Können Traumata vererbt werden?

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon Atisha » So. 07.10.2012, 10:02

Können Traumatas vererbt werden? Bzw. das Bewältigungsverhalten selber.

Ich denke ja, habe sowas gelesen, bei den Anthroposophen wieder mal. Solche Traumatas der Vorfahren, sollen sogar manchmal erst Generationen später wieder auftauchen.

Was ist nun, wenn ich den Mist aus den Weltkriegen auszutragen habe?
Ich habe nämlich eine Lebensangst, ein Lebensvermeidungsverhalten, das ich nicht ergründen kann.
Wisst ihr immer wo euere Probleme herkommen?
Atisha
 

Re: Können Traumatas vererbt werden?

Beitragvon Christine » So. 07.10.2012, 12:02

Traumata selbst können nicht vererbt werden; um ein Trauma zu bekommen muss man selbst eine (subjektiv) traumatische Erfahrung gemacht haben.
Auch die Bewältigungsstrategien dazu werden genau genommen nicht vererbt, können aber anerzogen werden. Gerade kleine Kinder lernen wahnsinnig viel über Beobachtung des Verhaltens von Älteren; dadurch können bestimmte Problemlösungsstrategien übernommen werden.
Christine
 

Re: Können Traumatas vererbt werden?

Beitragvon lieselotte » So. 07.10.2012, 12:49

Christine hat geschrieben:Traumata selbst können nicht vererbt werden; um ein Trauma zu bekommen muss man selbst eine (subjektiv) traumatische Erfahrung gemacht haben.
Auch die Bewältigungsstrategien dazu werden genau genommen nicht vererbt, können aber anerzogen werden. Gerade kleine Kinder lernen wahnsinnig viel über Beobachtung des Verhaltens von Älteren; dadurch können bestimmte Problemlösungsstrategien übernommen werden.


Ich denke schon, dass es eine Art von Vererbung gibt. Nicht im genetischen Sinn, allerdings in der emotionalen Weitergabe.
Eine Fötus, ein Säugling, ein Kleinkind, sie sind an ihre Mutter gebunden. Reagiert die jetzt z.B. auf Sirenenalarm mit Stress, Panik und Tränen, der Nachwuchs nimmt das mit und hat damit sein Trauma erlebt. Das alles denkbar unbewusst. Hört jetzt ein solches Kind in erwachsenem Alter wieder einen solchen Alarm, es kann durchaus mit dem damals empfundenen Muster reagieren. Und weiss nicht einmal warum.

Gleiches gilt für die "Vererbung" von Depressionen. Depressionen treiben die wildesten Blüten. Die einen Betroffenen verkriechen sich in sich selber, die anderen reagieren mit Aggressionen. Das erlebt ein Kind schon im Bauch als fixen Zustand. Und reagiert entsprechend darauf.
Ist man als Säugling schon nicht wichtig für die Eltern, man nimmt das ins spätere Leben mit. Sind die Eltern gewalttätig, auch das nimmt der Säugling mit. Um zu überleben wenden die Kinder später verschiedene Strategien an. Man buhlt um Aufmerksamkeit. Oder man versucht sie zu vermeiden. Egal wie, beide Umstände verursachen in einem kleinen Menschen ein Trauma. Bewusst weiss hinterher niemand, warum man sich vor lauten Stimmen duckt. Oder sich vor was auch immer fürchtet. Warum ist ein Kind immer drauf aus im Vordergrund zu stehen? Damit man sich um es kümmert? Warum sitzt ein anderes verschreckt und wortlos in der Ecke? Damit es ja nicht auffällt und nicht gemaßregelt wird?

Ein Trauma ist sofort passiert. Mich hat man mit 12 Monaten mit Gewalt trocken gehabt. Das ist bei mir die Ursache für alle sonstigen Probleme. Unter Garantie war in der Verwandtschaft diese Taktik üblich. Damit ist das im Endergebnis durchaus eine Art der Vererbung. Man hat es selber (nicht wissentlich) erlitten und gibt es unreflektiert weiter. Das eigene Trauma wird negiert und damit erst der Grundstein für weitere Traumata in den Folgegenerationen gelegt.
lieselotte
 

Re: Können Traumatas vererbt werden?

Beitragvon Atisha » So. 07.10.2012, 17:27

Ich denke doch, das sich Traumatas "vererben". Die Weltkriegserfahrungen der Alten sind wie ein Samen im Seelenboden und Generationen später kann man dessen Früchte ernten. :( Sprich den Mist bewältigen.
Atisha
 

Re: Können Traumatas vererbt werden?

Beitragvon Atisha » So. 14.10.2012, 03:55

Zuletzt geändert von Atisha am So. 14.10.2012, 03:59, insgesamt 1-mal geändert.
Atisha
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon Atisha » Di. 22.01.2013, 23:08

Auf alle Fälle hat man schon Genveränderungen beim Menschen gefunden. Ob sich das weitervererbt ist hier noch nicht untersucht wurden.
http://www.welt.de/gesundheit/article11 ... m-ein.html
Atisha
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon effloresco » Do. 14.03.2013, 12:16

Das Trauma per se wird meines Wissens nach nicht vererbt. Das muss man schon selbst erlebt haben. Was aber sehr wohl vererbt wird, sind die Emotionen und Bewältigungsstrategien: Angst, Aggression, Rückzug, Schlaflosigkeit, "Weinerlichkeit",....
Haben meine Vorrednerinnen aber auch schon gesagt.

Daher auch die Genveränderungen (z.B. bei Depressionen). In mir steckt auch immer noch ein Nachkriegsmensch und Kapitalist, der alles bunkert und vorrätig kauft und kaum etwas wegschmeißt (Ich arbeite daran :D). Es gibt auch eine Geschichte, bei der ein depressiver Mensch nach seinem Tod seine Organe gespendet hat und siehe da: der, der die Organe bekommen hat, wurde depressiv. Ist also alles scheinbar schon in den Genen drin oder wird - wie bei einem Trauma - nachträglich "hinzugefügt".

Darauf weißt auch folgende Seite hin: http://www.transplantation-information. ... gmann.html

Was in dem Zusammenhang auch interessant ist: Schwangere Frauen übertragen sämtliche Gefühle auf das Kind! Wenn die Schwangerschaft also stressig war und die Mutter deswegen immer gehetzt und besorgt war (als Dauerzustand), wird das Kind mit großer Wahrscheinlichkeit auch gehetzt und besorgt sein. Also immer schön den runden Bauch streicheln und sagen, dass alles gut wird ;)
effloresco
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon GLaDOS » Do. 14.03.2013, 17:52

effloresco hat geschrieben:Schwangere Frauen übertragen sämtliche Gefühle auf das Kind!
Darüber hab ich auch gelesen, und es mir bei meiner ersten Schwangerschaft schon zu herzen genommen. Denke das umdenken/umfühlen hat mir dabei geholfen, daß ich jetzt ruhiger mit mir, und meinem Umfeld umgehe.
GLaDOS
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon effloresco » Sa. 16.03.2013, 16:17

GLaDOS hat geschrieben:Darüber hab ich auch gelesen, und es mir bei meiner ersten Schwangerschaft schon zu herzen genommen. Denke das umdenken/umfühlen hat mir dabei geholfen, daß ich jetzt ruhiger mit mir, und meinem Umfeld umgehe.


Das ist schön, deine Kinder werden es dir danken :mrhappy:
Es tut vor allem nicht nur den Kindern gut, wenn man selbst ruhig und entspannt ist. Das strahlt man ja direkt aus, so dass das ganze Umfeld das mitkriegt.

Ich finde es dennoch erstaunlich, dass so bestimmte Charakterzüge, Grundstimmungen, etc vererbt werden können. Gibt ja Menschen die immer lächeln und andere, die einfach immer griesgrämig sind... ohne, dass etwas bestimmtes los ist!
effloresco
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon melody » Mo. 29.04.2013, 18:00

Ich wollte eigentlich etwas zu dem Video schreiben, in dem ein niesendes Pandababy seine Mutter erschreckt, habe es aber nicht gefunden, das Thema wäre aber auch zu ernst dafür.
Ich denke auch, dass Traumata in späteren Generationen wieder auftauchen können, allerdings nicht durch Vererbung oder irgendwelche rätselhaften mystischen Zusammenhänge, sondern erklärbar durch das, was hier schon angeführt wurde.
Meine Mutter hatte als Kind/Teenager einen für sie schlimmen Unfall (sie war auf einem Dorf in den 30/40-er Jahren grossgeworden, Strassenverkehr war also etwas eher ungewöhnliches für sie). Damals waren alle arm, und sie musste nach ihrem Sturz trotz Schock versuchen, irgendwelche Kugeln ihres Fahrrads, die auf der Strasse herumrollten, einzusammeln.
Sie hat diese Trauma nicht verarbeitet und hat dadurch mir als Kleinkind die Angst, eine Strasse zu überqueren, mitgegeben. Das kam aber erst bei mir hoch, als ich erwachsen war, ich kann mich nicht erinnern, dass ich diese Angst als Kind hatte.
Ich wurde vor ca. 6 Jahren immer vorsichtiger bis wirklich ängstlich, wenn ich eine Strasse überquerte. Irgendwann ist mir bewusst geworden, woher es kam, auch das Gefühl der Demütigung dabei. Ich muss mich immer beruhigen, bevor ich eine Strasse überquere (aber nur noch ganz kurz).
Ich hatte vor 1 Jahr selber einen Unfall mit dem Fahrrad, hatte einen Gips an der Hand und Angst vor dem Arzttermin, zu dem ich unterwegs war. Ich musste mich also beruhigen während dieser Fahrt, bevor der Unfall passierte.
Angenommen, mir wäre erst nach diesem Unfall eingefallen, dass meine Mutter Angst vor Strassenverkehr hatte, hätte ich mir einbilden können, dass mich dasselbe wie sie "ereilt" hat.
Ok, ich gebe zu, dass das zu weit gedacht ist.

Naja, und mein Vater hatte Angst, wenn jemand hustete. Er hat uns Kinder dann nachgeäfft. Als Erwachsene
habe ich erfahren, dass seine Mutter und ? aus seiner Familie (Ich weiss nicht, wieviele Geschwister er hatte, wirklich), während des Krieges Typhus hatten, seine Mutter ist daran gestorben. Er hatte es, denke ich, auch. Husten ist ein Symptom davon, das habe ich die letzten Monate vermutet und heute im I-net überprüft.
Ich habe irgendwann als Erwachsene aufgehört, zu husten. Eine Stauballergie/Heuschnupfen fängt in der Nase/Augen an, dann kommt der Husten und dann Asthma (in schlimmen Fällen, bei mir wurde es durch die Schleimhautanschwellung als Nebenwirkung von Psychopharmaka begünstigt).
Bei mir kam gleich nach der Nase das Asthma, so stark hat mich das beeinflusst. Seit einiger Zeit huste ich manchmal, allerdings noch nicht "symptomfrei" :roll:.

Ich denke, es ist wichtig, diesen Dingen an sich nicht so eine "Macht" zu geben. Wenn man denn die Möglichkeit hat, die Erklärungen in der Vergangenheit zu finden. Ohne diese stelle ich es mir sehr schwer vor, aber vielleicht nicht unmöglich...
Wenn man über eine Zeitlang in gewisse Reaktionen an sich beobachtet, kann man sich vielleicht sagen: In dieser Situation muss mal bei jemandem vor mir/bei mir etwas passiert sein.
Mir hat das eine Zeitlang ein bisschen geholfen.
melody
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon melody » Mo. 29.04.2013, 21:20

Mir sind die ganzen anderen Störungen, die ich von den Traumata meines Vaters abbekommen habe, bewusst geworden, nachdem ich das hier geschrieben hatte, und noch viel mehr.
Ich denke nicht, dass es etwas bringen würde, es im Forum anzuführen. Es hat gutgetan, es zu äussern, auf die Einzelheiten ist gerade geschissen.
:cuddle: :cuddle: :cuddle:... *verteil*
melody
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon effloresco » Di. 30.04.2013, 18:30

melody hat geschrieben:*verteil*

*annehm* :cuddle:
Es ist schön zu lesen, dass dir die Dinge irgendwie bewusst werden. Und danke, dass du das mit uns teilst :kiss:

Ich habe übrigens heute zufällig einen Artikel gefunden, der eventuell zu dem Thema hier passt:
*Triggerwarnung, es geht um Gewalt und sexuellen Missbrauch*
http://www.zeit.de/online/2009/09/gewal ... epigenetik
effloresco
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon Atisha » Mi. 01.05.2013, 09:38

melody hat geschrieben:Ich denke auch, dass Traumata in späteren Generationen wieder auftauchen können, allerdings nicht durch Vererbung oder irgendwelche rätselhaften mystischen Zusammenhänge, sondern erklärbar durch das, was hier schon angeführt wurde.


Ich sehe das anders, das sind auch keine mystischen Zusammenhänge sonder erkennbare seelische Vorgänge, wo allerdings niemand so richtig wahrhaben will, dass sie in der Seelenwelt stattfinden. Aber anders ist es numal nicht beantwortbar, warum Dinge in der Versenkung verschwinden und dann nach Jahren wieder auftauchen.
Atisha
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon melody » Do. 09.05.2013, 13:41

Efflo, vielen Dank für den Link :kiss:
Ich habe mich noch nicht getraut, ihn anzuklicken, gut dass Du Trigger hingeschrieben hast.

@ Atisha: Ich will es nicht lächerlich machen, wenn man etwas nicht versteht.
Ich denke nur nicht, dass Traumata sich so verselbständigen können, dass sie über mehrere Generationen hinweg weitergegeben werden können, ohne die Möglichkeit, sie zu "entlarven" oder sich davor zu schützen. Die Angst meine ich, denn dass Trauma an sich wird ja individuell erlebt. Oder dass die Gene davon beeinflusst werden können.
Die Veranlagung dafür, mehr oder weniger belastbar zu sein, vielleicht schon.
Ich denke, ob man Angst von vorherigen Generationen abbekommt, ist auch davon abhängig, in welcher seelischen Grundverfassung sich derjenige gerade befindet, der sie abbekommt. Und der, der sie weitergibt.
Meiner "kleinen" Schwester ist es bei meinem letzten Besuch bei ihr aufgefallen, dass ich jedesmal, wenn es über die Strasse ging, Probleme bekam.Ich kann mir vorstellen, dass meine Mutter ihr diese Angst nicht oder schwächer als mir weitergegeben hat. Weil es halt etwas anderes ist, ob noch 2 Schwestern dabei sind oder ob man mit der Mutter alleine ist, oder vielleicht weil meine Mutter mit ihr inzwischen besser damit umgehen konnte.
Den Mist aus den Weltkriegen abzubekommen halte ich für schwer möglich. Die wirklichen Traumata meine ich, nicht dieses erhöhte Sicherheitsbedürfnis. Weil diese extremen Situationen einmalig waren.
Wenn jemand stirbt ist das immer schrecklich, und die Angst vor Silvesterknallern wird sich irgendwann "ausgeschlichen" haben.

Nachtrag: hab`nochmal darüber nachgedacht. Der Mist aus den Weltkriegen ist mehr: Angst vor Uniformen, vor Männern, vor Aufbruch (Vertreibung), allgemeine Ängstlichkeit...
Kann schon sein, dass sich das noch eine Weile hält bei einigen, bis es verschwunden ist...
melody
 

Re: Können Traumata vererbt werden?

Beitragvon melody » Mo. 24.06.2013, 20:30

So, jetzt hab`ich`s geschafft. Das ist ziemlich shocking, besonders das mit den Grossmüttern, die kleinere Enkel haben. Aber ich denke mal, dass das vielleicht sozusagen als "Clou" der Natur weitervererbt wird, denn kleinere Menschen brauchen ja auch weniger zu essen...wäre schlimm, wenn sich durch die Psyche verursachte Schäden weitervererben würden, aber man kriegt das ja meistens noch zusätzlich in der Kindheit im Kontakt mit dem potenziellen Vererber ab, also müsste man anders forschen... Ob Schäden am Erbgut reversibel sind (z.B. mit Psychotherapie) wäre interessant zu erfahren, aber ich denke schon, wäre ja schlimm sonst :shock:. Ich denke auch, dass nicht nur die Kindheit diese Veränderungen bei Selbstmördern verursacht hat, denn wer sich umbringt, hat mehr Schlimmes seitdem erlebt. Ich bin immer verärgert (nichts gegen Dich, efflo), wenn ernste und interessante Themen nur angerissen werden, will genaueres erfahren... :x
....................................................................................................................................
Nochmal was anderes, ich hoffe es stört Dich nicht Atisha, dass ich mein Zeug hier reinschreib, ich weiss gerade nicht wohin sonst und es passt zum Thema.
Was mir jetzt im Nachhinein bewusst geworden ist, nachdem ich hier das mit meinem Vater geschrieben habe, ist, dass man nicht gemerkt hat damals, dass er diese fiesen "Verhaltensweisen", wie nachäffen beim husten, aus Angst an den Tag gelegt hat. Wahrscheinlich war es in Agression umgewandelte Angst.
Wie mein toller Nachbar, der ein Trauma mit blonden Frauen oder mit Frauen an sich oder ? hat. Ich habe den Eindruck, der fühlt sich durch meine blosse Existenz bedroht, das ist nicht normal, was er macht. Vorneherum machte er bisher auf: "Die ist verrückt.", aber jetzt fängt er wirklich das spinnen an, knallt die Türen usw. , ich habe hier jetzt überhauptkeine Ruhe mehr.
Das erinnert mich an die Scheisse von damals und das haut mich aus den Socken, aber ich hoffe, es hilft,
dass ich es hier schreibe. Danke wer das liest, ihr könnt ruhig fragen, schlimmer kann`s eh nicht werden.
...........................Das Geräusch (Türenschlagen) erinnert mich an mein Trauma.
Ehrlich gesagt habe ich, seitdem er das macht (Wohnungstür zuschlagen, seine Badtüre von aussen zuschlagen, wenn ich in meinem Bad bin) soviel Angst vor ihm, dass ich definitiv keine Kommunikation mehr will. Und ich sehe auch nicht ein, mir deshalb ein schlechtes Gewissen zu machen.
Oder die Schuld bei mir zu suchen, zu denken, "alles könnte sich noch klären". Ich habe mir hier nichts zuschulden kommen lassen, von Türknallen als "Antwort" in best. Situationen, abgesehen. Schon klar, dass es das nicht besser macht, aber in Panik kann ich mich da nicht anders rausholen. Und wenn es jemanden stört dass ich heule, singe oder beim on-sein lache und deshalb Angst bekommt, ist das nicht mein Problem.
Für den Nachbarn, der unter mir wohnt, bin ich wirklich ein Störfaktor wegen meiner Beschwerde damals. Was den angeht kann ich mich genausowenig "beherrschen, ihn zu hassen", obwohl ich ihn nicht kenne. Und ich musste feststellen, dass es gar kein so grosser Unterschied ist, ob man X Mal am Tag seinen Hass auf die Welt in seiner Wohnung betrunken laut kundtut, oder ob jemand daraufhin die Nerven verliert und z.B. wie ich auf den Boden stampft, nur dass sich mein Hass in dem Moment auf diese Person beschränkt, aber wenn ich ehrlich bin, war das auch nicht so klar. Es kommt nur nicht so oft vor.
melody
 

Nächste

Zurück zu Dissoziationen, Trauma/PTBS und MPS/DIS

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron