Neuroleptikum
Chlorprothixen (Handelsname
Truxal)
Anwendungsgebiete
Behandlung von leichteren Erregungs- und Unruhezuständen.
Schlafförderung bei Erkrankungen wie Schizophrenie oder Alkoholpsychosen.
Wirkmechanismus
Chlorprothixen ist ein niedrig wirksames Neuroleptikum. Über eine Verminderung der Aktivität des Botenstoffes Dopamin in bestimmten Regionen des Gehirns wirkt Chlorprothixen beruhigend bis dämpfend auf das Bewusstsein.
Dosierung
Die Dosierung wird immer individuell auf den einzelnen Patienten und das zu behandelnde Krankheitsbild abgestimmt. Sie kann nur von einem Arzt festgelegt werden.
Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte der jeweils mitgelieferten Fachinformation.
Anwendungshinweise
Die Therapie mit Chlorprothixen sollte insbesondere in der Anfangsphase und bei Anwendung in höheren Dosierungen engmaschig von einem Arzt überwacht werden. Nehmen Sie keinesfalls eigenständig Dosisänderungen vor, sondern sprechen Sie sich stets mit Ihrem Arzt ab.
Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen
Bei akuter Vergiftung mit Arzneistoffen oder Drogen, die das Bewusstsein dämpfen, im Koma, im Kreislaufschock und bei bekannter Allergie gegen Phenothiazine und Thioxanthene darf Chlorprothixen nicht angewendet werden. Mit Vorsicht anzuwenden ist Chlorprothixen bei stark eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion, Parkinson-Krankheit (bei Verschlechterung absetzen!) und Epilepsie. Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte Chlorprothixen ebenfalls nicht angewendet werden.
Das Reaktionsvermögen und damit auch die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden.
Nebenwirkungen
Bei Verwendung relativ geringer Dosen treten Nebenwirkungen verhältnismäßig selten auf. In höheren Dosierungen sind hingegen Beschwerden wie Bewegungsstörungen und ein Parkinson-Syndrom (Zittern, Muskel- und Bewegungsstarre) häufiger.
Zusätzlich kommt es zu relativ starker Dämpfung des Bewusstseins mit Müdigkeit und Verlängerung der Reaktionszeit, Mundtrockenheit, Blasenentleerungsstörungen, erhöhter Herzfrequenz, Kreislaufstörungen, Herzrhythmusstörungen, erhöhter Lichtempfindlichkeit, Halsschmerzen, Entzündungen der Mundschleimhaut, grippeähnlichen Beschwerden und Gewichtserhöhung. Nach langdauernder Behandlung können unwillkürliche Bewegungsstörungen vor allem im Bereich von Kiefer- und Gesichtsmuskulatur auftreten.
Insbesondere bei jungen Patienten kann in Einzelfällen unter einer Therapie mit Chlorprothixen das sogenannte maligne neuroleptische Syndrom auftreten. Erstes Anzeichen dafür kann ein Anstieg der Körpertemperatur sein, weitere Symptome sind Zittern und Muskelstarre. Die Behandlung mit Chlorprothixen muss beim ersten Anzeichen dieses Syndroms sofort abgebrochen werden, informieren Sie daher Ihren Arzt unverzüglich über ungewöhnliche Nebenwirkungen.
Aufgeführt wurden hier lediglich die wichtigsten und häufigsten Nebenwirkungen. Jeder Mensch reagiert in anderer Weise und sehr individuell auf die Wirkstoffe in Medikamenten. Es ist daher nicht vorhersehbar, ob überhaupt und in welchem Ausmaß die oben genannten Nebenwirkungen auftreten.
Wechselwirkungen
Chlorprothixen verstärkt die Wirkung von Alkohol und anderen Arzneimitteln, die das Bewusstsein dämpfen. Die Wirkung von Levodopa (zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) wird abgeschwächt.
Aufgeführt sind hier lediglich ausgewählte Beispiele für Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen. Lassen Sie sich in jedem Fall individuell beraten und informieren Sie Ihre behandelnden Ärzte über alle Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, um solche Wechselwirkungen möglichst gering halten zu können.
Schwangerschaft und Stillzeit
In Schwangerschaft und Stillzeit darf Chlorprothixen nicht angewendet werden.
Kinder
Bei Kindern unter drei Jahren sollte Chlorprothixen nicht angewendet werden.
Diese auf den aktuellen Fachinformationen basierende Medikamentenbeschreibung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie ersetzt nicht die Informationen auf dem Beipackzettel oder die ausführliche und individuelle Beratung durch den Arzt oder Apotheker. Diese Patienteninformation ist objektiv und nicht als Empfehlung oder Werbung für das jeweilige Produkt zu verstehen.
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