Frage zum Begriff Trigger

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Frage zum Begriff Trigger

Beitragvon Talita » Sa. 20.02.2016, 15:04

Mich beschäftigt das Thema Trigger gerade sehr und ich steig noch nicht so ganz dahinter...vielleicht könnt ihr mir helfen?
Z.B. in der letzten Therapiestunde haben wir über ein Thema gesprochen und -bäng- ging es mir stetig schlechter. Das Thema War längst vorbei aber ich spürte wie ich immer mehr abdriftete...alles verschwam, es wurde laut, ich konnte kaum schlucken nur schwer atmen und mich nicht mehr konzentrieren. Ich War kaum mehr anwesend. Meine Therapeutin holte mich wieder durch Übungen zurück. Aber was War das für ein Gefühl? Klar irgendwas hat mich getriggert aber was sind das für Zustände die dann folgen? Was macht der Triggern mit einem? Versteht ihr was ich meine?
Und War das schon Depersonilation?

LG Talita
Talita
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Re: Frage zum Begriff Trigger

Beitragvon SoundOfSilence » Do. 25.02.2016, 14:17

Hallo Talita,

es ist schwer von außen zu beurteilen was das für ein Gefühl war. Es war auf jeden Fall ein Abdriften, ein dissoziieren. Deine Wahrnehmung hat sich verändert und du hast manches "setlsam" wahrgenommen und anderes garniert mehr. Und du bräuchtest Hilfe um daraus aufzutauchen.

Depersonaliation sagt man, wenn Menschen sich selber als unreal empfinden. Deine veränderte Wahrnehmung von dir kann als Beginn davon gesehen weden. Aber da sind die Grenzen auch fließend und die Begriffe dienen letztlich der Kommunikation, nicht der Diagnose oder Therapie. Im Gegensatz zur Depersonaliation wird noch Detealisation unterschieden: nicht die Person wird als unreal empfunden, sondern die Welt drumherum. Aber beides hat letztlich die gleiche Ursache: Dissoziation.

Dissos sind erst mal ganz normal, jedes Kind und jeder Erwachsene tut das, zB wenn man in ein spannendes Buch vertieft ist etc. Zur Störung wird es, wenn es nicht mehr steuerbar ist. Und es nicht mehr ohne deutliche Hilfe beenden kann.

Das, was so eine Störung und solche Neigungen zu Dissos auslöst, sind Ursachen. Meist traumatischen Natur. Und meistens in der Kindheit zu finden.Es muss nicht immer unbedingt mit Missbrauch oder Gewalt einhergehenden sein. Auch stark vernachlässigte Kinder mit viel Langeweile entwickeln eine erhöhte Dissoziations-Fähigkeit. Immer gilt: es ist eine psychische Fähigkeit zum Entfliehen wenn das Leben nicht erträglich ist. Nur wird bei manchen Kindern der Muskel gewissermaßen übertrainiert und beginnt ein Eigenleben.

Wenn nun bst Situationen bei Erwachsenen mit dieser besonderen Neigung zu Dissos diese unkontrolliert auslösen, also die Störung in Gang setzen, so sind dies engen TRIGGER = AUSLÖSER. Aber nicht die (ursprüngliche) Ursache.

In deinem Beinspielen könnte z.B. das Gespräch über ein schwieriges Thema ein Gefühl der Scham ausgelöst haben, dass die Dissos getriggert hat. Die Ursache dafür liegt dann wieder etwas tiefer (man könnte dann mal schauen wie du grundsätzlich mit Scham umgehst usw) etc.
Wenn du Trigger kennst kannst du aber auch Vorkehrungen treffen und dich im Hier und Jetzt verankern etc. Oder eben sie meiden oder gerade nicht meiden sondern durch die hindurch zur eigentlichen Ursache kommen. Das wird jeder Theradelt ein bisschen anders handhaben. Welche Übereinkunft habt ihr denn?
SoundOfSilence
 


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