von Site Admin » Fr. 26.05.2006, 08:08
Zotepin (Wirkstoff) - Handelsname in D und A: Nipolept - atypisches Neuroleptikum, trizyklisch, mittelpotent
Anwendungsgebiete
Schizophrene Psychosen.
Wirkmechanismus
Zotepin gehört zu den sogenannten Neuroleptika. Durch Hemmung der Wirkung eines bestimmten Botenstoffes (Dopamin) im Gehirn werden die Symptome einer Psychose und Unruhezustände gedämpft. Im Vergleich zu anderen Wirkstoffen aus dieser Gruppe kommt es bei Einnahme von Zotepin relativ selten zum Auftreten von Bewegungsstörungen.
Dosierung
Zotepin gibt es in Tabletten- und Tropfenform oder auch als Injektionslösung.
Die Dosierung wird immer individuell auf den einzelnen Patienten und auf das zu behandelnde Krankheitsbild abgestimmt. Sie kann nur von einem Arzt festgelegt werden.
Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte der jeweils mitgelieferten Fachinformation.
Anwendungshinweise
Das Reaktionsvermögen und damit auch die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden.
Da Zotepin die Blutbildung beeinträchtigen kann, wird vor Behandlungsbeginn eine Kontrolle des Blutbildes empfohlen.
Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen
Zotepin darf nicht verabreicht werden bei Vergiftungen mit Schlafmitteln, Allergien gegen den Wirkstoff und Störungen der Blutbildung. Schwangere und stillende Mütter, sowie Kinder dürfen nicht mit Zotepin behandelt werden.
Nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung darf Zotepin verabreicht werden bei Vorerkrankungen des Herzens, der Nieren oder der Leber. Dasselbe gilt bei Geschwulsten, deren Wachstum von Prolaktin (ein Hormon) abhängig ist und bei Störungen des Monatszyklus. Bei bereits vorbekanntem Krampfleiden erhöht die Einnahme von Zotepin die Krampfbereitschaft. In diesem Fall darf die Einstellung auf Zotepin nur unter engmaschiger ärztlicher Kontrolle erfolgen. Ebenfalls mit Vorsicht eingesetzt werden sollte der Wirkstoff bei sehr niedrigem Blutdruck, Parkinson-Krankheit, Bronchial-Asthma und bei Entleerungsstörungen der Blase.
Nebenwirkungen
Stunden bis Tage nach der Ersteinnahme von Zotepin kann es zu sogenannten Frühdyskinesien mit Gesichts-, Zungen- und Schlundkrämpfe mit Erstickungsgefühl kommen. Dyskinesien sind spontan auftretende unwillkürliche Bewegungen.
Nach einigen Wochen Therapie mit Zotepin kann vor allem bei älteren Patienten ein Parkinsonoid auftreten. Es ähnelt im Erscheinungsbild der Parkinson-Krankheit und ist gekennzeichnet durch Zittern, Muskel- und Bewegungsstarre.
Das Auftreten von Spätdyskinesien (bleibende Bewegungsstörungen) kann nicht ausgeschlossen werden. Bisher sind allerdings keine derartigen Nebenwirkungen bei einer alleinigen Behandlung mit Zotepin beschrieben worden.
Weitere Nebenwirkungen sind eine übermäßige Senkung des Blutdrucks (vor allem zu Beginn der Behandlung), erhöhte Pulsfrequenz, Müdigkeit, Unruhe, Benommenheit, Gewichtszunahme, Schwindel, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Sprach-, Gedächtnis- und Schlafstörungen, depressive Verstimmung, Herzrhythmusstörungen, Sekretion aus der Brustdrüse und allergische Reaktionen der Haut.
Selten kommt es zum Auftreten von Mundtrockenheit, Störungen des Scharfsehens, einem Anstieg des Augeninnendrucks oder Blutbildungsstörungen.
Insbesondere bei jungen Patienten kann in Einzelfällen unter einer Therapie mit Zotepin das sogenannte maligne neuroleptische Syndrom auftreten. Erstes Anzeichen dafür kann ein Anstieg der Körpertemperatur sein, weitere Symptome sind Zittern und Muskelstarre. Die Behandlung mit Zotepin muss beim ersten Anzeichen dieses Syndroms sofort abgebrochen werden, informieren Sie daher Ihren Arzt unverzüglich über ungewöhnliche Nebenwirkungen.
Aufgeführt wurden hier lediglich die wichtigsten und häufigsten Nebenwirkungen. Jeder Mensch reagiert in anderer Weise und sehr individuell auf die Wirkstoffe in Medikamenten. Es ist daher nicht vorhersehbar, ob überhaupt und in welchem Ausmaß die oben genannten Nebenwirkungen auftreten.
Wechselwirkungen
Koffein (z.B. in Kaffee) vermindert die Wirkung von Zotepin. Die Wirkung von Schlafmitteln (z.B. Diazepam), anderen beruhigenden oder blutdrucksenkenden Medikamenten sowie von Alkohol wird verstärkt. Verstärkte Blutungsgefahr besteht bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Mitteln.
Aufgeführt sind hier lediglich ausgewählte Beispiele für Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen. Lassen Sie sich in jedem Fall individuell beraten und informieren Sie Ihre behandelnden Ärzte über alle Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, um Wechselwirkungen möglichst gering halten zu können. Dies gilt insbesondere auch vor Operationen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Zotepin darf während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.
Kinder
Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren sollte Zotepin nicht verordnet werden.
Diese auf den aktuellen Fachinformationen basierende Medikamentenbeschreibung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ersetzt nicht die Informationen auf dem Beipackzettel oder die ausführliche und individuelle Beratung durch den Arzt oder Apotheker. Diese Patienteninformation ist objektiv und nicht als Empfehlung oder Werbung für das jeweilige Produkt zu verstehen.
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