Ich versuche mich kurz zu fassen.
Meine Eltern und ich haben kein gutes Verhältnis. Die 20 Jahre, die ich zuhause leben musste, waren für mich zu 2/3 schrecklich...beherrscht von Streit, Aggression, Nicht-akzeptiert und nicht-unterstützt werden, auch von Gewalt. Sowohl physisch wie auch psychisch. Nachdem ich vor einem Jahr ausgezogen bin und meinen Eltern auch klipp und klar die Gründe nannte weshalb ich gehe ( nicht nur weil ich alt genug war) gewann ich zumindest räumlich eine Distanz zu ihnen. Aber es sind eben meine Eltern...und ich weiß, sie werden sich nie ändern, das bespreche ich in der Therapie sehr oft. Dennoch stirbt dieser Funken Hoffnung einfach nicht, dass sie doch EINMAL ihre angebliche Liebe in Taten zeigen mögen...dass sie mir einmal das Gefühl geben: "Du bist meine Tochter. Und ich bin für dich da. Und ich unterstütze dich. Ich akzeptiere dich wie du bist."
Der Anlass meiner Traurigkeit gerade: In 3 Wochen hole ich meine Konfirmation nach, die mir sehr wichtig ist. Meine Eltern hatten mich mit 8 Jahren taufen lassen. Ich habe sie zu diesem Ereignis eingeladen und mir gewünscht, dass sie kommen, einfach da sind. Statt aber - wie es doch Eltern normalerweise tun?! - sich für die Einladung zu bedanken und sie anzunehmen oder aufgrund zeitlicher Unmöglichkeit abzulehnen....sagten sie..."Ich muss mir das erst überlegen. Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll."
Es verletzt mich so ungemein. Dieser Schritt ist für mich so ein wichtiger, es ist so ein intimer und schöner Schritt in meinem Leben FÜR MICH und hätte mir gewünscht dass meine Eltern EINMAL ihre Gedanken, ihren Egoismus hinten ranstellen und einfach mal sagen: Ich gehe hin, weil es meine Tochter ist. Und weil es ihre Entscheidung ist, und weil ich sie damals habe taufen lassen.
Nun werde ich mit meinem Freund alleine zur Konfirmation fahren. Ich bin traurig und fühle mich nicht akzeptiert.