von Loredana » Fr. 23.09.2011, 00:31
Vor über einem Jahr habe ich eine ähnliche Erfahrung gemacht. Der Bruder eines guten Freundes von mir begann Selbstmord. Ich war damals selbst mitten "in" der Depression und hatte meine eigenen Suizidgedanken usw.
Es hat mich damals sehr getroffen, dass das wirklich passiert, ein Mensch aus MEINEM Umfeld. Es war eine schlimme Zeit für alle, sowas wünsche ich Niemanden. Trotzdem konnte ich vieles für mich persönlich aus dieser Situation lernen, durch Gespräche mit Freunden, die sich Sorgen machten, wie ich damit zurrecht komme. Heute denke ich, dass ich, wenn ich diesen "Schritt" gehe, zu viel Leid verbreite und das möchte ich Niemanden antun. Ich möchte nicht das Leben meiner Familie/Freunden zerstören, nur weil mir an meinem eigenen Leben so wenig liegt. Ich finde einen Selbstmord auf eine gewisse Art und Weise sogar ein wenig "egoistisch", denn so viel Leid wie verbreitet wird, so viele Menschen die jahrelang oder für immer in Trauer leben werden. Wobei ich einen Selbstmord auch unglaublich "respektvoll" betrachte, denn wer weiß schon, was danach kommt und ob wirklich alles besser wird oder ob es nicht vielleicht alles noch schlimmer wird.
Letztendlich sehe ich das so, wenn ein mit Depressionen verbundener Mensch von einem Selbstmord von jemanden erfährt, den er kannte, ist das schwierig. Man ist durcheinander, weiß nicht mehr was man denken soll, vergleicht sich mit der Person, was wäre wenn ich das getan hätte...
Ich denke man sollte mit vertrauten Personen darüber sprechen, ob Freunde, Familie, Therapeuten, o. ä., man muss das irgendwie verarbeiten, um "normal" damit umgehen zu können und nicht noch Jahre danach darunter zu leiden.