von fezzoletti » Di. 19.11.2013, 19:50
Bei Abilify hatte ich nicht solche Gewichtsprobleme, aber hatte trotzdem konsquent 92kg.
Mit dem Kiffen ist es schwierig, bis man einsieht, dass es ohne besser ist. Allerdings ist es meiner Meinung nach auch nur bei Menschen, die zu Psychosen neigen, besser. Meine 20 jährige Kifferzeit, mit einigen Unterbrechungen und duzent Psychosen, haben mich fast zum Frührentner gemacht.
Ich sehe das Problem beim kiffen, wenn man beschließt aufzuhören, ist man für Wochen oder Monate in so einem Hochgefühl. "Ja, neues Leben", "Diesmal schaff ichs". Leider läßt das nach und man überlegt sich dann immer öfter, mal wieder "einen" zu kiffen. So Gründe wie, "ich muss mal ausspannen", "ich will wieder glücklich sein", kommen da sehr schnell hoch. Das es vom Kopf her immer besser wird, wird ausgeblendet. Man verliert leider das Positive Ziel vor Augen, Clean zu sein. Clean sein wird Negativ.
Tja, dann kifft man mal wieder, will ja schliesslich nur mal den Turn wieder haben. Am Anfang geht das ganz gut. Aber wie bei einem Alkoholiker, man fängt wieder an täglich zu kiffen. Alles dreht sich ums Kiffen. Dabei ist der Druck was zu besorgen nicht so schlimm, es geht auch ein paar Tage/Wochen ohne. Aber sobald man etwas hat, dann kifft man täglich, obwohl man das nicht will.
Wenn dazu noch Belastungssituationen vorkommen, ist die Psychose schon fast vorprogrammiert. Was mir auffällt, dass die Psychose auch meist erst nach ein paar Wochen nach dem Kiffen kommt. Also nicht akut, das macht es mit der richtigen Einschätzung zum kiffen auch wieder schwerer, man sieht den Zusammenhang nicht.
Mein Höhenflug ist vorbei, dass ich Clean sein will. Ich bin im Altag angekommen. Der Suchtdruck ist seit gestern wieder da und er ist ziemlich heftig. Das langweilt mich. Das gute ist, dass es irgendwann vorbei sein wird. Allerdings wird es wohl auch ein paar Jahre dauern, bis kein Suchtdruck mehr kommt. Damit habe ich zwar ein Problem, aber ich merke bereits seit Monaten, dass ich Belastbarer bin und dass ich mich zum positiven ändere. Es geht in Wellen, aber nicht bergab, sondern langsam und gemächlich bergauf.
Ich glaube an meinem Ziel. Allerdings, wenn das Kiffen legal werden sollte und es Coffeshops gibt, werde ich wahrscheinlich nicht wiederstehen können. Mein Hirn sagt mir, dass ich es dann im Griff habe. Weil ich würde mir nur was für 1 Joint kaufen, den Rest wegschmeissen und nur alle paar Wochen kiffen. Jetzt wo ich das schreibe, fällt mir auf, dass es der völlige Schwachsinn ist. Ich werde und habe mehr vom Leben wenn ich nicht kiffe. Am besten hilft mir die Vorstellung, dass es sooooo viele Menschen gibt, die noch nie Drogen genommen haben und die vermissen das nicht.
Bei mir hat das Kiffen die Träume unterdrückt. Von den Medis kann ich das nicht behaupten. Ich fühl mich auch nicht als Zombie. Es ist leider die Erfahrung mit der Manischen Phase vor den Psychosen, dass redet mir nach einer Psychose ein, dass mich die Medis ruhigstellen. Aber das stimmt nicht, ich bin auch mit Medis mal ausgeflippt, bekomme Lachanfälle oder raste auch mal voll aus.
Grüße,
Andreas