Hallo,
wer unter Psychosen leidet, kennt das sicher. Man hat gerade keinen Schub, es sollte also alles bestens sein, aber alles fällt einem schwer, man ist ständig müde und lustlos. Ich habe das schon seit längerem, das Dumme ist, ich bekomme eine Erwerbsminderungsrente und habe dementsprechend wenig zu tun. Ich habe mir zwar einiges vorgenommen, z. B. habe ich eine kleine freiberufliche Nebenbeschäftigung, aber zur Zeit kann ich mich zu nichts aufraffen. Auch habe ich das Problem, dass ich mit meiner Nebenbeschäftigung nur sehr wenig verdiene, es fehlt also auch ein bischen das Erfolgserlebnis. Als ich noch in meinem Hauptberuf gearbeitet habe, hatte ich allerdings wesentlich mehr Sorgen mit dem Geld. Ich war häufig unterwegs und musste meist selber für Fahrtkosten und Unterkunft aufkommen. Ich konnte mir nur wenig Geld ansparen, und wenn die Saison vorüber war, landete ich regelmäßig bei Harz 4. Ich hätte natürlich den Beruf wechseln können, aber der erste psychotische Schub kam bereits wenige Jahre nach Abschluß meines Studiums, so dass ich erstmal froh sein konnte wenigstens meinen damaligen Job zu behalten. Also mein Problem ist eigentlich das fehlende Erfolgserlebnis, dass man normalerweise durch seinen Job hat. Also das Gefühl, etwas sinnvolles zu tun, was auch anerkannt wird. Aber in der heutigen Zeit werden Akademiker zunehmend nur ausgenutzt. Ich gehöre zwar nicht zur Generation Praktikum, aber in meinem Beruf hat man dafür andere Mittel und Wege gefunden Akademiker auszunutzen, die frisch von der Uni kommen. Wie sieht das bei euch aus? Arbeitet ihr, oder geht ihr einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach?