Texte und Geschichten.....

Eure Gedichte, Geschichten, Erzählungen und andere niedergeschriebene Texte finden hier ihren Platz.
Wichtig: Falls die Texte nicht von Euch selber sind, schreibt das bitte dazu und achtet auch darauf, dass Ihr keine Urheberrechte verletzt.

Beitragvon Ninnghizhidda » Di. 22.02.2005, 00:45

Das ist mancherorts traurige Realitaet. Da sieht man wo der von der Gesellschaft und dem Elternhaus diktierte Verstand hinfuehrt, entweder zu blinden Intoleranz von allem was nicht in dieses Schema passt oder zum krankhaften Versuch, aus dem Raster auszubrechen.

~Ninn
Ninnghizhidda
 

Beitragvon Lingenia » Mi. 23.02.2005, 15:54

hm...ja...Wahrheit!!!

Wahrheit?????

"Sie lag auf ihrem Bett und starrte aus dem Fenster.Wolken zogen an ihrem Blicke vorbei.Sie sah wie die Sonne unterging und dachte gleichzeitig an ihr Leben.Nebenher lief der Fernseher doch den beachtete sie schon einige Zeit nicht mehr.Eigentlich reine Stromverschwendung.In rotorange versank die Sonne hinter den Wolken, traumhaft. Und doch zogen sich lange dunkle Wolken,nicht nur durch ihre Seele; über den Himmel. Einige wie Schreckgespenster,Geister wie aus ihren Träumen. Sie starrte aus dem Fenster und dachte an die vergangene Nacht.Lange war sie online gewesen, es hatte eigentlich recht viel Spass gemacht, ein bisschen Netmeeting, etwas ablenken von den Problemen die sich sonst in ihrem Leben breit gemacht hatten und immer machten.Doch danach war alles anders. Ihre Seele schrie, schrie nach Freiheit und doch nach Schmerz.Wollte leiden obwohl sie schon genug gelitten hatte.Doch warum wuste sie nicht. Alles lief wie früher, wie ein Ritual. die Rasierklinge säuberlich aus dem Rasierer getrennt und die Kerze neben sich. Nur der Schein der Kerze erhellte das Zimmer, Schatten tanzten wie kleine Monster an der Wand machten ihr Angst und sie dachte ""Paranoia"". Lange verharrte sie mit der Klinge auf der Haut überlegt ob sie es wiklich tun sollte, ob sie sich das wieder antun sollte. In ihr schrie es""Tu es,sei schwach,mach es,los!!!!!"" Doch immer wieder fragte sie sich warum sie es tun sollte. Sie blickte auf den Bildschirm vor sich, da waren Menschen die sie verstanden und versuchten zu verstehen.Dort wurde sie akzeptiert wie sie war. Aber alles in ihr verlangte nach dem Ritual. Sie setzte an und zog den ersten Schnitt, es tat weh, es brannte. Wieder setzte sie an, einen leises Stöhnen entrang sich ihren Lippen und wieder tat es weh und brannte. Rot zog sich das erste Blut über ihre Haut, hinterließ seine Spuren. Alles was passiert war kam hoch und sie machte weiter, irgendwann wusste sie nicht mehr weiter, beide Arme blutrot, verstümmelt, zerschnitten. Warum, wofür???? Um zu sehen das sie noch lebte? Um zu spüren das sie noch empfand? Oder um sich selbst zu bestrafen? Auch heute, einen Abend später als sie den Sonnenuntergang beobachtete fragte sie sich es immer wieder. Was wäre wenn sie eines Tages zu tief schneiden würde? Was wenn er nicht wäre? Er hatte alles gesehen, hatte sie in den Arm genommen, sie versucht zu verstehen. Immer wieder lag sie in seinen Armen, umschlossen von seinen Armen und seiner Liebe. Sie wusste sie tat ihm weh, enttäuschte ihn wenn sie es immer wieder tat. Sie lag da, in ihrem Augen war es leer, dachte nach . Über sich, ihr Leben und ihre Zukunft. Sie musste sich aufraffen.Langsam erhob sie sich, ließ sich Wasser in die Wanne küsste ihn zärtlich auf die Lippen. Ein Bad würde sie auf andere Gedanken bringen. Eine dreiviertel Stunde später, nach dem Bad, fühlte sie sich wie vorher. Äußerlich gereinigt aber innerlich total verschmutzt, unsauber ging sie langsamen Schrittes zum Computer. Klick!!!!!! Jetzt war sie wieder da wo sich einigermaßen wohlfühlte. Bei den Menschen die waren wie sie, die sich so fühlten und vorallem mit ihr fühlten. Hier war sie MENSCH denn HIER durfte Sie SEIN."
Lingenia
 

Beitragvon Bär » Mi. 23.02.2005, 21:33

Wahrheit? :cry:
Nein, oder??? Im Moment nicht, oder?

Bär
Bär
 

Beitragvon Lingenia » Mi. 23.02.2005, 22:03

hm...das verletzen zur Zeit nicht....
....das Inet....doch....schon seit drei Jahren.....
....doch.....eigentlich....wahrheit....
Lingenia
 

Beitragvon Bär » Mi. 23.02.2005, 22:25

NEIN! Im Moment nicht.... Jo, das Inet, aber ist das was schlimmes? Es geht um die andere Sache, und der widerstehst du jetzt seit 6 Tagen... Ich bin verdammt stolz auf Dich, und freue mich für Dich!

Bär
Bär
 

Beitragvon Lingenia » Mi. 23.02.2005, 22:33

wenn du Gedanken lesen könntest, wärst du garnicht mehr stolz...und das ist eh schlecht, da wird die Enttäuschung nur umso größer....
Lingenia
 

Beitragvon Lingenia » Fr. 25.02.2005, 16:00

Sie lief hastig die Straße entlang Richtung Wald. Es regnete in Strömen. Ihre klatschnassen Haare klebten ihr im Gesicht und ihre Tränen vermischten sich mit den Regentropfen. Ihre Kleidung war durchnässt und sie war außer Atem, aber sie nahm es nicht wahr.

Sie erreichte den Wald, der Regen ließ etwas nach. Eigentlich fühlte sie sich wohl in der Natur, doch sie nahm sie heute nicht wahr, lief einfach ziellos hindurch ohne darauf zu achten wo sie eigentlich war und was um sie herum passierte.

Sie lief quer über ein flaches Feld, bis zu einer Straße, dort machte sie kehrt, denn sie wollte keine Menschen sehen, keine Autos hören. Sie wollte einfach nur alleine sein. Irgendwann bleib sie stehen. Sie hatte nicht wahrgenommen wo sie hinlief aber sie wusste dass dies der Ort war den sie unbewusst gesucht hatte, der Ort an dem sie alleine sein würde. Sie sah sich um. Sie stand am Rande eines hohen Maisfeldes. Es war schön, alles war grün oder blühte bunt. Vor ihr taten sich Gänge auf die zum hineinlaufen einluden. Aber sie widerstand und setzte sich ins Gras. Sie beobachtete die vielen kleinen Lebewesen die hier ihr zu Hause hatten, sie störten sie nicht.

Es hatte aufgehört zu regnen. Sie rauchte eine Zigarette, wie sie es immer davor tat. Sie versuchte die Dinge um sie herum wahrzunehmen und die Vögel zu beobachten, doch bald verlor sich ihr Blick wieder in der Leere und sie saß da wie in Trance.
Was in ihr vorging? Der Schmerz fraß sie auf, er war gerade dabei. Es fühlte sich an als ob alles leer ist und doch alles da ist und sie gleich innerlich zerreißt. Es fühlte sich an als schnürte ihr jemand die Kehle zu um sie für immer zum schweigen zu bringen. Sie zitterte. Alles war zuviel, Tausende Gedanken flogen wild in ihrem Kopf hin und her, sie konnte sie nicht ordnen, konnte sie nicht mal wirklich denken, es war einfach nur zuviel. Sie war heute nur ein wenig nervös, denn sie wusste wie es nun weitergehen würde und dass es gleich besser wäre.

Sie zog die Klinge aus ihrer Tasche und wickelte sie aus dem Papier aus. Auch die anderen Utensilien legte sie gleich griffbereit damit nichts schief gehen würde: Papiertaschentücher, Desinfektionsspray, Heftpflaster. Sie lächelte... sie hatte es so lange nicht getan, sich auch häufig zusammengerissen, aber heute, heute war es keine Frage, heute würde es nicht anders gehen, so gut konnte sie sich einschätzen.

Sie ließ die Klinge über ihren Oberarm streifen, nur ein ganz kleines Stück. Ja...sie spürte es... noch einen kleinen Schnitt daneben... ja... und noch ein letzter, den sie von einer Seite zur anderen zog. Sie legte die Klinge zur Seite und beobachte wie sich langsam Blutstropfen auf ihrer Haut bildeten. Sie verliebte sich in die blutrote Farbe, sie genoss den Anblick so sehr dass sie verträumt lächelte.

Da hörte sie etwas im Gras vor ihr leise rascheln. Nein es war mehr ein Flattern. Sie erblickte den kleinen Schmetterling der da vor ihr im hohen Gras mit den Flügeln schlug ohne von der Stelle zu kommen. Sie dachte er hätte sich in irgendetwas verfangen und wollte ihn befreien. Wollte einem kleinen Lebewesen zum Leben verhelfen. Vorsichtig entfernte sie die Grashalme und den Schmetterling und ging einen Schritt zurück. Doch er flog nicht... sie redete mit ihm, er solle doch fliegen, er solle doch froh sein dass er es könne, er solle doch einfach wegfliegen... aber er konnte nicht. Als sie genauer hinsah erkannte sie dass sein rechter Flügel fast vollkommen abgetrennt war, so dass nur noch ein kleiner Stummel zurückgeblieben war. Sie versuchte es noch eine ganze Weile, hob ihn auf ihrer Klinge nach oben, damit er fliegen konnte, aber er schaffte es nicht... sie musste das einsehen.

Sie setzte sich wieder, desinfizierte die Wunde und bedeckte sie sorgfältig mit einem Pflaster. Sie ließ kurz einen Hauch von Gefühlen zu und merkte dass da nichts war, alles war leer, aber nicht mehr diese bedrückende Leere, sondern eine betäubenden friedliche Leere. Ihre Sorgen waren wie weggeblasen, sie schaute sich noch einmal nach dem armen Schmetterling um und ging fort. Zurück über das große Feld und durch den Wald, und sie spürte die warme Luft und die Sonnenstrahlen, sie nahm war wie schön alles um sie herum war und sie lächelte.
Ein paar Leute liefen an ihr vorbei und hätte man sie gefragt hätten sie das Mädchen wohl für fröhlich und glücklich gehalten. Sie war es ja auch.... im Moment.

Aber ist es nicht eine einzige Lüge? „Ja“ sagte der Schmetterling und starb.
Lingenia
 

Beitragvon Lingenia » Fr. 25.02.2005, 22:13

...
Zuletzt geändert von Lingenia am Sa. 26.02.2005, 11:08, insgesamt 2-mal geändert.
Lingenia
 

Beitragvon Lingenia » Sa. 26.02.2005, 11:06

Das was rot geschrieben ist, ist hochdeutsch geschreiben, für die die Bayrisch nich gut verstehen, außerdem geht es so auch besser zu lesen...

Hab ich ´gestern endlos gehört:

wo san` de blumen und de farb`n
wo sind die Blumen und die Farben
wo is der sinn hin für mein leb`n
wo ist der Sinn hin von meinen Leben
der sinn zum aufsteh, ois is trostlos word`n und leer
der Sinn zum aufstehen, alles ist trostlos geworden und leer

wo is de kraft, de i so braucht hob,
wo ist die Kraft die ich so gebraucht habe
zum überleb`n auf der`a welt
zum überleben auf dieser Welt
jeder handgriff, den i mach, follt ma so schwer
jeder Handgriff den ich mache, fällt mir so schwer

wo is de zärtlichkeit und wärme,
wo ist die Zärtlichkeit und Wärme
de i nu g`spürt hob, jed`n dog
die ich noch gespürt habe, jeden Tag
wo is der glanz, von den`e aug`n, durch de i sieg
wo ist der Glanz von diesen Augen, durch die ich sehe

wo is des atmen, des i hör`n muass
wo ist das Atmen, das ich hören muss
dass i schlaff`a konn heit nacht
dass ich schlafen kann heute Nacht
wo is der mund, der zu mir sagt: i hob di` lieb
wo ist der Mund, der zu mir sagt: Ich hab dich lieb

was san` scho stund`n und minut`n
was sind schon Stunden und Minuten
wenn de zeit nimm`a va`geht
wenn die Zeit nicht mehr vergeht
was san scho tage oder woch`n, ohne di`
was sind schon Tage oder Wochen ohne dich
i geh erst wieder in mei zimmer
ich geh erst wieder in mein Zimmer
wenn i woass, dass du do drinnan bist
wenn ich weiß, dass du da drinnen bist
es is so laa` und i hob angst, dass i mi` va`lier
es ist so leer und ich hab Angst, dass ich mich verlier

wo ist die weichheit von de ba`m
wo ist die Weichheit von den Bäumen
se san so hart war`n - tot und grau
sie sind so hart geworden – tot und grau
a dunkle mauer, ohne wärme, ohne liacht
eine dunkle Mauer, ohne Wärme ohne Licht

wo san de vög`l, de ma g`sogt hob`n
wo sind die Vögel die mir gesagt haben
dass so schee sein soll, das leb`n
dass es so schön sein soll, das Leben
da himmel über mir is endlos und so leer
der Himmel über mir ist endlos und so leer

wo is des echo von de schritt
wo ist das Echo von den Schritten
de i nu g`hört hob, nebb`a mir
die ich noch gehört habe neben mir
und de mir den mut geb`n hob`n
und die mir den Mut gegeben haben
dass i no weiter geh
dass ich noch weiter geh

wo is des loach`a,
wo ist das Lachen
des de angst in mir vertrieb`n hot, jeden tag
das die Angst in mir vertrieben hat, jeden Tag
wo san` de händ, durch de i g`spührt hob, dass mi gibt
wo sind die Hände, durch die ich gespührt habe, dass es mich gibt

was san` scho stund`n und minut`n...
was sind schon Stunden und Minuten...

wo is der weg hin, den i geh`n wollt
wo ist der Weg hin, den ich gehen wollte
i sieg a dunkle strass vor mir
ich sehe eine dunkle Straße vor mir
de ma nur angst einjagt und jeder schritt follt schwa`
die mir nur Angst einjagt und jeder Schritt fällt schwer

wo is der lichtblick, der ma zoag`t hot, wo i long gehn muass
wo ist der Lichtblick, der mir gezeigt hat wo ich lang gehen muss
i moch de aug`n auf, ois is finster, ois is laa
ich mach die Augen auf, alles ist Finster, alles ist Leer

was san` schon stund`n und minut`n...
was sind schon Stunden und Minuten...

Hans Söllner - I hob Angst das I mi verlier
Lingenia
 

Beitragvon Bär » Sa. 26.02.2005, 14:37

Hast du die Geschichte vom Mädchen und vom Schmetterling geschrieben? Sie ist traurig, aber schön... Kp, kann ich nicht beschreiben....
Bär
 

Beitragvon Lingenia » Sa. 26.02.2005, 20:57

ne hab ich nich, sonst ständ sie bei "Lingenia"
Lingenia
 

Beitragvon Lingenia » Sa. 26.02.2005, 21:05

Wie wahr, wie wahr

Man sagte mal zu mir, ich solle nach vorne schauen ,und vergessen. Man sagte ich solle stolz darauf sein, dass ich es geschafft habe. Stolz sein, auf das was ich bin. Und man sagte mir ,dass ich Glück gehabt hätte und das ich froh sein soll zu leben.

Einmal kam Jemand zu mir und sagte, dass er mich verstehe. Und ich war so glücklich. weil ich endlich Jemand hatte mit dem ich reden konnte. Jemand der mich verstand. Und er drehte sich um und lachte mich aus, weil ich ihm vertraute.

Man sagte mal zu mir, ich sei nicht alleine. Ich hätte Menschen um mich herum, die zu mir halten und auf die ich bauen kann.
Und ich ging auf sie zu, und bat um Hilfe, und sie gingen einen Schritt zurück.

Einmal kam Jemand zu mir und sagte, er wüsste was ich denke und fühle und wüsste was mit mir ist. Und ich schaute ihn an . Ich wunderte mich, dass Jemand das wissen könnte. Und ich hoffte innerlich so sehr, dass es stimmt. Dass er weiß wer ich bin. Dann zeigte er mit dem Finger auf mich und schlug mir ins Gesicht.

Jemand kam mal auf mich zu, und stellte sich neben mich. Er schaute mich lange an und nahm meine Hand. Und er spuckte drauf.

Und wieder sagte man mir ich solle vergessen. Und ich solle reden . Es gäbe doch genug Leute dazu. Und ich sah sie alle an und ging.
Lingenia
 

Beitragvon Lingenia » So. 27.02.2005, 10:41

Ich habe gelernt


Ich habe gelernt,
dass du niemanden dazu bringen kannst, dich zu lieben.
Alles, was du tun kannst, ist jemand zu sein,
den man lieben kann.
Der Rest liegt an den anderen.

Ich habe gelernt,
egal wie viel ich mich kümmere,
manche Menschen kümmert es nicht.

Ich habe gelernt,
dass es Jahre braucht, Vertrauen aufzubauen,
aber nur Sekunden um es zu zerstören.

Ich habe gelernt,
dass im Leben nicht zählt was du hast, sondern wen du hast.

Ich habe gelernt,
dass du dich nicht mit dem besten, das andere geben können
vergleichen solltest,
sondern mit dem besten das du geben kannst.

Ich habe gelernt,
dass es nicht wichtig ist, was Leuten passiert,
sondern was sie daraus machen.

Ich habe gelernt,
dass du impulsiv etwas machen kannst,
was dir für den Rest deines Lebens Kopfschmerzen bereitet.

Ich habe gelernt,
dass egal wie dünn du etwas schneidest,
es immer zwei Seiten gibt.

Ich habe gelernt,
dass es lange dauert, die Person zu werden,
die ich wirklich sein möchte.

Ich habe gelernt,
dass es oft einfacher ist zu reagieren als zu denken.

Ich habe gelernt,
dass man jemanden immer mit lieben Worten verlassen sollte.
Es könnte das letzte Mal sein, das du ihn siehst.

Ich habe gelernt,
dass du noch lange weitermachen kannst,
nachdem du dachtest es geht nicht mehr.

Ich habe gelernt,
dass wir immer verantwortlich sind für das was wir tun,
egal wie wir uns fühlen.

Ich habe gelernt,
dass entweder du deine Einstellung steuerst, oder sie dich.

Ich habe gelernt,
dass ungeachtet dessen, wie heiß und feurig deine Beziehung anfangs ist,
die Leidenschaft verblasst und besser etwas anderes diesen Platz einnimmt.

Ich habe gelernt,
dass Helden Menschen sind, die das tun was getan werden muss,
wenn es notwendig ist,
ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.

Ich habe gelernt,
dass es Übung braucht, Verzeihen zu erlernen.

Ich habe gelernt,
dass es Menschen gibt die dich aufrichtig lieben,
aber nicht wissen, wie sie es zeigen sollen.

Ich habe gelernt,
dass Geld ein lausiger Weg ist, Anerkennung zu bekommen.

Ich habe gelernt,
dass mein Freund und ich alles oder nichts tun können
und dabei eine tolle Zeit haben.

Ich habe gelernt,
dass manchmal die Leute, von denen du erwartest einen Tritt zu bekommen
wenn du ganz unten bist,
diejenigen sind, die dir beim Aufstehen helfen.

Ich habe gelernt,
dass ich manchmal, wenn ich wütend bin,
das Recht habe wütend zu sein,
aber niemals das Recht grausam zu sein.

Ich habe gelernt,
dass wahre Freundschaft selbst über große Entfernungen hinweg
Bestand hat.
Das selbe gilt für wahre Liebe.

Ich habe gelernt,
dass nur weil jemand dich nicht auf die Art und Weise liebt,
die du dir wünschst,
das nicht heißt, dass er es nicht mit allem tut was er hat.

Ich habe gelernt,
dass Reife mehr damit zu tun hat,
was für Erfahrungen du gemacht hast
und was du daraus gelernt hast,
als damit, wie viel Geburtstage du schon gefeiert hast.

Ich habe gelernt,
dass du niemals einem Kind sagen solltest,
seine Träume sind unglaubwürdig und befremdlich.
Es gibt nur wenige Dinge, die demütigender sind
und was wäre es schon für eine Tragödie, sie daran glauben zu lassen.

Ich habe gelernt,
dass eine Familie nicht immer für dich da ist.
Es hört sich seltsam an,
aber Menschen, mit denen du nicht verwandt bist,
können sich genauso um dich sorgen,
dich lieben und dir das Vertrauen an die Menschen zurückgeben.

Ich habe gelernt,
dass egal wie gut ein Freund ist,
er dich von Zeit zu Zeit verletzt
und du ihm verzeihen musst.

Ich habe gelernt,
dass es nicht immer reicht, wenn andere dir verzeihen.
Manchmal musst du lernen, dir selber zu verzeihen.

Ich habe gelernt,
dass egal wie sehr dein Herz gebrochen ist,
die Welt sich wegen deines Kummers nicht aufhört zu drehen.

Ich habe gelernt,
dass unser Hintergrund und gewisse Umstände
uns drin beeinflusst haben können, was wir sind,
aber wir sind letztendlich alleine dafür verantwortlich,
wer wir werden.

Ich habe gelernt,
dass ich manchmal, wenn zwei Freunde sich streiten,
gezwungen bin, eine Seite zu wählen,
selbst wenn ich es nicht will.

Ich habe gelernt,
dass wenn zwei Menschen sich streiten,
das nicht bedeutet, dass sie sich nicht lieben.
Und nur weil sie sich nicht streiten bedeutet es nicht,
dass sie es tun.

Ich habe gelernt,
dass du manchmal eine Person und deren Handlungen trennen musst.

Ich habe gelernt,
dass wir Freunde nicht wechseln müssen,
wenn wir verstehen, das Freunde sich ändern.

Ich habe gelernt,
dass du nicht eifrig versuchen solltest,
ein Geheimnis herauszufinden.
Es könnte dein Leben für immer verändern.

Ich habe gelernt,
dass zwei Leute, die genau die gleiche Sache betrachten,
etwas total unterschiedliches sehen können.

Ich habe gelernt, dass es viele Wege gibt, sich zu verlieben
und verliebt zu bleiben.

Ich habe gelernt,
dass jene, die ungeachtet der Konsequenzen aufrichtig mit sich selber sind,
im Leben weiterkommen.

Ich habe gelernt, dass egal wie viel Freunde du hast,
wenn du ihre Stütze bist,
wirst du dich einsam und verloren fühlen in den Zeiten,
in denen du sie am meisten brauchst.

Ich habe gelernt,
das dein Leben in wenigen Augenblicken
von Menschen geändert werden kann,
die dich noch nicht einmal kennen.

Ich habe gelernt,
dass selbst wenn du denkst, du hast nichts mehr zu geben,
du die Kraft finden wirst zu helfen,
wenn ein Freund nach dir ruft.

Ich habe gelernt,
dass Schreiben sowie Reden emotionalen Schmerz erleichtern kann.

Ich habe gelernt,
dass das Paradigma, das wir leben nicht das alles ist,
was uns angeboten wird.

Ich habe gelernt,
dass Diplome an der Wand aus dir noch keinen anständigen Menschen machen.

Ich habe gelernt
dass Menschen, die dir viel im Leben bedeuten,
dir oft viel zu früh genommen werden.

Ich habe gelernt,
dass, obgleich das Wort Liebe viele unterschiedliche Bedeutungen hat
es an Wert verliert,
wenn es übermäßig benutzt wird.

Ich habe gelernt,
dass es schwierig ist, eine Grenze zu ziehen
zwischen der Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer
und zu dem zu stehen, an das du glaubst
Lingenia
 

Beitragvon Lingenia » So. 27.02.2005, 19:57

Stumm lauschte ich dem Fallen des Sandes. Kaum hörbar, fast lautlos rieselt jedes einzelne Korn aus meiner Hand. Wie Gold glänzt es dem Sonnenlicht entgegen bis es sich unten in einem Haufen versammelte und ich es wieder aufgreife um es erneut durch den Wind fliegen zu lassen. Manchmal mache ich das Stundenlang, Vielleicht aus Gewohnheit... oder als Heil-Therapie, wahrscheinlich aber einfach nur, weil ich es mag. Seit 5 Jahren waren wir jetzt schon ein Paar. Manche sagten wir seien wie ein altes Ehepaar. Wir liebten uns, wir stritten uns, aber vor allem wussten wir beide, das wir zusammen gehören. Und das schätzte ich so. Die Sicherheit gefangen zu werden. Nicht wie dieser Sand in meinen Händen, der einfach zu Boden fällt, sondern wir waren wie eine Feder und die Luft. Ohne den anderen ging es nicht. er war die Feder ,ich war die Luft ,und zusammen konnten wir wegfliegen. er sagte immer ich sei das Wasser und er das Flussbett indem ich lief. Manchmal brauchte ich ihn nur ansehen, und wusste wer ich bin. Manchmal aber auch sah ich ihn an, und rätselte was er wohl grade denkt, er war so geheimnisvoll.
Er war mir vertraut, Mehr als Niemand Anderes, aber er war auch verschlossen ,nachdenklich wie nie. Wenn er nachts manchmal auf dem Balkon saß und in den Himmel schaute setzte ich mich schweigend zu ihm und hielt ihn fest so lange es nur ging. Ich wollte ihn niemals los lassen. Niemals. Eigentlich war er der stärkste Mann den es gab. Ich meine nicht die Kraft, ich meine seinen Lebenswillen.. Er ist meine Liebe und jetzt... so plötzlich sollte es vorbei sein?... Nein, eigentlich war es nicht plötzlich.. Wir wussten es von Anfang an und mussten jeden Tag damit rechnen. Aber er war doch das Größte was ich erreichen konnte, was ich wollte.
Er war er. Und ich war ich. Und zusammen hatten wir ein 'Wir' ,das schönste Wir, dass ich kannte. Seit dem 2. April hat sich alles geändert. Alles brach zusammen für uns. Manchmal weinte er nachts, wenn er Angst hatte, nicht mehr neben mir aufzuwachen. Einmal fragte er mich, warum ich jetzt überhaupt noch bei ihm bleiben würde, wir würden getrennt werden, irgendwann... für immer. Heute bin ich verdammt stolz auf ihn, weil er so stark war bis zum Ende, bis zur letzten Sekunde am 19. Oktober ein Jahr später. Ich weiß noch ganz genau, es war Herbst, und überall fielen die bunten Blätter von den Bäumen. Wir standen im Garten und lauschten dem Wind während er mich im Arm hielt. Ich liebte seine Hände, wie sie mich so geborgend umschlossen und sanft streichelten. Und plötzlich lies er mich los und seine Hände rutschten von mir, und er flüsterte leise 'Ich liebe Dich'.
2 tage später war die Beerdigung . Und jetzt...3 Monate später... sitze ich hier... und lasse den Sand durch meine Hände rieseln . Und morgen werde ich wieder aufstehen.. und mein Leben suchen.
Lingenia
 

Beitragvon Lingenia » Mi. 02.03.2005, 14:27

Heute stand ich am Bahnhof, und schaute aufs Gleis. Ich wusste das sie nicht gefährlich waren. Ich wusste es. Weil ich keine Angst hatte.
Jemand sagte mal zu mir:
"Nur wer Angst vor etwas hat, sieht dieses als gefährlich an"
Und ich hatte noch nie Angst vor den Gleisen. Warum auch. Dann kam ein bekanntes Gesicht zur mir. und meinte,
"ich solle zurück gehen, nicht so nah ans Gleis. es könnte etwas passieren"
Und ich schaute sie wortlos an. Den ganzen Tag über überlegte ich was sie mit 'Etwas passieren' meinte. Und ich Verstands nicht. Was meinte sie damit? Was soll schon passieren. Ich hab doch keine Angst. Und Gleisen sind nicht gefährlich.
Ein paar Monate später kamen ein paar Leute in trauender Runde zusammen. Und Einer flüsterte leise:
"Lieber Gott.. warum? Warum hatte sie keine Angst vor ihnen.. Warum sprang sie... wusste sie nicht, dass Gleisen gefährlich sind?"
Lingenia
 

VorherigeNächste

Zurück zu Gedichte und Geschichten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste