Glühwürmchen

Eure Gedichte, Geschichten, Erzählungen und andere niedergeschriebene Texte finden hier ihren Platz.
Wichtig: Falls die Texte nicht von Euch selber sind, schreibt das bitte dazu und achtet auch darauf, dass Ihr keine Urheberrechte verletzt.

Beitragvon Glühwürmchen » Mi. 22.08.2007, 19:43

Ich und Du

Ich und du
Du und ich
Doch was wäre
wenn ich wirklich
so wäre wie du?
Wärst du dann
so wie ich?
Aber wenn ich du bin
und du ich,
Bin ich dann nicht Ich
und du bist Du?

Ich und du
Du und ich
Doch was wäre
wenn ich wirklich
so wie du denken würde?
Denkst du dann
so wie ich?
Aber wenn ich wie du denke
und du wie ich,
Denke ich dann nicht wie Ich
und du wie Du?

Ich und du
Du und ich
Doch was wäre
wenn ich wirklich
so wie du fühlen würde?
Fühlst du dann
so wie ich?
Aber wenn ich wie du fühle
und du wie ich,
Fühle ich dann nicht wie Ich
und du wie Du?

Ich und du
Du und ich
Doch was wäre
wenn ich wirklich
so wie du leben würde
Lebst du dann
so wie ich?
Aber wenn ich wie du lebe
und du wie ich,
Lebe ich dann nicht wie Ich
und du wie Du?
Glühwürmchen
 

Beitragvon Glühwürmchen » Fr. 07.09.2007, 21:00

Meine momentane Situation

Seit ich zugegeben habe, dass ich mir seit über 3 Monate den Finger in den Hals stecke, läuft bei mir alles drunter und drüber. Zuerst hat es die Schule erfahren, die mich natürlich dazu verdonnert haben, es meiner Therapeutin sage. Dann musste ich es "veröffentlichen". Eigentlich bin ich ganz froh, dass es raus ist, aber es bringt mich nun in Streß und Panik. Aus Verzweiflung habe ich davor auch meine Gruppenmami informiert. Es ist alles voll Panne! Alle wissen mal wieder Bescheid außer meine Eltern. Mir ist klar, dass sie darüber informiert werden müssen, aber das versetzt mich noch mehe unter Druck. Jeder will mir helfen und für mich wird sich im Moment der Arsch aufgerissen. Der Nachteil daran ist, dass es immer heißt: "Du muss" und "Mach mal". Ja, ich muss was tun und ich will es auch. Ich bekomm es aber psychisch nicht auf die Reihe. Vom allem darf ich mir im Moment was abholen. Meine Gruppenmami sagte, sie sei ab jetzt immer hart zu mir und meinte, ich würde total in Selbstmitleid versinken und ich sei immer noch nicht richtig abgerutscht, um zu merken, dass ich was ändern muss. Gut, das nehme ich jetzt einfach mal so an, weil ich es von alleine nicht mehr gemerkt hätte und will wirklich gucken, dass ich was tue! Ich hasse mich selber nur wie soll ich da wieder raus.... Ich sehe ein, dass ich Hilfe brauche und habe mit meiner Therapeutin überlegt, ob ich das wirklich kann. Das kommt noch dazu! Bei mir ist in den Jahren so viel kaputt gegangen und ich weiß nicht mehr, ob ich noch vertrauen kann. In der Therapie hab ich noch längst nicht alles erzählen konnen was eventuell wichtig wäre. Naja, jedenfalls wird bald ein Gespräch mit meiner Mutter statt finden. Sie wird sehr enttäusch sein, aber welche Mutter wär das nicht... Fest steht, wie meine Thera gesagt hat, dass ich um eine Klinik nicht rum komme. Vielleicht würde ich mir selber dann noch mal eine Change lassen. So gesehen ist es nicht schlecht. Ich hab momentan echt scheiß Karten. Bin völlig unterernährt, null unkonzentriert, bin müde, penne nur noch und unter diesen Umständen kann ich meinen Abschluss und meine Zukunft vergessen. Ich will trotzdem nach vorne schauen, egal wie anstrengend! Aber mir fehlt im Moment einfach die Kraft (körperlich)... Noch bin ich aber ratlos.
Glühwürmchen
 

Beitragvon Glühwürmchen » Sa. 22.09.2007, 20:59

Hilflos

Ich glaub, Hilflosigkeit ist mit einer der schimmsten Gefühle, die man haben kann. Auch ich befinde mich gerade in dieser Phase. Man sieht keinen Ausweg, man ist einsam, man trauert vor sich hin und her.... Also ich hab keinen Plan, wie es jetzt weiter gehen soll. Ich kriege von allen Seiten Hilfe angeboten nur ich kann sie nicht annehmen. Ich spüre die Bemühungen um mich, doch ich kann mich noch nicht mal dafür bedanken. Ich bin gefesselt. Gefesselt und ohne Hilfe komm ich nicht mehr raus. Nur wie soll man mir helfen, wenn ich es nicht annehme??? Hilflos, hilflos, hilflos.... Wo ist die Erlösung? Die Erlösung, die ich mit offenen Armen emfangen kann. Ich will hier raus! Die Hilflosigkeit bringt mich um.
Glühwürmchen
 

Beitragvon Glühwürmchen » Mo. 24.09.2007, 10:41

Kleinigkeiten

Es ist furchtbar, dass immer wieder Kleinigkeiten mich komplett aus der Bahn werfen. Wirklich Dinge, die wirklich schon fast zum Leben dazu gehören. Zum Beispiel verknoten sich meine Kopfhörer öfters mal und da mach ich dreckt einen Megaaufstand draus. Ich weine, schreien, trigger fast schon und kriege mich kaum noch zusammen gerissen. Ich selber finde es echt schrecklich, dass ich mich so aufrege und fühle mich, im Moment mir gegenüber, total fremd. Ich reg mich auch über so Sachen auf wie wenn meine Bettdecke nicht grade liegt oder ich meine Klamotten nicht finde. Ich weiß nicht, was ich machen soll oder ich mich so aufführe. Ich denke nur, dass es nicht mehr normal sein kann, dass ich so ausklinke. Bei mir muss was nicht stimmen, aber ich weiß nichht was. Unbedingt will ich daran was ändern, doch ich sehe noch keinen Anfang, wie das gehen könnte. Ich hab keine Lust von solchen Kleinigkeiten wirklich endgültig kaputt zu gehen.
Glühwürmchen
 

Beitragvon brokensoul » Mo. 24.09.2007, 10:48

oh das kenne ich nur zu gut, ich kann mich an kleinigkeiten so hoch zihen das ich mich stunden darüber aufrege und richtig ausraste, zum beispiel über dinge die von mir gesagt werden was aber eigentlich überhaupt nicht von bedeutung ist und eigentlich auch unwichtig, oder manchmal raste ich total aus wenn ich sehe das es bei mir staubig ist, eigentlich stört mich sowas nicht aber in ganz bestimmten momenten bekomm ich dann einen richtigen putzfimmel ...

das mit den Kopfhören kenn ich , udn wenn die sich dann noch mit meinem headset verknoten ist ganz vorbei dann schrei ich rum und versuch dir dinger mit gewalt auseinander zu reißen bis ich völlig verzweifel obwohl ich weiß das wenn ich es mit ruhe probieren würde es sicher leicher gehen würde, irgendwann bin ich so genervt das ich die dinger einfach in die ecke werfe, manchaml bin ich so frustriert das mir sogar die tränen über die wangen laufen aus wut über mich ?? oder das ding...

kann dich gut verstehen...
brokensoul
 

Beitragvon Glühwürmchen » Mo. 24.09.2007, 11:05

Danke :kiss: . Gut, dass ich dann wohl doch nicht die Einzige bin...
Glühwürmchen
 

Beitragvon Glühwürmchen » Sa. 29.09.2007, 15:31

Abschied

Zum letzten Mal sehen
Zum letzten Mal die Hand schütteln
und danach nie wieder

Nie wieder ein Wort mit einander austauschen
Nie wieder was zusammen machen
Es ist ein grausames Gefühl

Es schmerzt
Es herrscht die Sehnsucht
doch irgentwann ist es vorbei

Man vergisst es
Man verdränt es
Nun war die ganze Aufregung umsonst
Glühwürmchen
 

Beitragvon verrückte-nudel1981 » Sa. 29.09.2007, 16:54

Von wem hast Du Dich denn verabschieden müssen, falls ich fragen darf? :troest:
verrückte-nudel1981
 

Beitragvon Glühwürmchen » Sa. 29.09.2007, 17:18

Von der Katze, der wir eigentlich nur ein schönes Zuhause geben wollten... Sie wollte aber nicht und dann mussten wir sie wieder abgeben. Hab es aber auch allgemein geschrieben.
Glühwürmchen
 

Beitragvon Glühwürmchen » Mo. 29.10.2007, 11:18

Gewonnen
Eine Geschichte einer Kämpferin

„Ja, ich habe meine Familie verlassen. Ich konnte nicht mehr. Den ganzen Tag sprang ich zwischen den Haushalt und den Kindern, während mein Mann auf dem Sofa lag und fernsehen guckte. Der Dank dafür war, dass ich grün und blau geschlagen wurde und später sogar missbraucht... Psychisch konnte ich den Druck kaum noch aushalten. Ich bin weggelaufen. Habe endlich mal was für mich getan.
Jedoch kam ich aus Vernunft zurück und aus Sehnsucht nach meinen Kindern. Also kam ich eines Abends nach einer sehr langen Zeit wieder nach Hause. Ich kam zur Tür rein und mein erster Blick fiel auf meinen Mann, der im Wohnzimmer saß. Er war stockbesoffen, dass er wohl schon standardmäßig war, wie ich von Freunden und Bekannten am Telefon erfuhr. Nach einigen Minuten registrierte er mich und lallte irgendwas von wegen ‚Du hast mich verlassen, du... Dir werd’ ich’s zeigen...’. Reglos und ohne Antwort ging ich weiter in das Kinderzimmer meiner beiden Kinder. Am Fenster saß ganz friedlich und vergnügt mein behinderter Sohn in seinen Rollstuhl. Ich beobachtete ihm von Oben bis Unten. Sein Gesicht von blonden kurzen Haaren umgeben und seine Augen verdeckt durch eine Bille. Ich strich ihn über die Wange und lächelte. Es war gar nicht denkbar, dass dies mal vor 5 Jahren mein 3-jähriger Junge gewesen sein soll... Aus seinen Mund floss etwas Speichel und im Mundwinkel klebte noch Nutella von vor 3 Tagen. Die Kleidung, die er trug, sah auch schon älter aus. So länger ich in den Zimmer war, umsonst extremer roch es nach voller Windel. Nun kam auch meine 12 Jahre alte Tochter ahnungslos in das Kinderzimmer. Sie sah mich an und rannte mir in die Arme. Wir umarmten uns eine länger Zeit und ich spürte, dass sie weinte. Als wir uns von einander lösten, fing sie an zu erzählen. Sie erzählte, sie kümmere sich Tag und Nacht um ihren Bruder und schmiss mittlerweile fast den ganzen Haushalt. Sie könne sich nicht mehr erinnern, wann ihr Vater mal nicht an der Bierflasche hang. Sie sei aufgeschmissen und fehlte mich um Hilfe an. Dann weinte sie noch verbitterter als zuvor und umfasste mich noch fester. Ich konnte sie gar nicht beruhigen. Alles was ich ihr versprach war, dass sich bald eine Lösung finden wird und dass ich sie nie wieder im Stich lassen würde. Irgendwann beruhigte sie sich wieder. Ich streichelte sie noch ein paar Mal über den Kopf und bald schon schlief sie ein. Diesen Abend legte ich nun auch meinen Sohn ins Bett und küsste ihn noch mal auf die Wange. Nun war es wieder Zeit zu gehen. Es zerriss mir das Herz meine Kinder wieder allein zu lassen, aber ich wollte keine Nacht mehr in dieser Wohnung verbringen, wo mein Mann hauste. Ich ging wieder die Tür hinaus und übernachtete diese Nacht bei einer alten Freundin....“ Sie hatte zuende gesprochen. Endlich mal konnte sie etwas sagen, ohne dass sie jemand unterbrach. Jetzt kam Stille auf und keiner sprach sofort weiter. Doch jetzt wurde die Stille aufgelöst.
„Was wollen Sie heute hier mit erreichen?“, fragte der Richter.
„Ich will meine Kinder“. Die junge Frau wirkte etwas aufgebracht. „Ich kann meine Kinder dort nicht wohnen lassen!“
Der Richter schaute auf seinen Notizzettel und zögerte. „Hm... Wo leben Sie? Können Sie es überhaupt schaffen?“
„Natürlich, ich bin die Mutter. Seit 4 Monaten habe ich eine Wohnung... 10km von hier entfernt. Da ist auch Platz für 3. In einer Woche habe ich auch wieder eine Arbeitsstelle. Hören Sie, mein Mann kann sich nicht um die Kinder kümmern! Mein Sohn braucht Zuneigung und Hilfestellungen....“
„Unter den Umständen....“ Er kam wieder zum Nachdenken. „Was haben Sie denn dazu zu sagen?“ Jetzt sah er zu dem Ehemann der jungen Frau.
„Die Alte hat mich verlassen... Das sind meine Kinder....“ Der Mann war mal wieder nicht ansprechbar, der auf der anderen Seite des Gerichtsaals saß.
Doch der Richter kam zu seinen Endschluss: „Hiermit überschreibe ich Ihnen das Sorgerecht Ihrer Kinder“
Sie hatte es geschafft. Das kämpfen hatte sich wirklich gelohnt. Nun konnte nichts und niemand mehr ihr Familienglück zerstören!
Aber der Richter sprach noch weiter: „ .... Ich werde noch veranlassen, dass es wohl besser wäre, Ihren Mann in eine psychiatrischen Einrichtung zu weisen.“

Fünf Tage später war es soweit. Sie sollte ihre Kinder abholen und mit ihnen in ihr neues Zuhause fahren. Doch diesen Tag hatte sie nicht mehr erlebt. Die gute Frau starb die Nacht zuvor an ihren angeborenen Herzfehler. Der Mann wurde in eine Psychiatrie eingewiesen. Was aus den Kindern wurde, weiß man bis heute nicht....
Glühwürmchen
 

Beitragvon SehnSucht » Mo. 29.10.2007, 13:31

drei buchstaben wow
und sehr ergreifend....

~sprachlos ist~
SehnSucht
 

Beitragvon Glühwürmchen » Mo. 29.10.2007, 19:39

Vielen, vielen Dank Sehnsucht! Das ehrt mich wirklich :kiss: .
Freut mich dass es dir gefällt^^
Glühwürmchen
 

Beitragvon Glühwürmchen » Mo. 26.11.2007, 12:47

Hey Leute!

Bitte nicht erschrecken. Ich habe meine Thread bloß umbenannt.
Ansonsten bleib ich immer noch die Alte :wink: !

Liebe Grüße
Glühwürmchen
Zuletzt geändert von Glühwürmchen am Fr. 07.12.2007, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
Glühwürmchen
 

Beitragvon Glühwürmchen » Do. 29.11.2007, 18:42

Tränen auf der Jacke

Am Anfang wollt ich nicht. Ich wollte meinen Schmerz nicht zeigen. Es ist so peinlich... Doch sie rinnten aus meinen Augen. Mein Gesicht wurde heiss. Es glühte sogar. Warum ich nicht wollte, war mir ein Rätsel. Es tat gut! Die Tränen spürte ich auf den Wangen. Dann verloren sie den Halt. Sie fielen auf meine Jacke. Ich sah wie sie sich in meine Jacke bohrten. Zu erst die Näße... Dann zogen sie in den Stoff ein. Die Tränenflecken wurden immer größer und verteilten sich. Ich hatte so viel geweint, dass meine Jacke ein Muster bekam. Irgendwie sah es schön aus und es war so befreiend. Endlich eine Erlösung! Die Tränen spiegelten meine Gefühle wieder. Ich war für einen Moment lang von dem Schmerz befreit und man konnte es sogar sehen.
Glühwürmchen
 

Beitragvon SehnSucht » Fr. 30.11.2007, 00:24

ja tränen sind was tolles
find gut wie du die erleichterung durch diese beschreibst
SehnSucht
 

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