von Jessy » So. 24.02.2013, 12:12
Ich stehe sonntags morgen auf, war eh schon eine verdammt dumme Nacht. Dann hofft man doch wenigstens einen schönen (naja einigermaßen ruhigen morgen) zu erwischen. Und was dann? Dann kommt einen mutter, die einem diese Illusion in wenigen Minuten zu nichte macht. Meine Mutter ist eine äußerst schwierige Person. Sie ist sehr dominant. Gegenüber allen in unserer Familie. Meine Mutter ist es auch gewesen, die mich zu diesem Menschen gemacht hat, der ich heute bin. Da ist nur die Frage zu klären, was für ein Mensch ich eigentlich bin. Kein guter jedenfalls. Jemand, der sich selbst verletzt, Tabletten nimmt, Gedanken hat..der kann kein normaler und guter Mensch sein. Was habe ich alles versucht?! Ich habe mich damit abgefunden, dass meine Mutter so ist, wie sie eben ist. Ich finde mich damit ab, dass sie mich geschlagen hat (als ich noch kleiner war, jetzt mit 21 würde sie mich nicht mehr anfassen) dass sie mich beleidigt, demütigt, blamiert. Ich kann es ja im Grunde eh nicht ändern. Manchmal frage ich mich, warum gerade ich so eine Mutter verdient habe. Sie ist so schlimm. Jetzt im Moment jedenfalls, sitzt sie im Wohnzimmer und schreit, schreit, schreit. Mit meinem Vater. Wie immer, wie jeden verdammten Tag. Mein Vater ist genau das Gegenteil von meiner Mutter. Er ist ein ruhiger, ausgeglichener Typ. Sie schreit ihn jedesmal an. Er hätte keiner Arbeit, würde nicht genug verdienen..dabei hat mein Vater einen tollen Job, finanziert uns alles. Aber für meine Mutter ja nie genug.. Sie schreit ihn an mit "Drecksau" "Hurenschwein" "Versager". Das tut mir so weh, weil er das nicht verdient. Und sie scheint sich noch nicht einmal zu schämen, weil, die Nachbarn unter uns dieses Geschrei auch noch mithören. Das ist mir so unendlich peinlich.. Ich sage sie soll den Mund halten und während sie so rumschreit werde ich auch wütend. Ich werde lauter und sage ihr sie soll endlich ihren verdammten Mund halten. Aber sei hört einfach nicht auf!!!! Das hat sie noch nie getan!! Sie leibt es andere Menschen fertig zu machen, sie nieder zu machen, sie kaputt zu machen. Dann auch ich: "Du bist eine Hure, du bist der letzte Dreck, zieh zu deinem Vater." Aber das ist noch gar nicht das schlimme. Das was mich wirklich verletzt ist der Satz: "Kein Wunder das dich keiner haben will mit all den Narben auf deinem Körper. Kein Wunder das dich ... nicht haben wollte" Das trifft mich tief. Sie reißt immer wieder alte Wunden auf. Ich habe immer wieder die Gründe für meine Krankheit gesucht. Aber der einzige Grund, warum das alles so ist, ist meine Mutter. Schon als ich klein war, hat sie mich geschlagen und das was sie mit mir gemacht hat, kann man eigentlich nicht mehr schlagen nennen. Es grenzte schon an körperliche Misshandlung. Ich weiß nicht was ich ihr je getan habe, dass sie mich so sehr hasst. Das merke ich, weil ich noch 3 kleine Geschwister habe, mit denen sie nicht so umgeht, wie mit mir. Ich halte es einfach nicht mehr aus.. Ich sehne mich absolut nicht nach ihrer Mutterliebe. Ich will einfach nur, dass sie aufhört. Manchmal sagte sie zu mir ich solle mich doch umbrigen. Wie oft denke ich darüber nach und hoffe ich könnte ihr diesen Wunsch doch erfüllen. Wie oft habe ich es versucht und sie macht mich doch immer wieder nieder.... Ich habe immer alles für sie getan!! Ich helfe ihr im haushalt, war immer da wenn es ihr mies ging... ich habe nie Freunde mit heim gebracht. Ich weiß noch, als ich 13 war, da hat sie mich früh morgens rausgeschmissen, weil irgendetwas war. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, weil es Winter war und arschkalt. Ich hatte nur eine graue Sweatjacke an. Nicht mal meine Jacke hat sie mir hinterher geworfen.. Ich habe 6 stunden draußen, allein irgendwo im Feld auf einer Bank gesessen und geheult und gehofft, dass mich keiner sehen mag. Ich wollte einfach nur in ein Auto laufen und weg sein.. sie hat mich immer rausgeschmissen, wenn es ärger gab und jedes mal hat sie gesagt "Lebwohl" "Komm nie wieder". Und ich bin immer wieder heim. Weil ich nicht wusste wohin mit mir. Das weiß ich heute auch noch nicht. Verwandten kann ich vergessen, die sind alle falsch. Eigentlich bin ich heute immer noch in der gleichen Situation wie damals mit 13. Es hat sich nichts verändert, außer dass ich noch mehr kaputt gegangen bin und jeden Tag hoffe, zu sterben. Damals konnte ich nicht sterben,weil ich angst hatte das es weh tut und weil ich nicht wusste wie. Heute kann ich nicht sterben, weil ich mich verpflichtet fühle und angst habe, dass es nicht gelingt, und ich dann letztendlich alles verliere. Ich hasse dieses verdammte Leben! Es ist wie eine höllische Spirale, die niemals zu enden scheint!! Und meine Mutter ist mein Antrieb.