Reden ist Silber,Schweigen wirklich Gold?
Verfasst: Mi. 07.04.2010, 17:54
Hi,
habe 2000/2001 von meiner zuständigen Psychiaterin in (ich glaub es war eine Neuroklinik, nur nicht so steril, eher gemütlich altmodisch) Tiefenbrunn das erstemal erfahren woran ich eigentlich leide; soziale Phobie und mittelstarke Depressionen,gottlob keine schweren.
Die erste schwerwiegende oder auch nachdenkliche Situation war,als ich mit meinen Eltern und einigen Verwandten auf ein MJ Konzert wollte,da war ich wohl so um die 10 Jahre alt,weiß nicht mehr genau.Als wir da waren war die Menschenmasse in der wir mittig standen schon enorm und es ging mir alles andere als gut,aber habe mir nichts anmerken lassen.
Ich weiß noch dass ich am Boden ein Sixpack Bier gefunden hab,jemanden vor mir darauf aufmerksam gemacht habe,einige Leute sich gleich dran vergriffen und eine Zeit später wurde es plötzlich sehr,sehr hell vor meinen Augen und ich spürte wie langsam alle Kraft aus meinem Körper wich.
Meine Eltern bemerkten das,wohl weil ich ziemlich blass wurde,packten mich an der Hand und rannten mit mir los.Als ich wieder auf Sendung war lag ich mit dem Rücken auf dem Boden und meine Beine lagen auf etwas damit die höher lagen als der Körper.
Normalerweise würde ich mich so dermaßen für mich selbst schämen,aber irgendwie ist das nicht der Fall.Vielleicht sagt mir das Unterbewusstsein tröstend dass es nur ein Kreislaufkollaps war und es jedem passieren kann,aber ich weiss auch dass ich vorher starkes unwohlsein wegen der Meute hatte und zwischendurch Schübe hatte die an Klaustrophobie grenzen,die ich aber immer noch abwenden konnte bevor es in blanke Panik ausbrechen konnte.
Und Michael Jackson hatte abgesagt.
Ich konnte mich damals in jeder Schule,von Grund bis alle weiterführenden Schulen,nie wirklich integrieren.Konnte zumindest immer mindestens einen finden mit dem ich ein wenig reden konnte,der aber auch immer einer war mit dem die meisten nichts zu tun haben wollten.Mädchen haben mich weggeschubst wenn ich mal Mut hatte bei einem dieser Schulhofspielen mitzumachen,die andern Jungs haben mich oft garnicht erst wahrgenommen und einige Klassen später hing ich mit Heimkindern aus unserm Dorf (wo ich aufgewachsen war) rum und kam schon fast selbstverständlich an Drogen.Da war ich so um die 16.
In der Zivildienstschule bekam ich massiv Probleme mit den Panikattacken,so dass ich zeitweise den Raum verlassen musste und erstmal eine rauchen gegangen bin.Zu meinem Glück war das nur beim gemeinsamen Film gucken im Klassenraum wo man jederzeit kurz raus durfte und es so niemandem weiter auffiel.Warum nur da? Hatte wohl nur damit zu tun dass ich direkt vor dem Gerät saß und die Klasse hinter mir und ich die Blicke schon fast fühlen konnte.Okay,vielleicht eingeredet,aber mein Hirn wurde da von der Angst gesteuert und langsam wurde das Adrenalin in den Körper gepumpt.
Klar,die Drogen (vor allem Gras und Hasch) haben meine Ängste und Panikattacken unterstützt und man sollte,wenn man es denn machen will,es nur nehmen wenn man geistig und körperlich fest im Leben steht wie ein Fels und sehr viel Disziplin mitbringt und vorallem sollte man auch Erwachsen sein,da man dann erst richtig entscheiden kann was man sich zutraut und was nicht.Ich verschöne Cannabis nicht,aber ich verteufel es auch nicht,denn es ist wie mit Alkohol.Geregelt ist es lustig,maßlosigkeit zerstört einen.
Nun hab ich mich seit Ende letzten Jahres selbst auf Entzug gestellt um meine Reha beginnen zu dürfen und spüre richtig wie gut es sich anfühlt Struktur in seinem Leben aufzubauen und einen klaren Blick und Verstand für alles zu haben was an einem vorher doch sehr vorbeigezogen ist.Das tatsächliche Verlangen danach hab ich erst nach circa 3-4 Wochen aufgeben können und die durch den Entzug genährten Depressionen waren,ich weiss nicht,schlimmer als sonst will ich nicht sagen...aber die Qualität ,wenn man das denn sagen kann,war irgendwie anders.
Ich habe jetzt nurnoch sehr,sehr selten Panikattacken,aber dennoch habe ich massive Probleme auf Menschen zuzugehen.Ich habe regelrecht Angst vor den Leuten den Mund aufzumachen,vorallem wenn es 2 oder mehrere sind die sich schon kennen und sich miteinander unterhalten und ich daneben sitze und die wohlmöglich erwarten dass ich etwas dazu beitrage.Es ist unerträglich und ich würde unzählige andere,ja sogar schmerzhafte Sachen machen als zu versuchen mich dort einzubringen.Ich habe oft auch das Problem dass ich dann zu leise rede oder etwas sage mit dem sie überhaupt nichts anfangen können.
Aber inzwischen hab ich es eigentlich schon im Griff inmitten von vielen Leuten zu stehen,nur das kommunikative macht mir ziemlich zu schaffen.
Ich weiß nicht wo das Thema reinkommt,aber ab wann ensteht denn die Macke,oder ist die Vorraussetzung,dass man,wenn man sich allein weiß,anfängt zu denken und dann teile von den Gedanken leise ausspricht? Ich mach mir Sorgen deswegen und will nicht in einigen Jahren,vor mich hinbrabbelnd,durch die Gegend spazieren.
Würde mich freuen wenn jemand,der auch vergleichbare Probleme mit Kommunikation mit Fremden, mir erzählen könnte wie sie/er es so empfindet und vielleicht sogar Fortschritte gemacht hat um diesem Problem den mittleren Finger zeigen zu dürfen.
LG,Snow.
habe 2000/2001 von meiner zuständigen Psychiaterin in (ich glaub es war eine Neuroklinik, nur nicht so steril, eher gemütlich altmodisch) Tiefenbrunn das erstemal erfahren woran ich eigentlich leide; soziale Phobie und mittelstarke Depressionen,gottlob keine schweren.
Die erste schwerwiegende oder auch nachdenkliche Situation war,als ich mit meinen Eltern und einigen Verwandten auf ein MJ Konzert wollte,da war ich wohl so um die 10 Jahre alt,weiß nicht mehr genau.Als wir da waren war die Menschenmasse in der wir mittig standen schon enorm und es ging mir alles andere als gut,aber habe mir nichts anmerken lassen.
Ich weiß noch dass ich am Boden ein Sixpack Bier gefunden hab,jemanden vor mir darauf aufmerksam gemacht habe,einige Leute sich gleich dran vergriffen und eine Zeit später wurde es plötzlich sehr,sehr hell vor meinen Augen und ich spürte wie langsam alle Kraft aus meinem Körper wich.
Meine Eltern bemerkten das,wohl weil ich ziemlich blass wurde,packten mich an der Hand und rannten mit mir los.Als ich wieder auf Sendung war lag ich mit dem Rücken auf dem Boden und meine Beine lagen auf etwas damit die höher lagen als der Körper.
Normalerweise würde ich mich so dermaßen für mich selbst schämen,aber irgendwie ist das nicht der Fall.Vielleicht sagt mir das Unterbewusstsein tröstend dass es nur ein Kreislaufkollaps war und es jedem passieren kann,aber ich weiss auch dass ich vorher starkes unwohlsein wegen der Meute hatte und zwischendurch Schübe hatte die an Klaustrophobie grenzen,die ich aber immer noch abwenden konnte bevor es in blanke Panik ausbrechen konnte.
Und Michael Jackson hatte abgesagt.
Ich konnte mich damals in jeder Schule,von Grund bis alle weiterführenden Schulen,nie wirklich integrieren.Konnte zumindest immer mindestens einen finden mit dem ich ein wenig reden konnte,der aber auch immer einer war mit dem die meisten nichts zu tun haben wollten.Mädchen haben mich weggeschubst wenn ich mal Mut hatte bei einem dieser Schulhofspielen mitzumachen,die andern Jungs haben mich oft garnicht erst wahrgenommen und einige Klassen später hing ich mit Heimkindern aus unserm Dorf (wo ich aufgewachsen war) rum und kam schon fast selbstverständlich an Drogen.Da war ich so um die 16.
In der Zivildienstschule bekam ich massiv Probleme mit den Panikattacken,so dass ich zeitweise den Raum verlassen musste und erstmal eine rauchen gegangen bin.Zu meinem Glück war das nur beim gemeinsamen Film gucken im Klassenraum wo man jederzeit kurz raus durfte und es so niemandem weiter auffiel.Warum nur da? Hatte wohl nur damit zu tun dass ich direkt vor dem Gerät saß und die Klasse hinter mir und ich die Blicke schon fast fühlen konnte.Okay,vielleicht eingeredet,aber mein Hirn wurde da von der Angst gesteuert und langsam wurde das Adrenalin in den Körper gepumpt.
Klar,die Drogen (vor allem Gras und Hasch) haben meine Ängste und Panikattacken unterstützt und man sollte,wenn man es denn machen will,es nur nehmen wenn man geistig und körperlich fest im Leben steht wie ein Fels und sehr viel Disziplin mitbringt und vorallem sollte man auch Erwachsen sein,da man dann erst richtig entscheiden kann was man sich zutraut und was nicht.Ich verschöne Cannabis nicht,aber ich verteufel es auch nicht,denn es ist wie mit Alkohol.Geregelt ist es lustig,maßlosigkeit zerstört einen.
Nun hab ich mich seit Ende letzten Jahres selbst auf Entzug gestellt um meine Reha beginnen zu dürfen und spüre richtig wie gut es sich anfühlt Struktur in seinem Leben aufzubauen und einen klaren Blick und Verstand für alles zu haben was an einem vorher doch sehr vorbeigezogen ist.Das tatsächliche Verlangen danach hab ich erst nach circa 3-4 Wochen aufgeben können und die durch den Entzug genährten Depressionen waren,ich weiss nicht,schlimmer als sonst will ich nicht sagen...aber die Qualität ,wenn man das denn sagen kann,war irgendwie anders.
Ich habe jetzt nurnoch sehr,sehr selten Panikattacken,aber dennoch habe ich massive Probleme auf Menschen zuzugehen.Ich habe regelrecht Angst vor den Leuten den Mund aufzumachen,vorallem wenn es 2 oder mehrere sind die sich schon kennen und sich miteinander unterhalten und ich daneben sitze und die wohlmöglich erwarten dass ich etwas dazu beitrage.Es ist unerträglich und ich würde unzählige andere,ja sogar schmerzhafte Sachen machen als zu versuchen mich dort einzubringen.Ich habe oft auch das Problem dass ich dann zu leise rede oder etwas sage mit dem sie überhaupt nichts anfangen können.
Aber inzwischen hab ich es eigentlich schon im Griff inmitten von vielen Leuten zu stehen,nur das kommunikative macht mir ziemlich zu schaffen.
Ich weiß nicht wo das Thema reinkommt,aber ab wann ensteht denn die Macke,oder ist die Vorraussetzung,dass man,wenn man sich allein weiß,anfängt zu denken und dann teile von den Gedanken leise ausspricht? Ich mach mir Sorgen deswegen und will nicht in einigen Jahren,vor mich hinbrabbelnd,durch die Gegend spazieren.
Würde mich freuen wenn jemand,der auch vergleichbare Probleme mit Kommunikation mit Fremden, mir erzählen könnte wie sie/er es so empfindet und vielleicht sogar Fortschritte gemacht hat um diesem Problem den mittleren Finger zeigen zu dürfen.
LG,Snow.