A small story

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A small story

Beitragvon nothing » Di. 24.01.2006, 17:06

Er versuchte das Zittern abzustellen; genauso, wie er gerne seine Gefühle abstellen würde - aber keines von beidem gelang ihm.
Gerade, als er neben seiner Schwester vor dem Spiegel im Badezimmer gestanden hatte, hatte er versucht seine vor Sorgen in Falten gelegte Stirn zu entkrampfen. Nichteinmal das hatte ihm gelingen wollen. Also hatte er nur flüchtig seine Zähne geputzt und war in sein Zimmer geflüchtet, bevor seine Schwester hatte fragen können, was los sei. Und nun? Nun saß er da und versuchte an zwei Dinge nicht zu denken:
die Schönheit, die er liebte, aber damit ihre Freundschaft zerstört hatte, und
die Rasieklingen, die er in seinem Schreibtisch mehr aufbewahrte, als versteckte.
Aber auch dies wollte ihm einfach nicht gelingen. Je stärker er versuchte, nicht daran zu denken, desto öfter schwirrten seine Gedanken darum.
Schließlich zog er das Schweißband aus, das die hässlichen Narben auf seinem Arm bedeckte, und so kam es, wie es kommen musste...
nothing
 

Beitragvon sakura » Di. 24.01.2006, 19:43

:troest:
sakura
 

On The Inside

Beitragvon nothing » So. 05.03.2006, 21:23

Es war ein Abend wie jeder andere auch. Nichts besonderes war geschehen, nichts besonderes gesagt worden - bis vor zehn Minuten. Da hatte ihn jemand angesprochen, von dem er es am wenigsten erwartet hatte:
Sie. Sie; die eine, die schöne. Die, die er um alles in der Welt vergessen wollte, aber nicht konnte. Es tat einfach nur weh. Die alten Wunden brachen wieder auf, als er ihre Worte vernahm. Ihre Worte, die nichts böses hatten bewirken wollen, die einfach nur erfragten, ob es ihm gut ginge. "Ja, klar, warum denn nicht?" Natürlich ging es ihm gut... Nach außen hin. Nach außen war alles vollkommen in ordnung. Alles war "den Umständen entsprechen gut". Aber diese Umstände waren nun mal nicht die besten. Er hätte sie ertragen; so, wie er sie seit Jahren ertrug. Aber irgendwann ist es einfach zu viel. Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Der kleine Stein, der den erschöpften zu Fall bringt. Das Hinderniss, das so klein und doch unbewältigbar ist.

"Es geht mir gut".
Das sagte er immer. Es war egal, wer ihn fragte, es ging ihm immer gut. Nach außen hin, war es schön; sein Leben. Es lief zwar nicht immer ganz rund, aber er war zufrieden. Nach außen.
Doch in seinem Innern sah es ganz anders aus. Jedes noch so kleine Bisschen Schmerz zerstörte ihn weiter. Niemand wollte es, niemand wusste es, aber es war so. Er wollte es nicht zeigen. Er wollte nicht sagen "Nein, es geht mir nicht gut!". Es war sein Inneres. ER ganz allein enschied, wer es betreten durfte, und wer gefälligst draußen zu bleiben hatte, und hier durfte nur er selbst hinein. Das war sein Geheimniss. Wie es ihm ging. Das wusste niemand wirklich. Er war inzwischen ein Meister darin, sich die verschiedensten Masken aufzusetzen. Er konnte im Inner vom Schmerz zerfressen werden, aber nach Außen sah er aus, als wäre er der glücklichste Junge der ganzen Welt. Als könnte nichts sein Gemüt trüben. Aber nachts, wenn er nicht schlafen konnte, und anfing mit sich selbst zu reden, und sich alles über sich selbst erzählte, kam die Wahrheit ans trübe Mondlicht:
Vor vielen Jahren hatte ein Mädchen ein Feuer in ihm entfacht. Lange Zeit war dieses Feuer seine Kraft gewesen; sein Antrieb; das, was ihn immer weitermachen ließ. Doch das hatte sich geändert. Das Feuer brauchte Nahrung. Und es verschlang ihn. Wie ein Fachwerkhaus, dass bis auf die grundmauern niederbrennt. Von Außen sieht es aus wie eh und je, doch innen hat das Feuer alles zerstört. Es ist nurnoch eine Leere Hülle, die einen verkohlten Kern verdeckt. Aber in ihm hatte dieser verkohlte Kern überlebt. Er lebte weiter. Und er leidete. Alles, was er noch empfand, war Schmerz.
Schmerz darüber, dass er nicht der war, der er sein wollte.
Schmerz darüber, dass er alleine nicht lebensfähig war.
Schmerz darüber, dass er vor ach so langer Zeit sein Herz verloren hatte.
Und Schmerz darüber, dass er viel zu vielen Leuten wichtig war. Wenn er seinem Leid ein Ende setzen würde, würde er damit viel zu vielen anderen viel zu sehr weh tun. Das war das Einzige, was ihn noch in dieser Welt hielt.
nothing
 

Beitragvon nothing » Fr. 31.03.2006, 15:04

Alles schien wieder seinen gewohnten Gang um ihn herum zu nehmen, doch für ihn würde es niemehr so wie früher sein. Nach einem misslungenen Selbstmordversuch konnte man nicht einfach weitermachen, als wäre nichts passiert. Etwas in einem verändert sich dadurch. Man hat etwas erfahren, etwas gelernt. Er hatte gelernt, wie es war, beinahe tod zu sein; und dass es garnicht so schlimm war. Es war jetz schon über eine Woche her, dass seine Schwester ihn blutens aus der Badewane gezerrt und den Rettungswagen gerufen hatte, und noch immer waren in der Badewanne Blutreste. Niemand hatte die Markierung aus Blut weggeputzt, die zeigte wie, hoch das blutgetränkte Wasser gestanden hatte. Gestern hatte seine Mutter versucht, einen Scherz darüber zu machen, jedoch war dieser Scherz nicht besonders lustig gewesen. Sie hatte gesagt:
"Guck mal! da is' immernoch ein Rand von deinem 'Blutbad'!"
Er hatte nur stumm daneben gestanden und auf den braun- rötlichen Rand in der Wanne gestarrt, und das alles andere als lustig gefunden. Aber das gehörte wahrscheinlich zum Verarbeiten dazu, dass man sich darüber lustig macht.
Er hatte einen Vorgeschmack darauf erhalten, wie es sein würde, tod zu sein. Und es war schön. Der graue Regenschleier wich von seinen Augen und gab den Blick auf sein eigenes Paradies frei; das Paradies, wie er es sich vorstellte:
Es war Nacht, immer. Und der Mond tauchte alles in trübes, silbernes Licht, dass einen See in kühlem Blau schimmern ließ. Alles lag genauso still da wie der See, dessen Oberfläche so glatt war wie ein Spiegel. Ruhe. Stille. Totenstille.
nothing
 

Beitragvon nothing » Sa. 15.04.2006, 14:52

Ich weiß, es ist nicht sonderlich gut, aber ich muss es irgendwo loswerden... es kam mir heute morgen einfach so in den Kopf:

Ist das etwa schon alles gewesen?
Ist das alles, was du uns gibst?
Ist es all die Qualen wert?
Oder wäre es besser fortzugehen?

Ist das alles, was wir noch haben?
Hatten wir jemals mehr?
Wo ist das Licht hier unten?
Wer hat uns all das Schöne genommen?

Habe ich das alles sebst zu verschulden?
Muss ich mich fragen:
"Was hast du nur getan?!"
Wer hat das Recht, mich so zu bestrafen?
Wer hat das Recht, mich hier zu behalten?
nothing
 

Beitragvon nothing » So. 23.04.2006, 11:52

Es ist da.
Ich weiß nicht warum, aber es ist wieder da.
Das Verlangen, mit der klinge in Rot auf meinen Arm zu malen.
Es ist da, und es geht nicht weg.
Es lässt mir keine Ruhe.
Es drengt sich immer in den Vordergrund meines Denkens.
"Wo sind meine Rasierklingen?"
"Wo kann ich es machen?"
"Wo bin ich ungestört?"
"Warum muss es sein...?"

Mein Gewissen weiß:
Ich darf es nicht!

Mein Gefühl sagt mir:
Ich brauche es!

Wen schmerzt es denn?
Wem tue ich damit weh?

Mir?

Nein. Ich empfinde dabei keinen Schmerz.
Nur ihre Seelen verbrennen in meinem Feuer.
Das Feuer, das auch mich verzehrt, aber ihnen weh tut.
nothing
 

Beitragvon nothing » So. 23.04.2006, 14:50

ist zwar nichts, was in diesen thread passt, aber es muss einfach raus

donnerstag ist mein nächster termin bei meiner psychotherapeutin... das sind noch ungefähr 4 tage.... so ungefähr 90 stunden... das ist nicht weit... aber irgendwie doch so fern... der weg ist nicht lang, aber sehr beschwerlich. ich weiß nichtmal, ob ich es schaffe... mich nicht zu ritzen... ich merke stündlich, wie das verlangen stärker wird.. mein selbstmordversuch is jetz 5 wochen her... davor hatte ich mich 2 monate lang nich geritzt... und diesmal halte ich es nur 5 wochen aus?! ohne das ich sagen könnte, warum es so ist... die in der klappse haben sie gesagt, dass das bei mir eher nicht wie eine sucht ist... aber warum ist das verlangen dann schonwieder so stark? so stark, dass ich ihm nur schwer widerstehen kann... ich hoffe ich schaffe das... und ich hoffe, sie kann mir helfen...
In der klappse habe ich eine vereinbarung getroffen:
ich rede mit irgendwem aus meine familie drüber, bevor ich mich ritze... diese vereinbarung ist schwerer einzuhalten als ich dachte... ich kann nicht mit meiner schwester reden... sie würde es nicht verstehen.. ich kann auch nicht mit ihrem freund reden, er ist der falsche ansprechpartner... und meine mutter? sie hat damit schongenug zu kämpfen... sie weint so schon fast jeden abend... und wer ist da noch? sakura... sie hat auch genug probleme... fiona? die genauso. also bleibe nurnoch ich selbst... und was bringen mir die all abendlichen selbstgespräche außer, dass ich mich fühle, als gehöre ich in eine anstalt? nichts... also ist mein schweigen wieder alles, was mir bleibt
nothing
 

Beitragvon Lingenia » So. 23.04.2006, 15:24

aber du kannst hier reden ... wenn du das möchtest ... auch jemanden ne pm schreiben ...
und 5 wochen ist eine lange Zeit :respekt: ...
weißt du wieso der Druck jetzt wieder so stark ist!?

Lingenia
Lingenia
 

Ritzen

Beitragvon Ulli » So. 23.04.2006, 16:18

Mein Gewissen weiß:
Ich darf es nicht!


Ja, aber ich meine das müßte man auch erst mal wissen, wer das verbietet und warum und ob es nicht besser wäre, es zu erlauben, da es sowieso gemacht wird und auch einen gute Sinn hat (Entspannung).

Man müßte dann mehr darauf achten, das dabei nichts gravierenderes passiert.

Nur so mein Gedanke, es kann sein, daß ich damit ganz falsch lieg,

liebe Grüße Ulli
Ulli
 

Beitragvon nothing » So. 23.04.2006, 16:33

@ Lingenia:
Nein. Das ist fast das quälenste, nicht zu wissen warum es da ist... Ich hab lange Zeit gedacht, ich würde das verstehen, was ich mache, aber das tue ich offensichtlich nicht...


@ Ulli:
Ich habe es mir verboten. Undzwar weil ich weiß, dass ich damit nicht nur mir, sondern auch anderen sehr, sehr weh tue. Und ich halte es für besser, wenn ich unentspannt bin, es aber den meisten Menschen, denen ich wichtig bin, gut geht.
nothing
 

Re: Ritzen

Beitragvon nothing » So. 23.04.2006, 16:35

Ulli hat geschrieben:da es sowieso gemacht wird


Vielleicht hast du Recht, aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich von dem Mist weg komme...

MfG nothing
nothing
 

Re: Ritzen

Beitragvon Lingenia » So. 23.04.2006, 17:27

nothing hat geschrieben:
Ulli hat geschrieben:da es sowieso gemacht wird


Vielleicht hast du Recht, aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich von dem Mist weg komme...

supi und das solltest du auch nich, weil es JEDER schaffen kann, wenn er will ... und ich denke du wilslt es, sonst hättest du es nicht schon zum zweiten Mal doch schon eine gute Zeit, wie ich finde, geschafft.

es gibt andere Wege sich zu entspannen und den Druck rauszulassen. Du schreibst ja zum Beispiel gerne oder? Das kann eine Möglichkeit sein Druck abzulassen ... Sport, schreien, laute Musik etc. pp. ...
es kommt wohl auch immer drauf an, weswegen man den Druck hat, nich welcgher genaue Grund, sondern aus welchem Gefühl heraus ... aus Angst? Schmerz? Hass? Wut? ... ich weiß nich ... bei wut und hass würd ich eben zum Beispiel das schreien bevorzugen ... und schmerz, eben anders rauslassen ... durch schreiben, musik ... warmes bad (is au zum entspannen) ... angst, kann man vertreiben, wenn man weiß vor was man angst hat ... manchmal ...

und zu dir Ulli, ich denke es ist falsch dem Druck nachzulassen weil "es ja sowieso passiert" ... das stimmt nicht, man sollte dagegen ankämpfen um vielleicht irgendwann auch von den Scheiß loszukommen und das lohnt sich.

*laber laber laber*
Lingenia
Lingenia
 

Beitragvon nothing » So. 23.04.2006, 17:54

Ganz ehrlich:
Ich hab keine Ahnung, woher der Druck kommt.

Vielleicht, weil ich diese Woche drei Klausuren schreibe... Vielleicht weil ich mit meiner Kunstarbeit nicht zufrieden bin, und davon meine Versetzung teilweise abhängt... Das wäre dann wohl Angst... Aber warum habe ich davor Angst? Ich versteh mich einfach nicht...

MfG nothing
nothing
 

Beitragvon nothing » So. 23.04.2006, 23:15

danke, dass es euch gibt!!!
nothing
 

Beitragvon sakura » Mo. 24.04.2006, 13:49

du warst heute schonwieder so schnell weg...^^
ich wollte mal fragen, wie denn die deutscharbeit war...
achja, und wir schreiben morgen 2. stunde mathe nach...soviel dazu ^^
sakura
 

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