Hallo miteinander,
gerade habe ich einen (zumindest etwas) klareren Kopf und versuche meine Probleme in Worte zu fassen...
Seit ich denken kann leide ich an sozialen Ängsten, was ich mittlerweile dank Medikamenten und Training einigermaßen in den Griff bekomme habe, soweit dass ich beruflich sogar mit Menschen arbeite (was für mich gleichzeitig auch Therapie ist). Meine erste depressive Phase mit sehr konkreten suizidabsichten hatte ich mit 12 Jahren, danach immer wiederkehrende schwere Episoden in denen ich mich, aufgrund von Misstrauen und fehlender emotionaler Unterstützung durch Familie oder Partnerschaften, immer irgendwie durchgebissen und wieder aufgerappelt habe..
Die letzten 1,5 Jahre waren von einer starken Depression gezeichnet, die mich soweit getrieben hat mir trotz alles Ängste und allen Misstrauens ärztliche und therapeutische Hilfe zu suchen.. kurz gesagt ich war so am Ende dass es nurnoch einen Ausweg gegeben hätten.
Seitdem ich beim Arzt Neuroleptika bekommen habe, hat sich in mir so vieles verändert... ich habe eingesehen, dass ich neben diesen Problemen immer wiedrr (zumindest phasenweise auch seitdem ich 12-13 war).... wahnhafte Symptome , Paranoia, verfolgungswah , absolut wirreste aufdrängende Gedanken und auch wenn es ganz schlimm wurde optische und akutische Hallus bekam.... diese Einsicht, dass diese Gedanken niemals richtig real waren und krankhaft sind, ist für mich ein riesen Hammer gewesen den ich bis heute nicht verarbeitet habe. Dazu kommt nun auch natürlich, dass ich seitdem ich dies erkannt habe diese Symptome spürbarer wahrnehme, was mir oft eine heiden Angst einjagt... Auch wenn die Gedanken immer nur flüchtig sind, oder sich "Ideen" meist nur einige Zeit halten schränken sie mich massiv in meinem Handeln ein. Selbst hier im Forum zu schreiben ist für mich mit Sorgen verbunde wie, was wenn Kollegen oder Kunden hier sind und dies lesen, was wenn die Geschäftsführung meiner Arbeitsstelle das allss lesen kann und und und. Dies geht so weit dass ich oft krampfhaft in Foren nach Schilderungen gesucht habe, wo ich Menschen meine wieder zu erkennen und sich meine Angst dadurch bestätigt!
Momentan ist mir alles zuviel geworden, ich kann kaum die Arbeit bewältigen und meine Grenze wann mich Reize überfluten, überfordern und mein Hirn krankhaft zum rattern bringen ist niedrig... bin so dünnheutig geworden und irgendwie wird so wenig besser.
Nach einem Aufenthalt in der Psychosomatik wurde nun eine Schizoaffektive Störung festgestellt, aktuell mit einer gemischten Episode. Die Antidepressiva helfen, aber ich habe eine richtige Odyssee mit verschiedendn Neuroleptika hinter mir da ich die meisten (risperidon, seroquel, amisulpirit, und noch eins was ich nun vergessen hab) selbst bei minimalster Dosis nicht vertrage und furchtbare Nebenwirkungen kommen! Schlimm ist dass ich wirklich fühle wie mir die Medismhelfen und die ganzen Umstellungen (5 Medis in 6 Monaten) nicht gut für mich sind. Momentan ist mein neuroleptika eher sedierend als antipsychotisch und es kommt oft vieles durch was ich allerdings größtenteils als wahnhaft identifizieren kann...
Ich habe zudem krankhaft angefangen, mich mit Diagnosen, Erfahrungsberichten auseinander zu setzen...Aber irgendwie wäre es wohl wichtiger mich mit meinen eigenen konkreten Problemen auseinander zu setzen, nur schaffe ich es nicht in eine Selbsthilfegruppe, in Foren habe ich auch schon zu große Probleme mit misstrauen...
Habe seit einiger Zeit eine tiefenpsychologische bzw psychoanalytische Psychotherapie angefangen, die allerdings auch sehr oft Projektionsfläche für misstrauen weder Art ist, es geht nur langsam voran denke ich oft, und gegen die psychotischen Dinge kann ich dadurch wenig machen.
Kennt ihr das? Irgendwie suche ich einen Ort, wo man vielleicht genau diese Probleme ein bisschen versteht um mich auszutauschen... (mein näheres soziales Umfeld, das eh ziemlich gering ist, ist mit allem eher überfordert bis vollkommen desinteressiert)
Danke an jeden, der sich Zeit genommen hat dies zu lesen, liebe Grüße
Hanna