...ich möchte über den Erdboden schweben, mit der Musik dahingleiten.
Mein Rosaplüschrock gleitet mit dem Wind über die Wolken, er passt sich der Geschwindigkeit an. Der Tüllpetticourt hebt bei jedem kleinen Windstoss den ganzen Rock ein klein wenig an.
Ich sehe all die Menschen, wie klein sie sind, von hier oben.
Wie eine Schwalbe lasse ich mich durch alle Wolken gleiten und sie berühren, ich frage mich, ob ich es einmal versuchen kann, mich auf eine Wolke zu setzen.
Langsam senke ich meine Beine und lasse mich behutsam auf das weisse Himmelskissen herab. Ich setze mich an den Rand und lasse meine Beine baumeln.
Die Menschen sehen hinauf, in den Himmel, aber sie können mich nicht sehen. Sie haben verlorene Augen, es sind nicht die ihren, durch die sie sehen.
Sie bekamen sie an dem Tag, wo sie eindeutig zeigten, dass sie keine Fantasie haben.
Das sie nicht an Träume und Zufälle glauben und keine Hoffnung haben.
Aber was sehe ich da, ein kleines Mädchen mit einem Lachen, dass mich ansteckt. Sie winkt zu mir herauf und versucht ihrer Mutter es zu zeigen: "Mutti, Mutti schau nur, da oben auf der Wolke sitzt ein Mädchen, mit einen ganz hübschen Rock".
Aber diese antwortet nur: "Liebes, kein Mensch kann auf einer Wolke sitzen".
Die Mutter kann nichts dafür, man nahm ihr schon als Kind die Fantasie.
Ihre Eltern hatten dafür gesorgt, sie wollten kein Kind das Träume und Fantasie hat.
Sie soll mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen und sich nicht in Traumbilder flüchten.
Dabei ist es keine Flucht, nein, es ist wie ein Tropfen Hoffnung. Menschen brauchen ihre Träume und Fantasie. Sie können das Leben sonst kaum ertragen, es sei denn sie seien abgestumpft und ja, ohne Träume und Fantasie ist ein Mensch abgestumpft.
Sie hatten als Kinder keine Spiele gespielt, in dem sie sich verkleidet haben, mit alten Gardinen und den Faschingsperücken. Die Mädchen sind so gerne Prinzessinnen und die Jungen Cowboys.
Ich hebe mich wieder an und gleite wieder zurück, zurück in mein Zimmer, an das Fenster wo ich den Wolken oft hinterhersehe.
Ich kann ohne meine Träume und meiner Fantasie nicht leben, sie haben mich gerettet als Kind.
Ich flüchtete in sie hinein, wenn es wieder kaum auszuhalten war, wenn der Körper schmerzte, ob der Schläge die ich bekam, ob der Psyche die mir gebrochen wurde.
Sie ruft mich, die die mich schlug. Ich gehorche immer sofort, vielleicht bekomme ich dann weniger Schläge. Nein, ich kann ihr nichts recht machen, sie ist kalt und ernst.
Meine Mutter, ich glaube sie kennt keine Liebe, Wärme und Geborgenheit. Ich werde versuchen wie Luft zu sein, dann sieht sie mich vielleicht nicht so oft und bekommt nicht immer und immer wieder diese harten und trüben Augen. Es blitzt ganz kurz in diesen und dann hoffe ich nur noch, dass es nicht wieder so weh tut, wie schon hunderte male zuvor.