von Panvie » Sa. 30.11.2013, 19:42
Nun ja, offen gesagt habe ich eher einen gegenteiligen Eindruck. Der Bericht zieht die Fakt der Zwangseinweisung, auf Frau Bonk bezogen, ziemlich in die Öffentlichkeit. Auch wenn keine näheren Beweise darin vorkommen, wäre ich an ihrer Stelle sehr dankbar, wenn das eben nicht bewiesen und öffentlich veranschaulicht wird.
Auch zu Zwangseinweisungen habe ich eine andere Meinung. Ich wurde zwangseingewiesen und habe mein Vertrauen zu meiner Ex-Thera völlig verloren. Jetzt - im Nachhinein - habe ich aber begriffen, dass sie sich auch selbst schützen muss und bei suicidalen Äußerungen sind Ärzte dazu nicht nur verpflichtet, sondern machen sich auch strafbar, wenn ein Patient tatsächlich seine Äußerungen wahr macht.
Vielleicht sollte man Ärzte davon befreien, sich strafbar zu machen, wenn sich jemand umbringt und es vorher dem betreffenden Arzt sagte. Aber damit ist niemandem geholfen, wenn man die Leute mit ihren tiefdepressiven Vorhaben allein lässt. Zwangseinweisungen dienen dazu, dass man sich intensiv um die Not kümmern kann, bevor man sie in die Welt hinaus lässt und man die Menschen womöglich tot in der Badewanne findet.
Nina Hagen weiß sehr wohl wie es ist, eingewiesen zu werden. Darum verstehe ich nicht ganz, warum sie nicht zu verstehen scheint, dass sich auch Mediziner schützen müssen. Das finde ich auch gut so, denn die ärztliche Schweigepflicht sollte kein Knebelvertrag sein, die Patienten in ihr Unglück laufen lassen zu müssen.