von cduck » Sa. 02.10.2010, 17:45
Hallo,
messen kann man wohl leider nicht. Das wäre zwar schön, ist aber eben nicht so.
Ich habe nicht viel Erfahrung mit Früherkennung, da ich erst einmal eine Episode hatte. Und da hatte ich gar keine Chance was zu merken, zumal ich ja noch nicht einmal wusste, dass es diese Krankheit überhaupt gibt.
Vor ein paar Wochen hatte ich allerdings das Phenomen, dass ich 4 Tage am Stück nur noch nachgedacht hatte. Nachts natürlich geschlafen und einmal am Tag Essen besorgt. Ansonsten aber nur in meinem Sessel gesessen und nachgedacht. Dabei hatte ich das Gefühl, die Gedanken nehmen mich gefangen. Und zwischenzeitlich auch, dass Gedanken auf mich einstürzen. Ich habe dann einen Termin beim Psychiater gemacht und bekomme jetzt wieder 10mg Abilify. Seit dem ist auch alles wieder normal.
Eine einfache Regel zur Früherkennung kann man wohl nicht aufstellen. Das muss wohl jeder für sich selbst herausfinden. Aber ein paar Anhaltspunkte gibt es schon. Hier mal ein Abschnitt aus Joseph Bäuml, Psychosen aus dem schizophenen Formenkreis, 2. Auflage:
"Was sind die häufigsten Frühwarnzeichen?
Beim wiederholten Ausbruch einer zwischenzeitlich abgeklungenen schizophrenen Psychose lassen sich oft sehr ähnliche Beschwerden beobachten, die dann als Frühwarnzeichen bezeichnet werden. Zu Beginn einer neuen Psychose kann bei vielen Patienten eine Änderung der bisherigen Gewohnheiten beobachtet werden. Sie empfinden eine allgemeine innere Unruhe, Nervosität, fühlen sich angespannt, haben oftmals auch eine unbestimmte Angest. Es treten Konzentrationsstörungen auf, die Patienten fühlen sich weniger leistungsfähig, sind nicht mehr so ausdauernd wie früher. Viele klagen über eine nicht zu erklärende Schlaflosigkeit, sie wirken verstimmt, missmutig und gereizt. Sie fühlen sich unwohl, können sich diese Stimmungsveränderung aber nicht richtig erklären. Sie beginnen allmählich misstrauisch zu werden, ziehen sich zurück und fühlen sich von iher Umwelt nicht mehr verstanden. Neben diesen Frühwarnzeichen sich aber auch noch andere Verhaltensweisen möglich:
Häufige Frühwarnzeichen:
- Änderung der bisherigen Gewohnheiten
- Zunehmende Geräusch- und Lärmempfindlichkeit
- Leistungsabfall
- Sozialer Rückzug
- Konzentrationsstörungen
- Misstrauen
- Unbestimmte Angst
- Gereiztheit
- Schlaflosigkeit
- Interessensverlust, Niedergeschlagenheit
Umgekehrt muss natürlich nicht jede Gereiztheit, Verstimmung oder vorübergehende Schlaflosigkeit den Beginn einer Psychose ankündigen!"