Regeneration nach langer Medikation

Unterforum zu den verschiedenen Therapieformen und -möglichkeiten (sowohl ambulant als auch stationär). Berichtet von Euren Therapie-Erfahrungen mit Therapeuten, Psychologen, Psychiatern und Kliniken oder auch Selbsthilfegruppen. Wir versuchen auch, Euch bei der Arzt-/Therapeuten- oder Kliniksuche zu helfen.

Regeneration nach langer Medikation

Beitragvon Karimpuli » Fr. 17.06.2016, 01:23

Hallo
Können Psychopharmaka das Gehirn über die Jahre ermüden oder schlechte Angewohnheiten hervorrufen :?:

Ich nehm schon seit 4 Jahren hochdosierte Psychopharmaka(Seroquel,Lamotrigin,Gladem, Rispertal, Soldem, Lyrica und im Notfall Themesta) und seit einem Jahr reduziert mein Arzt alle zwei Wochen die Medikamente und ich bin jetzt von den Symptomen her seit einem Jahr komplett stabil und könnt schon sagen fast geheilt. Jedoch ist mein Gehirn seit ein paar Wochen komplett ermüdet und meine Leistungen im Studium werden immer schlechter, obwohl die Semester laut den Studienkollegen eigendlich leichter werden. Ich muss an freien Tagen trotz weniger Medikamenten fast 14 Stunden schlafen. Meinen Arzt sehe ich erst Anfang Juli und habe ihn vor einem Monat gesehen .Wie ist eure Erfahrung so :?: Also mein Gehirn füllt sich an wie ein unbenütztes, lang liegengelassenes Auto. Kennt ihr einpaar natürliche Methoden, das Gehirn wieder auf Schwing zu bringen. Wenn ich das meinem Arzt erzähle, kommt er wieder mit Medikamenten.
Meine Idee wäre mit Joggen anzufangen in der Natur. Meine Bio lehrerin in der Schulzeit sagte immer, das Joggen Gehirnzellen erfrischt und Mitochondrien bildet. Kennt ihr noch so mögliche Methoden? Die meisten sportarten kann ich nicht machen, weil ich keine Freunde hab, wegen der Psychose. Ich musste mich von allen distanzieren. Ihr kennt das vielleicht eh. Ausschlafen bringt anscheinend nichts. :D Oder muss ich einfach Geduld haben :?:
Karimpuli
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Re: Regeneration nach langer Medikation

Beitragvon Richi » Fr. 17.06.2016, 06:14

Hallo Karimpuli
Ich glaube, Du und Dein Gehirn müssen sich erst langsam wieder an die neue Situation gewöhnen, denn die starken Medikamente haben, damit sie wirken und Dir helfen konnten, in Deine "Gehirnfunktion unterstützend eingegriffen. Es wird wohl eine Zeit lang dauern, bis es sich wieder "normal" in Dir anfühlt.
Schade, daß Du erst in ein Paar Wochen einen Arzttermin hast. Ich würde, wenn ich mir zu viele Sorgen und Gedanken über das Thema Medikamente mache und welche Folgen sie haben können, meinen Psychiater befragen, denn ich habe leider nur ungenügende Kenntnisse zu diesem Thema, obwohl ich seit 1998 Medikamente nehmen muß.
Ich glaube, daß viele Tätigkeiten bzw. Beschäftigungen ein Gehirn wieder auf Vordermann bringen können, wenn es angeregt wird, sich mit etwas zu beschäftigen. Jede Form der Betätigung könnte einen Trainingseffekt haben. Sport ist bestimmt nicht verkehrt, um die eigene körperliche Belastbarkeit wieder zu erhöhen. Jedoch wird bestimmt auch durch eine Art von "Gehirnjogging" das Gehirn dazu angeregt, neue Verknüpfungen zu erstellen. Es dauert halt seine Zeit, bis man ein für sich wieder gutes Gefühl entwickeln kann. Ich habe gelesen, daß das Gehirn wie ein "Muskel" ist, der ständig trainiert werden muß, damit er gut funktionieren kann. Es könnte jedoch schwieriger werden, wenn Schädigungen vorhanden sind.
Vielleicht sollte man genau schauen, was alles wichtig ist, damit sich Körper und Geist "wohlfühlen" können und man irgendwie wieder in die Balance kommen kann. Ich glaube, daß man mit sich geduldig sein sollte und sich nicht so sehr unter Druck setzen darf, damit keine negative Gegenreaktion eintreten kann.
Ich hoffe, daß Du einen Weg finden wirst, damit es Dir besser gehen wird.
LG von Richi
Richi
 


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