Hallo ich bin ganz frisch hier angemeldet.
Ich weiß nicht recht wie ich anfangen soll und ich muss im Vornherein sagen, dass mir klar ist, hier keine 100%ige Diagnose bekommen zu können und dass ich zu einem Psychiater muss, um mir sicher zu sein.
Doch finde ich es recht nützlich erstmal völlig anonym im Internet zu fragen.
Wo ich nun anfangen soll ist ein bisschen schwer...
Ich bin 21 Jahre alt und in einer Beziehung, habe einen normalen Job (den ich ziemlich langweilig finde, der aber ordentlich bezahlt wird), nachdem ich eine sehr schwierige Ausbildung hinter mir habe (ein extremer Choleriker-Chef, Kollegen die nur die Köpfe eingezogen haben und nicht miteinander reden wollten.)
Ich bin seit mehr als 3 Jahren in einer Beziehung . (Mittlerweile Fernbeziehung, ich sehe Sie nur am Wochenende ->Arbeitsbedingt). Ich bin oft sehr nachdenklich und neige zu depressivem Verhalten. Markant ist auch, dass ich alleine nicht fähig bin romantische oder traurige Lieder zu hören... ich habe immer Angst wieder extrem traurig zu werden und in meine destruktive Denkweise zu verfallen.
Ich bin schon immer ziemlich unterschiedlich drauf, total darauf fixiert viel Geld haben zu wollen zum Einen (vor allem wenn ich alleine bin). Zum Anderen dann nur auf meine Freundin fixiert, alles andere zählt in diesen Phasen nicht. Sie ist meiner Ansicht nach der einzige Sinn warum ich überhaupt noch lebe und meine einzige Motivation jeden Tag hinter mich zu bringen... dazu muss ich sagen, mich nicht erinnern zu können, wann ich mir zum letzten Mal hätte sagen können; "hey, jetzt bin ich zufrieden, für heute ist alles in Ordnung"... ich bin oft am Nörgeln und Unruhig.
Und obwohl mir meine Freundin dermaßen essenziell vorkommt, tue ich ihr oft total grundlos (wie sich mir erst Stunden/Tage später klar wird) weh. Ich beleidige sie wegen Kleinigkeit mit den schlimmsten Worten und Ausdrücken, unterstelle ihr die schlimmsten Dinge obwohl mir klar ist, falsch zu liegen. Wir hatten schon des öfteren Ernste Gespräche und auch schon die Beziehung kurzzeitig beendet deswegen. Doch meisten kann sie mir verzeihen, weil ich nach diesen 'Aussetzern' (bei denen ich nicht unbedingt laut werde, oder sonderlich viel brabbel, sondern ganz sachlich 'unangenehm' werde... das ist auch nicht kurzzeitig, dass kann auch mal Stunden gehen...) oft Einsicht zeige und total aufgelöst meine Reue beteuere...
Meiner Freundin fällt es schwer mich zu unterbrechen oder sonstiges, weil ich in diesen Momenten keine Einsicht zeigen kann und mich schwer stoppen lasse...
Es gibt aber auch Tage an denen ich fest überzeugt bin ihr zurecht weh getan zu haben und sie hätte es verdient. Und obwohl ich mir in Phasen wo ich sie nicht mehr hatte das Leben nehmen wollte -und mich dann als zu feige befand- ist mir in diesen Tagen dann scheiß egal was ich anrichte.
Wenn ich dann wieder "zur Besinnung" komme, höre ich zu mir selbst sagen, was ich wieder für einen Mist angestellt habe und bin mit mir unzufrieden nun wieder die Scherben zusammen kehren zu müssen.
Mir kommt es häufig vor als wäre das nicht ich gewesen.
An diesem Wochenende war es dann ganz schlimm... über Stunden hatte ich sie bearbeitet (verbal), weil sie am Vortag etwas getan hatte, was mir nicht in den Kram passt. (Was von ihr unangemessen, aber nicht so schlimm war) Als ich über lange Zeit nicht die Antwort bekam die ich wollte wurde ich mal wieder ziemlich beleidigend und befand, es wäre richtig bis kurz ans Schluss-machen heranzugehen... wie gesagt wegen einer völligen Kleinigkeit... (die mir in dem Moment vorkam als wäre es Welt-entscheidend)... als sie dann nicht mehr konnte und verschwand ohne zu sagen wohin usw. brauchte ich noch ein paar Stunden um wieder zu begreifen...
Mir waren in diesen Stunden schon wieder die Sätze und Wörter entfallen die ich benutzt hatte... und so war ich total entsetzt als sie verschwunden war und ich nicht wusste wohin... als ich sie anrief und sie mir sagte, sie wolle mich nicht sehen, sie brauche Zeit für sich -und ihr Handy danach abstellte- wurde ich krank vor Sorgen und machte mich auf die Suche... ich war total aufgelöst und entsetzt... als ich später ein paar Freunde von ihr nach ihr fragte, meinte ich vollen Ernstes nicht zu wissen warum sie so aufgelöst sei... (ich war davon überzeugt diesmal ganz sanft auf sie eingegangen zu sein)
Und heute komm ich nach Hause und lese was ich ihr geschrieben hatte an dem Abend... bin total über mich entsetzt und frage mich was bei mir schief geht.
(Übrigens hatte ich sie wieder gefunden und wir haben das restliche Wochenende wieder miteinander verbracht. Ich war dann der Ansicht sie sei zu Unrecht verschwunden und sie war traurig, dass ich sie so niedergemacht hatte. Zwischenzeitlich hab ich eingesehen was Sache ist, doch heut morgen gab es nochmal Streit, ich fühlte mich wie ausgewechselt und hatte wieder die selbe Einstellung wie an dem Abend wo ich ausgetickt bin... erst jetzt fühl ich wieder die Reue)
Ich habe mich schon oft mit dem Problem beschäftigt und bin der Überzeugung das etwas nicht mit mir stimmt...
Das ist kein Einzelfall und diese Probleme habe ich nicht nur mit meiner Freundin, sondern auch mit anderen Personen und meiner Familie... ich kann auch nicht behaupten enge oder viele Freunde zu haben, weil ich so launisch bin und das nicht viele Personen lange mitmachen.
Ich muss auch noch sagen, dass ich meistens der Meinung bin eine -für mich- viel zu gut aussehende Freundin zu haben, ich kann mit voller Überzeugung sagen bei ihr keinerlei Ansätze von psychisch-falschen Verhalten zu sehen... auch wenn ich in meinen launischen Momentan auch mal befinde, sie hätte "einen Schaden", wonach mir immer bewusst wird, Mist gesagt zu haben.
Vielleicht weiß jemand etwas nützliches dazu oder weiß noch ein paar Fragen um zu Konkretisieren... wahrscheinlich habe ich vieles vergessen zu erwähnen... fällt natürlich etwas schwer sich dermaßen zu öffnen.