Etwas schnürt einem die Kehle zu

Es geht hier um Angst- und Panikstörungen, Phobien (auch soziale Phobie) und Ängste im Allgemeinen.

Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon holzkopf » Sa. 15.06.2013, 15:30

wenn man nach dem im Betreff angeführten Text googelt erhält man unter anderem folgendes Beispiel...

"So werden Panikattacken geschildert: Meine Kehle schnürt sich zusammen, dass ich keine Luft mehr bekomme. Ich ringe um Luft, aber es reicht nicht, ich atme noch mehr und spüre, wie der Druck in meinem Brustkorb ansteigt"; "Es gab kein Entrinnen und Ottners Kehle schnürte sich zu"; "Meine Kehle schnürte sich zu und ich fühlte mich, als ob ich einen Herzanfall bekäme"; "Wer darauf allergisch reagiert, dem kann selbst der Brotgenuss schon mal die Kehle zuschnüren"; "Meine Kehle schnürte sich zu. Tränen füllten meine Augen, und ich rief mit lauter Stimme: 'Herr, hilf mir, Herr, antworte auf das Gebet meines Kindes!'"

Ich erlebe das so ähnlich wie hier beschrieben. Leider ist es bei mir noch viel schlimmer.

Ich kann mich in dieser Zeit nicht mehr atmen hören. Ich weiß das atmen ein Reflex ist aber dieses Wissen hilft mir in so einer Situation nicht. Ich muss mich auf den Bauch legen um zu spüren wie sich der Körper mit Luft füllt. Meine Hände schwitzen ich zitter und sehr unruhig.Einige Zeit lang konnte ich auch noch weder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln noch mit dem Fahrstuhl fahren. Eigentlich konnte ich mich in keine Situation begeben in der ich nicht jeder Zeit wieder heraus kann. Auch Fernsehen konnte ich nicht mehr. Jede beunruhigende Szene hatte mich in diese Panik versetzt. Außerdem können diese Sachen jederzeit unerwartet eintreten. Der körper und der Geist scheinen keine keine Einheit mehr zu bilden Es fühlt sich an als müsste ich jeden Tag einige male sterben. Skills wie einen Gummiring zu schnalzen helfen dabei nichtmal im geringsten da der schmerz dabei viel zu schwach ist. Auch andere übliche Skills bringen leider gar nichts. Ich nehme keine Tabletten mehr da die ganze Sache auch dadurch nicht besser wurde. Die einzigen bewährten Methoden die ich über die letzten 6 Jahre erlangt habe sind wenn ich mir selbst starken schmerz zufüge um wieder raus zu finden. Zigaretten mit Menthol rauchen und wenn es gerade geht Alkohol trinken.

Der Grund weshalb ich das hier schreibe ist weil ich mir dadurch erhoffe auch andere hier mit ähnlich starken Problemen in dieser Richtung kennen zulernen. Ich wäre wirklich sehr dankbar darüber andere Methoden zu erlernen wenn es diese denn gibt. Auch wenn jemand der nicht selbst betroffen ist einen Tipp für mich hat würde ich das echt toll finden.

Bitte verzeiht mir Rechtschreibfehler, Satzbaufehler und die Vernachlässigung von Satzzeichen. Bin wiedermal sehr unruhig :x

Ich hoffe der Text ist nicht zu lange ;)

LG,

Holzkopf
holzkopf
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon EwigeMutter » Sa. 15.06.2013, 21:19

Da muss es doch ein Medikament geben,was diese Panikattacken mildert!
Ich glaube nicht,das Du damit allein klarkommen kannst.
Bist Du in psychologischer Behandlung?
Es gibt gute,angstlösende Medikamente.
Mir haben sie gut geholfen.
Ich hatte auch Panikattacken,- dachte nachts im Bett,ich könne nicht mehr schlucken,mich nicht mehr bewegen,Atmen fiel mir schwer.....Schweißausbrüche,Herzrasen usw.
Seit ich ein angstlösendes Mittel nehme,ist das komplett weg!
Rede bitte mit einem Arzt!
EwigeMutter
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon holzkopf » Sa. 15.06.2013, 23:09

Ich habe schon sehr sehr viel versucht ;) Ja ich bin einmal pro woche in behandlung...medikamente nehme iich keine mehr und das werde ich auch so beibehalten da sie nichts gebracht haben...ich musste 20 verschiedenen nehmen und habe sehr viele schlechte erfahrungen gemacht...
holzkopf
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon GLaDOS » Di. 18.06.2013, 17:37

Panikattacken hatte ich früher auch einige, und dagegen half eigentlich nur ein Medikament (Xanor), weil es eben nicht auszuhalten war, in solch einer Situation...später als sie weniger wurden hat mir Baldrian gereicht, in Form von Tropfen.

Ansonsten bin ich nur mit Musik raus, um ja nicht viel mitzubekommen, von meiner Umgebung. Es half auch wenn jemand mit war, alleine bin ich sehr ungern raus.

Das du Schmerzen dazu benutzt um so eine Situation abzuschütteln ist eher kontraproduktiv...du kommst da von einem Teufelskreis in den nächsten. Bist du in irgendeiner Art Therapie?

Das klingt vielleicht blöd, aber vielleicht hilft es dir nicht immer einer Panikattacke zu erwarten. Natürlich ist das leichter gesagt als getan, aber seine Einstellung zu ändern kann helfen, dass muss man auch immer wieder üben.
GLaDOS
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon holzkopf » Do. 20.06.2013, 22:42

Erstmal Danke für deinen Beitrag.

Erfahrungen mit Xanor habe ich damals auch gemacht. Danach bekam ich Praxiten. Bevor ich überhaupt wusste das ich Panikattacken habe, hatte ich auch Baldrian zu mir genommen. Leider aber unbeabsichtigt in einer so konzentrierten Form das eher der Alkohol der Lösung wirkte als der Baldrian selbst.

Mein Umgang mit den Attacken hat sich schon wesentlich gebessert. Mein Umgang damit ist nicht mehr vergleichbar zu damals, da ich mich jetzt der Situation nicht mehr "völlig" ergeben fühle. Wenn ich mich in einer Umgebung unwohl fühle dann wechsel ich sie, auch wenn es nur kurz ist.

Ich habe 1x/W Psychotherapie die mir eigentlich auch recht gut tut.

Die Sache mit der Angst vor der Angst kenne ich da ich ja schon auf eine Menge Therapieerfahrung zurückgreifen kann. Es ist nur so das bestimmte Auslöser zur Zeit noch unvermeidbares auslösen. Ich versuche mich dem aber Schritt für Schritt zu stellen. Mal funktioniert es und mal nicht.

Rückblickend betrachtet hat sich schon viel getan aber um wieder ein Stück uneingeschränkte Lebensqualität zu erlangen bedarf es noch sehr viel.

Ich kann erst seit kurzem wieder Musik auf der Straße hören da mich das sonst auch immer sehr beunruhigt hat (warum auch immer?!) Und wenn jemand bei mir ist (auch jemand der meine Situation kennt) schäme ich mich so sehr für mein nach Luft schnappen und meine hektischen Bewegungen das es eigentlich nur noch schlimmer wird...
holzkopf
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon Poly » Fr. 19.07.2013, 11:04

Ja, ich kenne so eine Panik auch. Bei mir ging es auch mal so weit, dass ich gekotzt und umgefallen bin, weil die Angst so groß war.
Was man dagegen machen kann? Das ist wirklich sehr schwer.
Das mit dem Atmen ist gut, also das durch den Bauch. Man sollte sich darauf konzentrieren, vielleicht dann noch zählen.
Außerdem hatte es mir geholfen, wenn ich dran gedacht habe, was ich heute noch machen muss (Geschirr spülen z.B.).
Habe mir dann gesagt, du musst das gleich machen, dann könntest du ja noch staubsaugen, usw.
Im Kopf ne Liste durch gegangen. Irgendwie half mir das.
Musste gucken, ist aber schwer aus sowas raus zu kommen.
Hatte damals auch Medikamente dagegen genommen - die aber nichts brachten.
Poly
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon holzkopf » Di. 23.07.2013, 04:31

Danke Poly...das mit der to do liste klingt ganz gut. Oft scheiterts wirklich am raus reißen....
holzkopf
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon holzkopf » Fr. 23.08.2013, 18:01

Und schon wieder... Ich hasse dieses Gefühl als ob ein Elefant auf meiner Brust sitzt! Und wieder hilft nur Alkohol und das nicht so richtig... Der Schlafentzug und die ganze Aufregung machen mir ganz schön zu schaffen. Ich wünschte mir so sehr wieder etwas Lebensqualität zurück... Es ist als würde mich mein Körper für das hassen was er erleben musste...Auch Zug oder U-Bahn fahren ist wieder unmöglich...Ich hab die Zeichen das ich etwas ändern muss doch schon erkannt und arbeite daran indem ich in der Therapie 1x/W versuche meine Probleme aus zu sprechen...wieso wehrt sich mein Körper so gegen mich...In letzter zeit juckt es mich auch noch überall-zum aus der Haut fahren....Wie ich so wieder Arbeiten gehen soll weiß ich wirklich nicht dabei wäre es schon so notwendig. Ich will nicht so viel trinken aber ich hab solche Angst vor Medis weil das so sehr in die Hose ging....Auf den Rat schwache Antidepressiva zu nehmen reagiere ich mit verzweifelter verneinung...Das leben zwischen Depressionen und Panikattacken ist einfach nur scheiße...Ich habe an nichts mehr Freude und die Tatsache das ich nicht mehr am Leben teilhaben darf machen mich einfach nur fertig...Manchmal habe ich das Gefühl für etwas bestraft zu wrden...Aber wofür?...Dafür das ich meine Gedanken ausschalten musste um nur noch reagieren zu können?...Ich hab das ja nicht gemacht um mir selbst und meinem Körper zu schaden sondern um für andere handeln zu können...
holzkopf
 


Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon cats47 » Mo. 30.09.2013, 14:30

Solche Panikattacken mit dem Gefühl zu ersticken, der ganze Körper kribbelt,
Schwindelanfälle und Verkrampfung der Hände und Beine bis zur
Bewegungsunfähigkeit hatte ich schon dreimal in der Therapiestunde.
Immer dann wenn ich zuviel will, quasi mit dem Kopf durch die Wand möchte,
und mich wider besseren Wissens nicht bremsen lasse.
Mir hilft dann eigentlich nur mich nicht gegen die Attacke zu wehren, eine Hand
auf die Brust zu legen um zu spüren das ich weiter atme und zu versuchen mich
zu entspannen.
Kann es sein das dein Körper sich nicht gegen dich wehrt sondern dein
Unterbewußtsein dir auf diesem Weg etwas mitteilen möchte ?
cats47
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon holzkopf » Mo. 30.09.2013, 16:12

Danke für deinen Beitrag. Es ist manchmal hilfreich zu wissen dass ich mir dieser starken Art der Panikattacken nicht alleine bin.
Von den Ärzten und Therapeuten wurde mir vermittelt das mein Körper sich gegen das ignorieren vergangener Erlebnisse wehrt. Ich sollte laut ihnen versuchen diese Erlebnisse in den dafür gedachten Stunden ansprechen. Was ich davon habe ist aber das ich jetzt immer häufiger Bilder zu eben erwähnten Situationen im Kopf habe was mich natürlich nicht gerade beruhigt.
Was mein Körper oder mein Unterbewusstsein mir vermitteln will weiß ich nicht aber es hat den Anschein dass ich einfach nicht zur Ruhe kommen darf...
holzkopf
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon cats47 » Mo. 30.09.2013, 16:45

Was ich jetzt schreibe ist reine Spekulation. Viel echtes Wissen zu dem Thema habe ich nicht.
Bei mir gehe ich davon aus das die Erlebnisse aus der Vergangenheit so tief verdrängt sind
das ich sie so gar nicht mehr ins Bewußtsein zurückholen kann.
Meine Therapeutin hat mir vorgeschlagen das wir es mit Hypnose versuchen.
Ich habe nichts zu verlieren. Bewußte Erinnerungen an Kindheit und Jungend habe ich praktisch keine.
Also versuchen wir's.
Mir gefällt die Definition Unterbewußtsein besser als Inneres Kind was man ja auch sagen könnte.
Werde mich bis zum nächsten Termin in 2 Wochen langsam an den Gedanken rantasten.
Mag ja sein das ich damit einen Zugang zu meinen Ängsten finde, hoffentlich.
cats47
 

Re: Etwas schnürt einem die Kehle zu

Beitragvon holzkopf » Mo. 30.09.2013, 17:49

Ich kann ich mich sehr wohl an jede einzelne Situation erinnern. Darum haben wir in dieser Hinsicht unterschiedliche Voraussetzungen. In Notsituationen reagiere ich nur noch. Emotionslos stellte und stelle ich mich den Gegebenheiten und versuche mit klarem Gedanken die notwendigen weiteren Schritte zu unternehmen.
Das Problem dabei ist das ich auch im Nachhinein nichts verarbeiten kann.
Die Sache mit dem "inneren Kind" kenne ich. Meine Therapeutin und ich hatten es damals mit dieser "Tresor" Technik versucht die mir aber rein gar nichts gebracht hat. Dabei holt man sich die Bilder zu den einzelnen Situationen her sieht sie sich kurz an um sie dann in einen imaginären Tresor zu sperren. Der sinn dahinter ist das diese Bilder einen dann nicht mehr ohne bewusst daran denken zu wollen überraschen und man sie nur her holt wenn man auch wirklich daran denken will.

Ich wünsche dir für deinem Vorhaben in zwei Wochen und dem Weg bis dahin alles Gute!
holzkopf
 


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