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Austausch mit "Dissozierten"

BeitragVerfasst: Mi. 24.08.2016, 10:48
von Poletta
Die Gänsefüßchen sind gesetzt - weil ich zwar die Diagnose Dis bekommen habe, aber daran zweifle und ich glaube, dass ich eher eine nicht so klar umrissene Diagnose habe. Ich denke zwar auch, dass es nicht so wichtig ist - in eine Schublade zu passen, aber irgendwie brauche ich mehr Klarheit, weil ich mich ständig dabei ertappe, dass ich mich vergleiche um mich irgenwie einordnen zu kommen.
Die Diagnose habe ich erst vor 2 Jahren erhalten (was erst Schrecken auslöste, dann Erleichterung und jetzt Zweifel) obwohl ich seit meinem 17. Lebensjahr Therapie mache und jede Menge Diagnosen bekam, eigentlich ähnlich viele wie ich Therapien gemacht habe - die im Grunde meine Situation immer verschlechtert haben. Das brachte mich dazu lange gar keine Therapie mehr zu machen.
Die Geburt meiner Tochter hat dann bewirkt, dass ich all meine "Störungen" erst mal ganz tief in mir begraben haben (mit anderen Worten - nicht mehr Zeit hatte - mich mit mir zu beschäftigen - was ja zumindest leidlich über 20 Jahre funktioniert hat).
Dann hatte ich einen schlimmen Unfall und langen Krankenhausaufenthalt und da war meine Abwehr derart geschwächt, dass all die früheren Symtome wiederkehrten und meine Vergangenheit mich überfiel - mit backflash, Suizidgedanken, Depressiven Zuständen, unstillbaren Weinen, Selbstwerteinbrüchen etc.
So fing ich an mir Hilfe bei einer Therapeutin zu suchen und da brachen die ganzen Innens hervor und ich erhielt die Diagnose DIS.
Nach dem anfänglichen Erschrecken, war es auch eine Entlastung, denn bis dahin "wirkten" die Innens ja dennoch irgenwie mit und brachten mich immer wieder (unbewußt) in Schwierigkeiten und war früher ständig damit beschäftigt meine "Verrücktheit" zu verbergen. Seit die Innens aufgetaucht sind, hat sich mir viel erklärt und begann mich (auch die früheren Zustände) besser zu verstehen. Ich begriff, dass ich nicht verrückt war, sondern Anteile in mir sich so verhielten weil sie noch in der Vergangenheit/traumatischen Kindheit lebten und ab und zu heraus kamen. Diese Therapie war aber nicht von langer Dauer, die Thera war überfordert und meinte auch, sie hätte das Gefühl, dass sie mir schaden würde, wenn wir weitermachten. Das hat mich in große Verzweiflung gestürzt und mein Zustand war noch schlimmer als vor dieser Therapie - also versuchte ich es noch einmal mit einer anderen Therapeutin. Ähnliches Ergebnis. Sie meinte ich solle mich stationär aufnehmen lassen, weil alles auch da immer schlimmer wurde.
Nun, habe ich mich einigermaßen erholt und versuche die Inhalte meiner letzten beiden gescheiterten Therapien zu verarbeiten indem ich einen Blog schreibe und weiter meine Geschichten. Die schreibe ich schon seit 6 Jahren und ich habe festgestellt, dass sowohl der Blog und auch die Geschichten, die ich schreibe mir bei der Aufdeckung meiner vergessenen Erinnerungen helfen.
Ich würde mich freuen, wenn sich jemand angesprochen fühlt und mit mir in einen Austausch kommen möchte.
Poletta's u.a.

Re: Austausch mit "Dissozierten"

BeitragVerfasst: Do. 24.11.2016, 15:14
von phine
Hallo Poletta :-)

Ich habe die eine PN geschrieben, welche in meinem Postausgang hängt. Ist diese bei dir angekommen? Sie ist nicht bei gesendet drin. Ich bin verwirrt. Bin auch neu hier ;-)

Re: Austausch mit "Dissozierten"

BeitragVerfasst: Sa. 26.11.2016, 03:25
von Mäuschen
Ich hab bei meinem Klinikaufenthalt die Verdachtsdiagnose einer DIS bekommen...

Re: Austausch mit "Dissozierten"

BeitragVerfasst: Do. 15.12.2016, 14:40
von Radiohead
Hallo Poletta
Und was ist, wenn du wirklich mal stationär gehst? Ich war auch schon mehrmals wegen der DIS in Kliniken, die sich damit auskennen, und davon kann man schon profitieren. Vielleicht kannst du da eine positivere Therapieerfahrung machen?

LG