Es tut nur eine Weile weh
Es tut nur eine Weile weh. Irgendwann werde ich lernen, mit dem Schmerz umzugehen. Dann werde ich nicht bei jedem Schritt, bei jedem Atemzug und bei jedem Wort deine Abwesenheit spüren. Eines Tages werde ich aufwachen und die Sonne wird wieder warm auf mein Gesicht scheinen, draußen werden Vögel zwitschern und ich werde nicht an dich denken. Es tut sicher nur eine Weile weh.
Es tut nur eine Weile weh. Ich werde aufstehen und neuen Mut fassen. Viele Abenteuer warten auf mich und ich bin mir sicher, dass ich irgendwann nicht bei jedem beeindruckenden Ereignis daran denken werde, wie schön es wäre, wenn du da wärst. Ich werde glücklich sein und mich auf neue Wege wagen – auch ohne dich. Es tut ganz bestimmt nur eine Weile weh.
Es tut nur eine Weile weh. Einmal werde ich jemanden kennenlernen und ihn nicht mit dir vergleichen. Ich werde überhaupt nicht mehr daran denken, wie wohl ich mich in deinem Arm gefühlt habe und wie ich mich über deine bloße Anwesenheit gefreut habe. Dann werde ich einen anderen ansehen können, wie ich dich angesehen habe und werde vergessen haben, dass ich diesen Blick schon einmal benutzt habe. Es tut vermutlich nur eine Weile weh.
Es tut nur eine Weile weh. Bald werde ich Pärchen im Park beobachten, wie sie lachen und sich verträumt anschauen, wie sie die Welt um sich herum vergessen und ich werde nicht an dich denken. Ich werde vergessen haben, dass ich mir das alles auch mit dir gewünscht habe. Es tut hoffentlich nur eine Weile weh.
Es tut nur eine Weile weh. Eines Tages werde ich ein kleines Baby auf dem Arm halten, werde zusehen, wie Väter mit ihren Kindern auf der Wiese spielen und werde mich nicht mehr fragen, ob unsere Zukunft ähnlich ausgesehen hätte. Es kommt der Tag, an dem ich all meine Träume vergessen werde und wieder mit einem Lächeln in die Zukunft blicken werde. Aber: Es tut wahrscheinlich noch viel zu lange weh.