ich weiß nicht wirklich ob das was ich schreibe hier her gehört, aber falls nicht, schiebt es einfach woanders hin, oder löscht es
Meine Mutter ist starke Alkoholikerin. Das dachte ich die ersten 15 Jahre meines Lebens. Seitdem ich 6 Jahre alt war, wohnte ich mit ihr allein. Mir hat es nie an etwas zu essen oder Anziehsachen gefehlt. Ich war ein sehr freches quirrliches mädchen und hab die Menschen um mich herum auf trab gehalten, wie es sich für ein Kind gehört
Damals hab ich noch nicht viel von dem Leid meiner Mutter mitbekommen, schließlich waren bis dato mein Vater und meine neun Jahre ältere Schwester auch noch da.
Doch dann wurde mein Großvater überfahren und kurz darauf zogen meine Schwester und mein Vater aus.
Die nächsten Jahre wurden der Horror für mich...
Als ich sieben war dachte ich zum ersten mal meine Mutter wäre tot. Sie lag bewusstlos am Boden, in ihren eigenen exkrementen und egal wie laut ich sie rief oder wie fest ich sie schüttelte, sie wurde nicht wach. Damals wusste ich noch nicht das Alkohol ein sehr böser Geist ist.
Ab da wurde es immer schlimmer. Ich habe ohne Strom gelebt, wurde in Kleiderschränken eingesperrt und das schlimmste, ich wurde psychisch vergewaltigt.
Denn wie ich heute weiß, ist der Alkohol nur ein Symptom meiner Mutter.
Meine Mutter ist unbehandelte Borderlinerin.
Als ich 13 jahre alt war, zog ich das erste mal von zuhause aus, zu meiner Schwester.
Die war auch erst 22 und , zu Recht, überfordert mit einem pubertären Teenie.
Ich bemerkte damals tiefe dicke Narben an ihren Armen, wusste aber damals noch nicht was damit auf sich haben könnte. Jahre später gestand sie mir, dass sie auch unter Borderline leidet...
Seit ich 13 bin, bin ich also insgesamt 17 mal umgezogen. Von meiner Mutter zu meiner Schwester und wieder zurück. Mit 17 kam die erste eigene Wohnung und der Traum davon dass alles anders wird.
Tja, hat nicht so ganz geklappt iwie ^^
Seitdem versuche ich alles erdenklich Mögliche um mein Leben zu einem lebenswerten Leben zu machen. Seltsamerweise gelingt das so gar nicht. Ich habe sämtliche Dinge angefangen und nicht durchgehalten... Immer wieder muss ich von vorn anfangen...
Mittlerweile bin ich so ausgebrannt dass ich mich vor einem Jahr auf die Couch meines besten/einzigen Freundes gesetzt habe, und dort immernoch sitze.
In mir ist es leer.
ich habe eine Identitätskrise. In meiner Vorstellung könnte ich alles sein, Kanzlerin, Müllmann/frau, Erzieherin, KFZ-Mechatronikerin... alles.
Doch in der Realität?
Ich interessiere mich für nichts, außer dafür wie sehr ich diese kapitalistische, egoistische Welt verabscheue, in die wir alle hinein geboren wurden.
Ich gehe nicht raus. Selbst wenn ich Hunger habe, gehe ich die 150m bis zum Laden nicht. Nicht allein.
Eigentlich muss ich dringend zum Arzt (seit zwei wochen überfällig), denn ich habe bald einen Termin beim Amtsarzt und zuvor aber noch nie mit einem anderen Arzt geredet. D.h. ich habe keine Diagnose o.ä. .
Aber ich schaffe es nicht.
Ich schaffs nicht aufzustehen und zum Arzt zu gehen...
Man fühlt sich dadurch nur noch erbärmlicher und so nimmt der Tag seinen lauf...
Aufstehen, Kater füttern, Couch+ 4-5L Kaffee, auf Mitbewohner warten, Playsi zocken, schlafen...
Jeden Tag.
Mittlerweile bin ich so verzweifelt das ich mir den dritten Weltkrieg herbei wünsche...
Ich hoffe dabei sterben die richtigen, ich hoffe danach wäre die chance auf Freiheit, ich hoffe die Menschen würden dann erkennen das Liebe viel größer und strahlender als Geld/Gold/Aktien etc. ist.
...
Jetzt weiß ich gerade nicht mehr was ich sagen soll... es gibt bestimmt noch ne Menge zu erzählen, aber jetzt bin ich gerade ein bisschen durch den Wind
Aber bis hierhin, schonmal Danke fürs lesen