Agoraphobie mit Panikattacken

Es geht hier um Angst- und Panikstörungen, Phobien (auch soziale Phobie) und Ängste im Allgemeinen.

Agoraphobie mit Panikattacken

Beitragvon meikelovely025 » Sa. 05.11.2005, 20:34

Hallo erstmal,

ich heiße Meike, bin 25 Jahre alt und aus Wolfenbüttel.

Tja, wo fange ich denn am Besten mal an? Also ich leide seit ca. 2 Jahren an Agoraphobie mit Panikattacken. Angefangen hat es an einem Montagmorgen auf der Arbeit. Ich hatte nicht gefrühstückt und hatte einen Kreislaufabfall und mir gings voll schlecht und ich musste nach Hause gehen. Seit dem Tag habe ich Angst in der Öffentlichkeit umzukippen oder mich zu übergeben. Ich habe eine Verhaltenstherapie bis letztes Jahr gemacht. Und sollte auch in eine psychosomatische Fachklinik. Da war ich auch, aber nur für einen Tag, ich hab es dort einfach nicht ausgehalten.

Danach hatte ich eine Zeit, die total angstfrei verlief. Es ging mir wieder gut, auch wenn ich meinen Job dadurch verloren habe. Was ich auch als besser empfand. Damals!!! Jetzt denke ich, es war auch nur eine Art Flucht!!!

Jetzt hat im Februar diesen Jahres mein Freund mit mir Schluss gemacht, mit dem ich drei Jahre lang zusammen war und der auch meine einzige Bezugsperson in der Hinsicht Angst war. Jetzt sind die Panikattacken wieder im vollem Umfange da. Und ich vermeide jede Situation wo viele Menschen sind. Und dazu kommt noch die Einsamkeit. Ich hätte halt so gerne wieder einen Partner, ich weiß nur nicht ob es in meiner Situation sinnvoll ist eine Beziehung einzugehen. Ich weiss halt nicht wie andere Menschen darauf reagieren und ob es fair wäre.

Jetzt mal so meine Frage? Hat hier jemand auch Agoraphobie? Oder Panikattacken? Und ist eine stationäre Therapie sinnvoll???? Wie läuft es in Euren Partnerschaften? Haben Eure Partner Verständnis??

Ich weiss, dass sind ziemlich viele Fragen auf einmal, aber ich hoffe es macht sich vielleicht jemand die Mühe sich das hier alles durchzulesen und mir vielleicht eine Antwort zu geben!

Schon mal danke im Voraus!!
Meike
meikelovely025
 

Beitragvon Bär » So. 06.11.2005, 12:56

Hallo Meike!
Erstmal eines vorweg: Ich weiß nichtsmals was eine Agoraphobie überhaupt ist. Dementsprechend habe ich auch keine Ehrfahrung damit. Zu Deiner FRage, ob es sinnvoll wäre eine Beziehung einzugehen: Es ist wohl nur dann sinnvoll, wenn du von dir selbst denkst, dass du eine Beziehung führen kannst. Nur mal so ausprobieren, obwohl du dir nicht sicher bist, empfehle ich Dir nicht. Das wird nur zu mehr Schmerz führen, denke ich.
Lass Dich mal :cuddle:
Dein
Bär
Bär
 

Ein guter Rat

Beitragvon torasap » So. 11.12.2005, 04:49

Hallo Meike,

ich gebe dir den guten Rat mach eine kognitive Verhaltenstherapie. Ich hatte 1972 nicht die Chance dazu weil niemand diese Krankheit kannte und so bin ich erst alkoholabhängig und dann Benzodiazepinabhängig geworden. Lass bitte die Finger von Psychopharmaka wenn mandamit anfängt hat man schon verloren und wie so etwas aussieht kannst du gerne unter http://www.sonderglocke.de/suchtbericht ... auf_01.htm nachlesen. Ich will dir keine Angst machen aber keine Angst und keine Panik ist schlimmer wie eine Sucht. Heute nach über 30 Jahren bin ich total im Eimer. Mein Leben wurde mir gestohlen weil es für Angst keine Medikamente gibt. Ich habe jetzt einen Therapeuten und erstmal ist es trotz meinen ganzen Problemen besser geworden. Ich habe vor der Angst keine Angst mehr weil ich sie nicht mehr bekämpfe. Du kannst sie nicht bekämpfen. Du musst sie als einen Teil von dir annehmen dann kannst du gut damit leben. Das geht nicht von heute auf morgen. Aber ich habe zu meiner Angst gesagt sie soll mich am A.. l..cken und sie soll mich entweder umbringen aber ich lasse mich von ihr nicht mehr schickanieren. Das ist ein langsamer Lernprozess. Heute sage ich guten morgen Angst ich fahre heute mit der S-Bahn ob es dir gefällt oder nicht. Es hat ca. 6 Monaten gedauert. Ich kann heute fast alles wieder machen. Voriges Jahr hätte ich über das nur ein müdes lächeln übrig gehabt. War mal wieder wegen eines schweren Absturzes in der Klinik nach dem ich schwerste Halluzinationen bekam das mit einem Delirium Tremens endete. Ich war 3 Wochen durchgehend fixiert wegen Eigengefährdung. Ich hatte in Halus Feuer gesehen und habe allses aus dem Fenster geworfen und bin dann nach einiger Zeit aus dem 4. OG aus dem Fenster gesprungen. Glück war nur dass jemand die Feuerwehr gerufen hatte und ich nur ins Sprungtuch knallte. Übelege doch mal ob eine Angst ein solches Leben wert ist. Trete deine Angst in den Hintern und lass dich nicht von ihr schikkanieren. Sie kann es nur solange du es zuöässt. Alles gute und lasse bitte die Finger von den Pillen wenn sie dir ein Arzt gibt sag ihm er soll sie selber fressen. Diese Pillen decken die Angst nur zu und wenn du sie wieder loswerden willst dann holt dich der Teufel. Habe nach 9 Entgiftungen keine Chance den Dreck wieder loszuwerden. Denk mal drüber nach LG Torasap
torasap
 

Beitragvon Tears » So. 11.12.2005, 08:49

Hallo Meike,

nach der geburt meiner tochter 1993 bekam ich angstanfälle. Zuerst führte ich die auf die narkose nachwirkungen des kaiserschnitts zurück. Dann wurden die anfälle so häufig und so schlimm, dass ich in der nacht bis zu 15 mal aufwachte und tagsüber nicht mehr alleine sein konnte.
Mein ehemann konnte damit nicht umgehen und liess mich regelrecht im stich, machte mir vorwürfe, ich solle mich zusammennehmen.
Ich begann nach etwa 2 monaten dauernder anfälle eine therapie bei einem psychiater. Ich nahm keine medis, dazu muss ich sagen, dass ich nie irgendwelche medis nahm oder nehme.
Es begann ein harter, sehr schmerzhafter weg zurück in die kindheit, zum auslöser dieser angst. Bei mir hätte eine reine verhaltenstherapie nichts gebracht, weil ich immer die ursache kennen muss und so die probleme angehen kann.
In dieser zeit las ich alles, was ich über angst- und panikanfälle kriegen konnte und befasste mich intensiver mit homöopathie und blütenessenzen. Am meisten half mir die Grey spider flower ( australische bush flower essenzes). Die ist sehr wirkungsvoll.
Ich begann, täglich ein wenig länger alleine zu sein, nach draussen zu gehen und als ich das erste mal 100 meter alleine vom haus weg schaffte, war ich mega stolz auf mich!

Gruss Tears
Tears
 

Re: Agoraphobie mit Panikattacken

Beitragvon Alva » Mo. 24.01.2011, 20:31

Hallo Meike,

vor einiger Zeit bin ich in der Diskothek ohnmächtig geworden und seitdem plagen mich Angstzustände. Es wurde auch eine Agoraphobie diagnostiziert. Ich kann nicht mehr ohne Angst in volle Restaurants gehen oder banale Dinge wie Bahnfahren und zur Schule gehen fallen mir auch schwer.
Deshalb werde ich jetzt auch eine Verhaltenstherapie beginnen. Meine größte Angst ist die Bewusstlosigkeit.
"Was wäre wenn"- Gedanken. "Wenn ich nun Ohnmächtig werde, kann mir niemand helfen und ich komme nicht mehr ohne Unannehmlichkeiten aus dieser Situation heraus". Es ist einfach die Angst vor der Angst. Leider hatte ich gestern wieder einen Rückfall. Bin mit einer Freundin spazieren gewesen und hatte nur dünne Turnschuhe an und nach und nach habe ich meine Zehen nicht mehr gespürt und schon gesagt, dass ich nun nach Hause muss. Und dann wurd es mir plötzlich sehr schwindelig und ich habe nur noch verschwommen gesehen und mich dann mit vollem Gewicht auf sie gelehnt. Ich war zwar ansprechbar und nach einer kurzen Zeit ging es auch wieder, aber es hat mich trotzdem extrem verunsichert, da diese Ohnmacht nun schon bei "harmlosen" Dingen auftaucht. Ich habe nur ein Glas Milch getrunken denn ganzen Tag und ein kleines Stück Marmorkuchen gegessen. Das scheint laut Meinung von dritten der Auslöser gewesen zu sein.
Wie geht es dir denn mittlerweile? Hast du deine Agoraphobie in Griff bekommen?
Würde mich über eine Antwort von dir freuen!

Lg, Alva
Alva
 

Re: Agoraphobie mit Panikattacken

Beitragvon senta » Mo. 24.01.2011, 21:08

Hallo Alva,
leider ist Meike gar nicht mehr im Forum aktiv.

Deine Ängste kann ich gut verstehen, wenn es schon öfter passiert ist, dass Du ohnmächtig geworden bist, das ist dann schon ein sehr unangenehmes Gefühl.

Wichtig wäre sicherlich, dass Du das auf jeden Fall medizinisch abklären läßt, wodurch diese Ohnmachten ausgelöst werden!
Lag es nur daran, dass Du zu wenig gegessen hast, kannst Du dem ja entgegenwirken, indem Du genug isst, vor allem, wenn Du länger fortgehen willst.

Dass Du eine Therapie beginnen willst, finde ich sehr gut!
senta
 

Re: Agoraphobie mit Panikattacken

Beitragvon zimtsternchen » Sa. 15.12.2012, 15:38

angst vor bewusstlosigkeit kenne ich nur zu gut ..ich habe diese angst selbst schon seit jahren . das schlimme ist dann aber die angst vor der angst , was die schwindelanfälle nur noch schlimmer machen . ich bin aus lauter angst onmächtig zu werden monatelang fast nicht aus dem haus , wenn dann nur mit dem taxi , weil ich selbst kein auto habe . zu fuß oder mit öffentlichen verkehrsmitteln wäre auch nie ne option gewesen da ich auch große angst vor menschenmengen und engen räumen habe . :x
zimtsternchen
 


Zurück zu Angststörungen und Phobien

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron