Wieder ein Tag

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Wieder ein Tag

Beitragvon anavi » Do. 18.12.2008, 20:34

Ich klappe mein Buch zu und bleibe unschlüssig sitzen.Draußen ist die Welt mit Schnee bedeckt,die mich einmal wieder lockt in die Felder zu gehen,meinen Gedanken einen Ausflug zu gönnen,die sonst in mir erstarren.
Dick eingepackt bewege ich mich quer durch die Äcker.Ganz ohne Ziel,mein Gesicht ganz starr,die Gedanken beginnen zu leben.
Der beinahe schwarze Himmel gibt einen unwirklichen Kontrast zum weiß schimmernden Schnee.Aus ihm ragen karge und gespenstische Bäume und Büsche empor.Ganz unbeweglich und starr.
Sie spiegeln meine Seele wider.
Ich habe keine Angst vor nichts da draußen.Während jeder Muskel meines Körpers in Bewgung ist,hat Angst keinen Platz in mir.Es ist,als würde sie mit jedem energischen Schritt abgeschüttelt.Hier mitten im Niergendwo geht es mir gut.Es gibt keine Gefahr.
Nichts ist größer als die Angst in mir.Die Angst vor mir selbst.Die Angst vor dem Leben.Hier draußen gibt sie mir Eine Auszeit.
Ich kann atmen.Ich kann denken.Die Kälte spüren.Den eisigen Wind,der meine Augen befeuchtet,so,als würde ich weinen.Hier draußen darf ich etwas von diesem Leben spüren.

Zuhause angekommen setze ich mich,nehme mein Buch in die Hand und versinke in Geschichten anderer Menschen.Ich habe keine eigene.
Und wieder ist ein Tag vergangen,der nicht gelebt wurde.
Ich spüre das große Loch in mir.Diese unerträgliche Leere.Und in dieses Loch setzt sich ein schwerer Fels nieder.
Ich glaube daran zu ersticken.
anavi
 

Beitragvon planb » Fr. 19.12.2008, 21:14

Ich finde es gut geschrieben.
planb
 


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