hallo.
ich hoffe es ist in ordnung, wenn ich hier eine gedichtesammlung anfange.
vielleicht sollten manche leute es nicht lesen, vielen ist es egal, was ich schreibe, aber mir scheint, hier sind noch mehr sensible menschen. passt auf euch auf.
jedes gedicht hat eine eigene geschichte. anhand dieser geschichten, die ich für mich selber aufschreibe, kann ich hinterher rekonstruieren, was war. was ich gefühlt habe, was ich gewollt habe. sie sind meine brücke zur erinnerung.
Belial
9. Juli 2007, später Nachmittag
schreien. ich bekomme keine luft. ich versuche, meine gedanken in worte zu fassen. wollte sie hinschreiben- und hatte das gefühl zu ersticken. konnte nicht mehr.
was ist das für ein leben,das ich führe? was habe ich falsch gemacht, dass meine Sünde so schwer auf mir lastet?
ich bin in tränen ausgebrochen. habe für einen kurzen moment geglaubt, es wäre vorbei. habe geschrien, vor schmerz, als sich in mir alles verkrampfte, schwarz wurde, meine lunge statt zu atmen den letzten Rest Luft hinauspresste, bis ich mich fühlte wie einbetoniert. unbeschreiblich. ich habe es versucht- und konnte nicht atmen. bis ich vor schmerz geschrien habe. vor angst. ich habe angst vor dem tod.
da konnte ich es plötzlich, kalte luft, durchflutet mich von oben bis unten, schmeckt bitter, und trotzdem süßer als alles.
und ich kann nicht aufhören zu weinen- weil ich lebe. ich lebe nur, weil sterben noch schmerzhafter ist.
bitterkeit.
bitterer geschmack überall im mund.
wie von einer giftigen pflanze
breitet sich aus
das gift hat mich im griff.
Angst.
schmeckt bitter.
schwarz. alles wird schwarz.
ich suche halt
habe keinen, finde keinen
niemand, der mich auffängt.
spüre den grund,
eisengeschmack. immer noch bitter.
etwas fällt auf mich.
tonnenschwer.
drückt die Luft aus meiner Lunge
will mich töten.
bring mich um!
Tränen.
verfluchte, bittere Tränen.
haben sie alles zerstört
oder mich gerettet?
geliebte bittere Tränen