Texte und Geschichten.....

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Beitragvon Bär » Sa. 05.02.2005, 16:26

Ich lese den Thread so ca. alle 2 Tage... Die GHeschichte mit den Kerzen ist toll, die wurde letztens in nem Schulgottesdienst von unseren Religionslehreren gesprochen/gespielt.

Bär
Bär
 

Beitragvon Lingenia » Sa. 05.02.2005, 16:31

Oh gott wie wahr.....das tut ja schon wieder weh.....
ja der Text passt auch zu mir.....(Leider)

Bitte höre, was ich nicht sage!

(Autor unbekannt)

Lass Dich nicht von mir narren. Lass Dich nicht durch das Gesicht täuschen, das ich mache. Denn ich trage tausend Masken - Masken, die ich fürchte abzulegen. Und keine davon bin ich. So tun als ob, ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde.

Aber lass Dich dadurch nicht täuschen, um Gottes Willen, lass Dich von mir nicht narren.

Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles sonnig und heiter in mir, innen wie außen, als sei mein Name Vertrauen und mein Spiel Kühle, als sei ich ein stilles Wasser und als könne ich über alles bestimmen, so als brauchte ich niemanden.

Aber glaube mir nicht, bitte glaube mir nicht!

Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske. Darunter bin ich, wie ich wirklich bin: verwirrt, in Furcht und alleine. Aber ich verberge das. Ich möchte nicht, dass es irgend jemand merkt.

Beim bloßen Gedanken an Schwäche bekomme ich Panik und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen. Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt Masken, hinter denen ich mich verbergen kann: Eine lässige, kluge Fassade, die mir hilft, etwas vorzutauschen, die mich vor dem wissenden Blick sichert, der mich erkennen würde. Dabei wäre dieser Blick gerade meine Rettung. Und ich weiß es. Wenn er verbunden wäre mit Angenommen werden, mit Liebe, das ist das einzige, das mir die Sicherheit geben würde, die ich mir selber nicht geben kann: Dass ich wirklich etwas wert bin!

Aber das sage ich Dir nicht, ich wage es nicht. Ich habe Angst davor. Ich habe Angst. dass Dein Blick nicht von Annahme und Liebe begleitet wird. Ich fürchte, Du wirst gering über mich denken und über mich lachen - und Dein Lachen würde mich umbringen.

Ich habe Angst, dass ich tief drinnen in mir selbst nichts bin, nichts wert, und dass Du das siehst und mich abweisen wirst. So spiele ich mein Spiel, ein verzweifeltes Spiel: Eine sichere Fassade außen und ein zitterndes Kind innen.

Ich rede daher im gängigen Ton oberflächlichen Geschwätzes. Ich erzähle Dir alles, was wirklich nichts ist, und nichts von alledem, was wirklich ist, was in mir schreit; deshalb lass Dich nicht täuschen von dem, was ich aus Gewohnheit rede.

Bitte höre sorgfältig hin, und versuche zu hören, was ich nicht sage, was ich gerne sagen möchte, was ich um des Überlebens willen rede und was ich nicht sagen kann.

Ich verabscheue Versteckspielen. Ehrlich! Ich verabscheue dieses oberflächliche Spiel, das ich da aufführe. Es ist ein unechtes Spiel. Ich möchte wirklich echt und spontan sein können, einfach ich selbst, aber Du musst mir helfen.

Du musst eine Hand ausstrecken, selbst wenn es gerade das letzte zu sein scheint, was ich mir wünsche. Nur Du kannst diesen leeren, t*ten Glanz von meinen Augen nehmen. Nur Du kannst mich zum Leben rufen. Jedes Mal, wenn Du freundlich und sanft bist und mir Mut machst; jedes Mal, wenn Du zu verstehen suchst, weil Du Dich wirklich um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel, sehr kleine Flügel, sehr brüchige Schwingen, aber Flügel.

Dein Gespür, dein Mitgefühl und die Kraft Deines Verstehens hauchen mir Leben ein. Ich möchte, dass Du das weißt.

Ich möchte, dass Du weißt wie wichtig Du für mich bist, wie sehr Du aus mir den Menschen machen kannst, der ich wirklich bin - wenn Du willst.

Bitte, ich wünschte, Du wolltest es. Du allein kannst mir die Maske abnehmen. Du allein kannst mich aus der Schattenwelt, aus der Angst und Unsicherheit befreien aus meiner Einsamkeit.

Übersieh mich nicht! Bitte - bitte, übergeh' mich nicht! Es wird nicht leicht für Dich sein. Die lang ausdauernde Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Mauern. Je näher Du mir kommst, desto blinder schlage ich zurück. ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie. Aber man hat mir gesagt, dass Liebe stärker sei als jeder Schutzwall und darin liegt meine Hoffnung.

Bitte versuche, die Mauern einzureißen, mit sicheren Händen; ein Kind ist sehr empfindsam.

Wer ich bin, magst Du fragen. Ich bin jemand, den Du gut kennst. Denn ich bin jedermann, den Du triffst, jeder Mann jede Frau, die Dir begegnen.

Bitte höre, was ich nicht sage
Zuletzt geändert von Lingenia am Sa. 05.02.2005, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
Lingenia
 

Beitragvon Demon » Sa. 05.02.2005, 16:35

schöner text ... und wahr
Demon
 

Beitragvon Bär » Sa. 05.02.2005, 16:38

Ja, durch und durch wahr. Aber schwer zu verwirklichen, für die Person die dort angesprochen wird.

Bär
Bär
 

Beitragvon Lingenia » Sa. 05.02.2005, 16:40

Ja wohl....

@Bär: Ja, wahrscheinlich zu schwer....wer soll das schaffen?
Lingenia
 

Beitragvon Bär » Sa. 05.02.2005, 16:44

Jemand der Dich gut kennt... Und jemand, der Dich wirklich liebt. Es muss keine Liebe im körperlichen Sinne sein, nichtmals platonische oder sowas... Ich kann das nicht beschreiben... Ich weiß nur, dass dieser jemand Dich so sehr lieben muss, dass er deinen Versuche dich zu wehren widersteht, standhaft bleibt, nachhakt... und nicht aufgibt. Es gibt sicher nicht viele solcher Menschen, aber jeder hat zumindest einen... Vielleicht jemanden, bei dem man es am wenigsten erwartet...

Bär
Bär
 

Beitragvon Lingenia » Sa. 05.02.2005, 16:47

Diesen Menschen wird es bei mir nicht geben, zumindest niemand der durchhält....
Lingenia
 

Beitragvon Bär » Sa. 05.02.2005, 16:53

Vielleicht kennst du ihn nur noch nicht...

Bär
Bär
 

Beitragvon Lingenia » Sa. 05.02.2005, 17:16

Und wenn,
dann werde ich ihn wohl auch nie kennen lernen
Lingenia
 

Beitragvon Bär » So. 06.02.2005, 15:07

Nein, du wirst ihn niemals kennenlernen, wenn du nicht mitsuchst.

Bär
Bär
 

Beitragvon Lingenia » So. 06.02.2005, 18:57

es ist auch egal....
Lingenia
 

Beitragvon flügellos » Mo. 07.02.2005, 10:14

ach meine geli...kannst du dich an den tag an die nacht errinnern als wir bei dir waren...
du hast mich wegestoßen...hast nach mir geschlagen...wolltest mich treten...und?...ich war da...ich bin da geblieben...warum?...weil ich dich so unendlich lieb habe!...weil ich es verstanden habe...
ich hätte weggehen konnen...habe es für einen moment getan...habe geschrien...aber nicht dich...sondern mich...damit ich standhaft bleibe...die mauer zerbricht...du bist zu mir gekommen...
wir haben alles mit deiner mum geklärt...haben hinter dir gestanden...und waren da...
ich werde bleiben...egal wie oft du mich wegstößt...
sicher...manchmal ist es schwer...das kann ich nicht abstreiten...und trotzdem bin ich da...
du sagtest ich soll gehen...dich liegen lassen...nein...ich habe es nicht getan...!
denk daran...
ich hab dich doch so lieb!
flügellos
 

Beitragvon Lingenia » Mo. 07.02.2005, 11:11

gott du bist so lieb, ja ich kann mich erinnern, ich kann mich an alles erinnern, danke ....danke.... *KeineWorteMehrHat*
Lingenia
 

Beitragvon flügellos » Mo. 07.02.2005, 11:15

*ganzvorsichtigübersgesichtstreicht*
flügellos
 

Beitragvon Lingenia » Do. 10.02.2005, 19:39

Weisheiten der alten Eiche

Eines Tages ging ein kleines Mädchen mit ihren Eltern durch den Wald. Es kam vom Weg ab und blieb vor einer wunderschönen großen Eiche stehen. Es schaute sie mit erwartungsvollen Augen an. Ganz leise und sacht fing die Eiche an, dem Mädchen etwas zu sagen. Die alte, schrumpelige Eiche schien schon eine Ewigkeit dort zu stehen. Das kleine Mädchen setzte sich und lauschte der Eiche, die sprach: "...und wenn du einmal groß wirst sein, dann halte deine Kindheit in guter Erinnerung, denn so unschuldig wirst du im Leben nimmer werden." Weil das Mädchen nicht wusste, wovon die alte Eiche sprach, wollte sie aufstehen und zurück zu den Eltern gehen, doch die Eiche fuhr ruhig fort "...und wenn du einst vor Hoffnungslosigkeit nicht schlafen kannst, dann sehe nicht alles so tragisch, lösch das Licht, mach die Augen zu und träum dich ganz weit fort...und wenn du dein Leben nicht mehr leben willst, dann bete zu Gott und vertraue ihm, er wird dir deinen rechten Weg schon wieder leiten." Das Mädchen hörte Rufe der Eltern, aber sie blieb. "...und wenn du traurig bist, dann schaue in den Himmel, sieh die Wolken an und wenn auch nur eine graue darunter ist, bist du nicht alleine, dann trauern die Engel auch. Sie trauern um eine verlorene Seele, die in ihrem Leben nicht weiter wußte und sich den Gnadenschuss gab." Die Eiche schwieg und die Eltern fanden ihr Mädchen. Und aus dem Mädchen ward eine hübsche junge Frau. Sie wurd sehr nachdenklich, dachte über ihre Fehler nach, war sehr depressiv. Eines Nachts konnte sie nicht einschlafen, weil sie über den Sinn des Lebens grübelte. Sie wollte ihr Leben nicht mehr und wollte schluss machen. Plötzlich fielen ihr die Worte der alten Eiche wieder ein - zu spät! Die Fehler wurden gemacht, sie hielt sich nicht an ihr Versprechen der Eiche gegenüber, dass sie alles so tun würde, wie sie es gesagt bekommen hatte. Die junge Frau ging in den Wald, zu dem Platze, wo einst die alte Eiche stand, sie wollte sich bei der Eiche entschuldigen und nach neuen Ratschlägen fragen, doch die war nicht mehr da. Sie kniete sich hin. Der Himmel wurde dunkel. Sie nahm das Messer aus der Tasche und setzte es an. Sie schnitt sich die Pulsadern durch, schaute zu den Wolken und die Engel begannen zu weinen.
Lingenia
 

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