von Lavendel » Fr. 09.10.2015, 19:53
@lasstmich: das ist der hilfreichste Kommentar, den ich je zu dem Thema gelesen habe!
Wieso erklären einem die Ärzte in der Klinik das eigentlich nicht so einfach und auf den Punkt gebracht?
Ich höre ja selbst Stimmen, in guten Momenten und komischerweise manchmal unter Tavoreinfluss ist mir bewusst, dass das abgespaltene Teile meiner selbst sind, zum Teil auch Erinnerungen, weil ich oft die Stimmen von Menschen höre, die ich kenne, aber ganz merkwürdig verzerrt und haßerfüllt und zum Teil das Gefühl habe, dass ich mich in diese Menschen verwandle in dem Moment.
In schlechten Zeiten liege ich zusammengerollt im Bett und hoffe, dass "es" vorbeigeht oder kriege Wutanfälle und schmeisse Sachen durch meine Wohnung, damit "die" mich in Ruhe lassen.
Ist eigentlich schon fast witzige Ironie, dass ich damit ja eigentlich Sachen auf mich selber schmeisse. Oder auf meine Erinnerungen...ist ja bei mir auch immer die Frage ob grade Borderline mit SVV und SSV mehr die Oberhand hat, das psychotische oder psychosenahe Erleben oder die gesunden Anteile, die es ja durch aus auch noch gibt...also entweder verletze ich nach aussen projizierte innere Anteile und Schatten/ versuche sie loszuwerden, oder mich, je nachdem "wo ich das Böse grade vermute".
Und ich glaube, weil manchmal in dem Zusammenhang auch das Thema Dämonen aufkommt, dass jeder Mensch quasi das Gute und das Böse in sich trägt, oder halt positive und negative Seiten/Eigenschaften hat und wenn "der gute Teil" nicht wahrhaben will, dass es auch einen "bösen Teil" gibt, kommt es oft zu dieser Abspaltung.
Vielleicht auch nach traumatischen Erlebnissen, bei denen man schon sehr jung mit "dem Bösen in Menschen" konfrontiert wurde, in einem Alter in dem die Ich-Grenzen noch nicht so gefestigt sind. Man quasi "das Böse" aus jemand anderem internalisiert (heisst das glaube ich) hat, also zum eigenen gemacht hat...
Ich bin ja nur Betroffene und keine Psychologin/Therapeutin oder Psychiaterin, deswegen würde ich mich über eine Diskussion zu dem Thema freuen, kann ja auch sein, dass ich falsch liege.
Und nochwas zum Thema Tavor, ich würde niemandem raten das zur Dauermedikation zu machen, den es macht stumpf und abhängig, ich habe es lediglich als Bedarf und nehme es so ca. 6 - 10 Mal IM JAHR, wenn es besonders schlimm ist. Als Dauermedikation habe ich Amisulprid (Solian).
und @celinchenmissya: BITTE LASS DIE FINGER VON VODOO! Das würde ich nicht mal einer gefestigten Person empfehlen, geschweige denn jemand psychisch angeknackstem!
Ich mein es ist ja schön "dass die dunkle Seite Kekse hat", aber zwischen Spannung und Nervenkitzel bei z.b.nem Horrorfilm und Geisterbeschwörung, wenn man eh schon Stimmen hört ist ein himmelweiter Unterschied.
Das ist ungefähr so "klug" wie bei Diabetes ne Schokotorte alleine zu essen, weils halt doch so lecker schmeckt...am besten ohne Insulinspritze in der Nähe.
Also bitte lass da die Finger von, falls du das noch irgendwie lesen solltest!
Ich seh grad der Post ist jetzt ziemlich chaotisch geworden, ich hoffe mich verstehen trotzdem einige...
Lieber Gruß
Lavendel
Vertrauen ist ein kostbares Gut