Hey, ich überlege seit inzwischen einiger Zeit, ob ich mir eine Therapie suche, aber in letzter Sekunde hält mich immer etwas zurück.
Seit ich denken kann dissoziiere ich, verliere Zeit (meistens mehrere Stunden), kann mich nicht an Dinge erinnern die ich erzählt habe/die mir erzählt wurden, dass ich irgendwo dabei gewesen bin und dass es eine Zeit vor meinem zwölften Lebensjahr gab weiß ich schon mal gar nicht.
Das heißt, natürlich weiß ich es, aber meine Erinnerungen - die alle rein negativ sind - lassen sich an einer Hand abzählen und den Rest kenne ich lediglich von Fotos. In der Schule bin ich es ebenfalls gewohnt, neben mir zu stehen.
Meine Tage sind eigentlich entsprechend kurz, vorallem da ich die Abende (ich habe eine von meinen Eltern eingestellte Sperre) vor dem Computer befinde und mich in die Virtualität verkrieche.
In letzter Zeit habe ich mich öfter bemüht, zu erinnern oder aufmerksam "in der gegenwärtigen Realität verankert" zu bleiben, was mir, wie ich erschrocken bemerkt habe, vollkommen unmöglich ist.
Ich weiß, dass ich in meiner Kindheit ein paar traumatische Dinge erlebt habe (an die ich mich aber nur teilweise erinnere, oder die mir bestätigt wurden) aber ich habe mich immer für sehr stabil gehalten, weil ich auch keine Angstzustände oder Panikattacken habe.
Außerdem meinen meine Eltern, meine Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnislücken kämen einzig und allein daher, dass ich so viel Zeit (täglich etwa drei bis vier Stunden) vor dem PC verbringe und auch sonst oft mit den Gedanken dadran hänge. Jetzt weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll, weil ich weiß dass ich mir viel auf Diagnosen und Symptome einbilde, und Angst habe, von einem Psychodoc nur als Idiot angesehen werden, sollte ich es überhaupt so weit schaffen.
Ist es also möglich, dass ich mir alles nur einbilde und einfach nicht einsehen will, dass es eine einfache Erklärung gibt beziehungsweise kennt jemand das auch und/oder kann mir weiterhelfen?
vielen Danke im voraus
yours Kafkaesk