Rückfall
Verfasst: So. 18.06.2017, 20:55
Hallo ihr Lieben,
nach 4 1/2 Jahren bin ich vor kurzem zurückgefallen in destruktive Verhaltensweisen.
Seit meinem 9monatigen Klinikaufenthalt in der Psychiatrie 2013, wo ich erstmalig die Borderlinedignose bekam und auch erstmalig bereit war, Medikamente zu nehmen,ging es mir vergleichsweise gut.(Den schier endlosen Leidensweg bis dato will ich jetzt gar nicht schildern). Im Anschluss an die Klinik besuchte ich eine Werkstatt für psychisch Kranke, wurde zusehends stabiler und konnte mich wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt mit immerhin 15 Wochenstunden etablieren.
Ende 2015 kam das Ende meiner Ehe, nach langem Gekrisel offenbarte mir mein Angetrauter, dass es eine Andere gab. Ich überstand Wohnungssuche, bewerben für einen anständigen Job, den Umzug, die Trennung, das Aufgeben von Haus und Garten(der war soooooo meins, tat mir sooooooo gut) mit Bravour. Ich hab mir mein Zuhause so gestaltet, dass ich mich wohlfühlte.
Und es ging mir ganz offensichtlich gut.
Seitdem ich Antideps nehme (von denen ich eines mittlerweile komplett, die anderen 3 teilweise ausgeschlichen habe), bin ich relativ emotionslos geworden. Anders lässt es sich auch nicht erklären, dass ich als hochgradig emotionale und krankhaft eifersüchtige Person die Eröffnung meines holden Gatten und das Vor-die-Tür-gesetzt werden so stoisch weggesteckt habe.
Ich sorgte die letzten 1 1/2Jahre so gut für mich, wie ich konnte, widmete mich in der Freizeit meinen kreativen Hobbies und kam ganz gut klar, ja, ich wage zu behaupten, dass es mir seit vielen Jahren zum ersten mal wieder gut GING. So empfand ich es jdfs. Ich öffnete mich auch wieder für die Spiritualität, die immer ein wichtiger Teil meines Lebens war.
Seit Januar arbeite ich in der Firma statt 30 Stunden nun Vollzeit, die Kohle muss ja irgendwie reinkommen, die physische Belastung ist extrem viel höher (durch ein anderes Tätigkeitsfeld, viel mehr körperliche Arbeit u realistisch keine 38,5 Stunden-Woche, sondern eher 44) . Ich hatte plötzlich keine Lust und keinen Elan mehr, zu malen, basteln, nähen und was auch immer ich gerne gemacht habe. Ich war einfach nur fertig, müde, gestresst, wollte nur noch Couch, essen, Bett...
Lange Rede... usw.
Obwohl ich eigentlich nix fühle, nicht sagen könnte, es ginge mir schlecht oder so... plötzlich war die totale Leere da. Nichts macht mehr Sinn. Ich wollte plötzlich nur noch tot, vielmehr noch, komplett ausgelöscht sein. Ich hab Todeswünsche, alles alles alles fühlt sich völlig sinnlos an, nichts macht mir wirklich Freude. Und ich habe nach über vier Jahren wieder so hemmungslos mit dem Alkohol angefangen, als gäbe es kein morgen... Das Thema Saufen war für mich eigentlich erledigt, seit ich Tabletten nehme, es war nichtmal schwierig, damit nach vielen Jahren aufzuhören, Medikamente und Alkohol ging für mich gar nicht.
Tja, nu isses mir scheinbar wurscht.
Ausserdem habe ich angefangen, mich zu schneiden. Völliges Neuland. Sich selbst verletzen,ob nun psychisch oder physisch, ist für mich nun kein unbekanntes Terrain, aber so mit Rasierklinge... kannte ich bislang nicht.
Ich merke nur, dass ich wieder irgendwas fühlen will. Ich bin so abgeschnitten vom Leben.
Emotional stabil ist eines, (ne tolle Erfahrung als Borderliner, hahaha),aber nur noch leer zu sein und künstliche Gefühle erzeugen zu wollen kann doch auch nicht die Lösung sein???!!!
Gibt es Jemanden, der mich versteht? Gibt es Jemand, der auch diese Suchtstrukturen hat?
Es wäre sehr schön, sich auszutauschen...
Ganz liebe Grüsse, eine gute Nacht und einen erträglichen Start in die neue Woche wünscht
Sternensucher
nach 4 1/2 Jahren bin ich vor kurzem zurückgefallen in destruktive Verhaltensweisen.
Seit meinem 9monatigen Klinikaufenthalt in der Psychiatrie 2013, wo ich erstmalig die Borderlinedignose bekam und auch erstmalig bereit war, Medikamente zu nehmen,ging es mir vergleichsweise gut.(Den schier endlosen Leidensweg bis dato will ich jetzt gar nicht schildern). Im Anschluss an die Klinik besuchte ich eine Werkstatt für psychisch Kranke, wurde zusehends stabiler und konnte mich wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt mit immerhin 15 Wochenstunden etablieren.
Ende 2015 kam das Ende meiner Ehe, nach langem Gekrisel offenbarte mir mein Angetrauter, dass es eine Andere gab. Ich überstand Wohnungssuche, bewerben für einen anständigen Job, den Umzug, die Trennung, das Aufgeben von Haus und Garten(der war soooooo meins, tat mir sooooooo gut) mit Bravour. Ich hab mir mein Zuhause so gestaltet, dass ich mich wohlfühlte.
Und es ging mir ganz offensichtlich gut.
Seitdem ich Antideps nehme (von denen ich eines mittlerweile komplett, die anderen 3 teilweise ausgeschlichen habe), bin ich relativ emotionslos geworden. Anders lässt es sich auch nicht erklären, dass ich als hochgradig emotionale und krankhaft eifersüchtige Person die Eröffnung meines holden Gatten und das Vor-die-Tür-gesetzt werden so stoisch weggesteckt habe.
Ich sorgte die letzten 1 1/2Jahre so gut für mich, wie ich konnte, widmete mich in der Freizeit meinen kreativen Hobbies und kam ganz gut klar, ja, ich wage zu behaupten, dass es mir seit vielen Jahren zum ersten mal wieder gut GING. So empfand ich es jdfs. Ich öffnete mich auch wieder für die Spiritualität, die immer ein wichtiger Teil meines Lebens war.
Seit Januar arbeite ich in der Firma statt 30 Stunden nun Vollzeit, die Kohle muss ja irgendwie reinkommen, die physische Belastung ist extrem viel höher (durch ein anderes Tätigkeitsfeld, viel mehr körperliche Arbeit u realistisch keine 38,5 Stunden-Woche, sondern eher 44) . Ich hatte plötzlich keine Lust und keinen Elan mehr, zu malen, basteln, nähen und was auch immer ich gerne gemacht habe. Ich war einfach nur fertig, müde, gestresst, wollte nur noch Couch, essen, Bett...
Lange Rede... usw.
Obwohl ich eigentlich nix fühle, nicht sagen könnte, es ginge mir schlecht oder so... plötzlich war die totale Leere da. Nichts macht mehr Sinn. Ich wollte plötzlich nur noch tot, vielmehr noch, komplett ausgelöscht sein. Ich hab Todeswünsche, alles alles alles fühlt sich völlig sinnlos an, nichts macht mir wirklich Freude. Und ich habe nach über vier Jahren wieder so hemmungslos mit dem Alkohol angefangen, als gäbe es kein morgen... Das Thema Saufen war für mich eigentlich erledigt, seit ich Tabletten nehme, es war nichtmal schwierig, damit nach vielen Jahren aufzuhören, Medikamente und Alkohol ging für mich gar nicht.
Tja, nu isses mir scheinbar wurscht.
Ausserdem habe ich angefangen, mich zu schneiden. Völliges Neuland. Sich selbst verletzen,ob nun psychisch oder physisch, ist für mich nun kein unbekanntes Terrain, aber so mit Rasierklinge... kannte ich bislang nicht.
Ich merke nur, dass ich wieder irgendwas fühlen will. Ich bin so abgeschnitten vom Leben.
Emotional stabil ist eines, (ne tolle Erfahrung als Borderliner, hahaha),aber nur noch leer zu sein und künstliche Gefühle erzeugen zu wollen kann doch auch nicht die Lösung sein???!!!
Gibt es Jemanden, der mich versteht? Gibt es Jemand, der auch diese Suchtstrukturen hat?
Es wäre sehr schön, sich auszutauschen...
Ganz liebe Grüsse, eine gute Nacht und einen erträglichen Start in die neue Woche wünscht
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