Engelsgedichte

[Engelchen]

Seit einigen Jahren schreibe ich Gedichte. Für mich sind sie ein bißchen wie ein Tagebuch, aber fast alle traurig, deshalb Vorsicht beim Lesen. Dennoch hoffe ich, dass sie euch gefallen.


Manchmal verstehst du dich selber nicht,
du sehnst dich nach dem Sonnenlicht.
Versuchst immer stark zu sein,
obwohl du dich schwach fühlst und allein.
Du weisst nicht, wer du wirklich bist,
wenn du lachst, obwohl dir zum Weinen ist.
Dein Leben hält dich gefangen,
Tränen laufen über deine Wangen,
schnell werden sie zu einem Tränenmeer,
und du fühlst, du kannst nicht mehr.
Die Sehnsucht, die dich fast wahnsinnig macht,
die Alpträume kommen immer wieder, jede Nacht.
Die Angst, die dich im Traum auffrisst,
die Trauer, die deinen Arm aufschlitzt.
Und niemand kennt dein wahres Ich,
jeder denkt doch nur an sich.

[DeepOcean]

Ich finde dein Gedicht wunderschön!
Sprichst mir aus der Seele...

[Engelchen]

Oft liegst du in den Nächten wach,
hast wieder an den Tod gedacht.
Niemand hat dein Leid gesehen,
keiner wollte dich verstehen.

Für ihn warst du immer nur Dreck,
und du wolltest gehen, wolltest nur weg.
Du zittertest stark, auch jetzt ist dir noch kalt,
du warst doch noch viel zu klein, ein Kind halt.

Fragst dich wieder und wieder nach dem warum,
aber andere sagen bloß, du bist dumm.
Sie können dein Leid nicht sehen,
deinen wahnsinnigen Schmerz nicht verstehen.

Sie sagen bloß, sei doch still du dummes Kind,
du bist naiv und vor Selbstmitleid fast blind,
konzentriere dich auf dein weiteres Leben,
dann ist alles wieder in Ordnung, du wirst sehen.

Wünsche und Gedanken, du fühlst nichts mehr,
alles um dich ist dunkel und leer.
Also ziehst du dich aus dem Leben zurück,
weil alles zerbricht, Stück für Stück.

[Engelchen]

Ich fühle mich so mies, der Druck steigt an,
Schneiden … ich weiß nicht, was ich sonst machen kann.
Greife doch immer wieder zu Messer und den Klingen,
oder wäre es besser, direkt von der Brücke zu springen ?
Ich schaffe es nicht, fühle mich wert- und nutzlos,
die Verzweiflung türmt sich hoch, wird riesengroß.
Tiefe Narben, sie haben Spuren hinterlassen,
und obwohl sie heilen und mit der Zeit verblassen,
ist doch meine Seele für immer zerstört,
ich habe geschrieen, aber niemand hat es gehört.
Warum gelingt es mir nicht, Hilfe anzunehmen ?
Immer die Angst mich zu öffnen, zu viel preis zu geben.
Ich traue mich einfach nicht, um Hilfe zu bitten,
habe in der Vergangenheit viel zu viel gelitten.
Nein, ich habe nie irgendwas gesagt,
es hat aber auch nie jemand hinterfragt,
warum ich weine, heimlich und still
und warum ich nicht mehr leben will.

[Lingenia_is_back]

Wow.
Deine Gedichte berühren mich sehr, grade das letzte trifft mich gerade.

Außerdem wollt ich dir nur mal mitteilen, dass ich hier immer mitlese, auch wenn mir dann oft die passenden Worte fehlen, um eine Antwort zu schreiben.

Traurige Texte, aber schön, dass du uns teilhaben lässt.
Ich hoffe, dass das schreiben keine Vorraussicht ist, sondern ein Profil, um "schlimmeres zu vermeiden."

Mit lieben Grüßen
Lin

[Atisha]

Die Gedichte sind wirklich gut, die geben gut deine Stimmung wieder, jedenfalls kommt da viel rüber.
Sowas musst du einem Psychotherapeuten/in zeigen.

Warum gelingt es mir nicht, Hilfe anzunehmen ?
Immer die Angst mich zu öffnen, zu viel preis zu geben.
Ich traue mich einfach nicht, um Hilfe zu bitten,

Ich hoffe du schäffst das einmal.

[Engelchen]

Tränen, geweint an so vielen Tagen,
deine Seele ist schon voller Narben,
die Gedanken verschwimmen im Nebel,
und du stehst alleine im Regen.
Vielleicht liebst du diese Qual,
findest den Schmerz im Arm normal,
die Gefahr macht dich süchtig und blind,
der Kummer, der dein Leben bestimmt.
Bald gibt es keinen Weg zurück,
vorbei die Not ... aber wo ist das Glück ?

[Engelchen]

Du hast heute noch Angst, ins Bett zu gehen,
Dunkelheit lässt einfach die Zeit still stehen.
Du bist zwar alleine, niemand ist hier,
doch die Angst ist tief eingesperrt in dir.
Und deine Träume sind tonnenschwer,
Ziele hast du schon lange nicht mehr.
Dein Kinderherz zerbrach wie Glas,
es war doch wirklich kein Spaß.
Dabei wolltest du immer nur ein Engel sein,
hübsch und nett, lieb und klein.
Doch leise Tränen brannten Narben ins Gesicht,
und den Abgrund bemerktest du nicht.
Jeder neue Tag wurde mit Schmerzen bezahlt,
doch du hast es nie jemandem gesagt,
weil ... Engel müssen schweigsam sein,
sonst fallen sie tief --- ins Feuer hinein.