chicago
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon senta » Di. 01.06.2010, 13:16

Faulheit ist keine Krankheit,
wenn Du anderer Meinung bist,
weißt Du ja auch durch Deine Ausbildung, daß Du etwas tun mußt dagegen,

wenn Du depressiv bist, laß Dir helfen,

wenn Du nichts dagegen tun willst,
erwartest Du ja nicht im Ernst eine verständnisvolle Reaktion, oder?
Zuletzt geändert von senta am Di. 01.06.2010, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
senta
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon Johnny Chicago » Di. 01.06.2010, 16:25

senta hat geschrieben:Faulheit ist keine Krankheit,
wenn Du anderer Meinung bist,
weißt Du ja auch durch Deine Ausbildung, daß Du etwas tun mußt dagegen,

wenn Du depressiv bist, laß Dir helfen,

wenn Du nichts dagegen tun willst,
erwartest Du ja nicht im Ernst eine mitfühlende Reaktion, oder?


Das Problem ist immer das gleiche, schon Jahrtausende lang.
Es gibt immer neue Erkenntnisse und die müssen erst bewiesen werden und dann auch noch von der Bevölkerung akkzeptiert werden.
So war es mit Epilepsie, die zuerst als vom Teufel besessen angesehen wurde, so war es mit Depressionen, die man auch Jahrhunderte für nicht existent hielt,u.s.w...
Heute weiss man anders über diese Dinge, doch leider werden immer noch viele Leute mit Depressionen als faul bezeichnet.
So sehe ich es mit der "chronischen Faulheit" oder wie ich sie besser bezeichnen würde "chronische Langeweile".

Zu deinen Anmerkungen, ich erwarte kein Mitgefühl, ich erwarte Verständniss. Anders als Leuten mit Depressionen geht es mir ja gut, wenn man mich nur irgendwie faul sein lässt. Leider führt wie so oft bei psychischen Störungen, nicht die Krankheit selbst sondern die Ablehnung der Gesellschaft zum grössten Problem.

Faul --> wenig Schulle / gar keine --> wenig Geld --> mehr Unzufriedenheit auf der Arbeit --> mangelnde soziale Kontakte durch Ablehnung ( der profitiert doch von unseren Steuern,u.s.w...)

Zur Information, ich bin bereits seit meinem 16ten Lebensjahr in psychiatrischer und psychologischer Behandlung, doch die haben noch nie etwas sinnvolles herausgefunden. Die sagen halt auch das, was die Allgemeinheit befürwortet: Reiss dich zusammen...
Auch wird sich auf Depressionen behauptet, die ja auch immer häufiger auftreten, jedoch ist das eine normale Nebenerscheinung, soziale Ausgrenzung führt nun mal zu Depressionen.

Natürlich ist es schwierig eine solche Erkrankung (von der ich fest überzeugt bin, dass es eine ist) zu diagnostizieren und sicherlich werden skrupellose Menschen versuchen durch vorgaukeln einer solchen Erkrankung, Vorteile zu erhalten.
Johnny Chicago
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon Mulle » Mi. 02.06.2010, 17:32

nun wirst du allerdings wenig erfolg haben, dass deine faulheit als krankheit anerkannt wird. da wird dann auch ncihts mit behindertentente.
ehrlich gesagt machen mich deine argumente zu deinem befindlichkeitsbild sauer.
scheinbar ist es dir recht immer den bequemen weg des nichtstuns zu gehen. nur leider läuft das so nicht.
es gibt nun mal gesellschaftliche eingliederungen und es gibt auch betätigungen, an denen du teillnehmen solltest.
wenn dir so viel antrieb fehlt, bleibt dir nur eine medikamentöse einstellung auf antriebssteigernde mittel.
aber ich habe den anschein, dass du gar so nichts willst, da ist nicht mal ne minimale motivation von aktivität zu erkennen.
du möchtest dir ein schönes leben auf kosten anderer machen, weil es schön ist, faul und bequem zu sein.
und forderungen stellst du auch, was will man mehr?!?
dir könnte wirklich geholfen werden, du könntest mitten im leben stehen und freude und bestätigung empfinden. du musst es nur wollen.
Mulle
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon kratzetatze » Mi. 02.06.2010, 18:43

@Johnny Chicago: Habe ich das richtig verstanden? Du hast keine andere Symptome, die auf eine psychische Krankheit schließen lassen, außer Langeweile? Ist es das einzige was dir zu schaffen macht: Gelangweilt sein? Sonst nichts?
kratzetatze
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon planb » Do. 03.06.2010, 01:38

Als ich das erste mal in der Klinik war, war da auch eine, die es nicht geschafft hat, ihren Haushalt zu erledigen. Vielleicht ist es sowas in der Richtung?
planb
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon AuchfAul » Fr. 11.06.2010, 12:00

Leute ich bin auch ziemlich faul und habe auf nichts Bock und schiebe
alles vor mich her. Kriege aber trotzdem alles hin weil ich meine Sachen
einfach mache Mann muss aufgaben erledigen auch wenn's einem kein Bock macht
versucht euch mal zu überwinden und zwingt euch irgeneine bestimmte Aufgabe zu machen
zb ich räum mein Zimmer jetz so scheiße gut auf damit ich das nicht mehr machen muss
probiert's aus mir hilfts supA
Ps: Manchmal auch einfach Faul rumliegen ist ja auch nicht schlimmXD :coolguy: h
AuchfAul
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon Patriot » Fr. 11.06.2010, 23:06

gegen manchmal faul sein gibts nix zu sagen, aber sich die faulheit von anderen bezahlen zu lassen ist einfach nur asozial.

ich kämpfe jeden scheiß tag ums überleben weil meine psyche mich nur noch schmerz und einsamkeit fühlen lässt, trotzdem verkriech ich mich ned zuhause sondern arbeit meine 40-60h woche!

alles was recht ist, aber da platzt mir echt der kragen.
Patriot
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon Psychoser » Mi. 23.06.2010, 09:31

Hallo zusammen,

ich fülle mich auch sehr antriebslos, oder wie mein Vater sagt faul, ich schäme mich auch dafür. Es war nicht immer so, erst seit dem letzten Jahr. Davor habe ich gerne gelebt, habe Sport gemacht, habe eine Ausbildung gemacht, einen guten Job gefunden (den ich durch die Krankheit verloren habe), bin ausgegangen, habe mein Leben genossen.
Ich hatte letztes Jahr eine Schizophrenie, war lange Zeit in einer psychiatrischen KLinik und nehme seit dem Medikamente dagegen. Dabei ist auch ein Antideprissivum, aber leider hilft mir das nicht. Mein Problem ist, dass ich nichts finden kann was mir freude macht. Ich sitze meistens zu hause und mache nichts. Ich warte bis die Zeit vorbei geht und gehe schlafen. Da ich arbeitstätig bin, fällt es in der Woche nicht auf, aber am Wochenende quelle ich mich durch den Tag. Ich schlafe bis 12, dann stehe ich auf , gehe eine rauchen und gehe dann wieder schlafen. Mir macht es sogar kein spass die dinge zu tun, die anderen "faulen" Leute machen wie z.B. Fernsehen, Computer spielen oder ähnliches. Ich habe auch keine Freunde und gehe nicht aus. Es gibt nichts im meinem Leben was mir Spass macht. Viel deutet auf eine Depression hin, allerdings reicht das Symptom Antriebslosigkeit für eine Depression nicht aus, da zu gehören auch andere Symptome (wie z.B. Schlafstörung) - habe ich zumindest gelesen.

Wie kann man dagegen vorgehen? Wie kann man wieder lust auf bestimmte Dinge kriegen? So wie ich lebe, gehe ich irgendwann kaputt.
Psychoser
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon planb » Mi. 23.06.2010, 09:44

Zu einer Depression kann auch gehören, dass man lange schläft. Bist du in psychotherapeutischer Behandlung? Was sagt dein Psychiater (da du Medis bekommst, müßtest du einen haben) dazu?
planb
 

Re: chronische Faulheit - ist das eine psychische Krankheit?

Beitragvon Psychoser » Mi. 23.06.2010, 11:18

Nein ich bin nicht in einer therapeutischer Behandlung. Ich soll aber eine Verhaltenstherapie machen. Der Nachteil ist, dass es 6 Monate Wartezeiten sind für ein Behandlungsplatz. Der Psychiater hat mir empfohlen spazieren zu gehen und hat die Dosis der Medikamente (Abilify) erhöht. Ansonsten hat er mir nichts gesagt.
Psychoser
 

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