Hallo liebes Forum,
ich habe jetzt stundenlang Zahlen gewälzt, hin und her gerechnet und mir den Kopf zerbrochen. Wie ich es auch drehe und wende muss ich leider einsehen, dass ich meine hart erarbeitete finanzielle Unabhängigkeit verloren habe. Scheinbar über Nacht - so kommt es mir vor. Es ist mir nicht daran gelegen über meine finanzielle Lage im Allgemeinen zu Jammern, das steht mir definitiv nicht zu... Aber der Gedanke, dass ich jetzt auf finanzielle Hilfe von meinem Freund angewiesen bin, macht mich wahnsinnig. Ich habe die letzten Monate so hart gearbeitet, bin so sehr an meine Grenzen gegangen und sogar darüber hinaus und auf einmal soll das alles umsonst gewesen sein?
Ich habe mich nach dieser Erkenntnis so furchtbar und so wertlos gefühlt, dass ich wieder daran gedacht hatte mich selbst zu verletzen. Diese Hilflosigkeit habe ich das letzte Mal vor 6 Jahren empfunden. Ich habe zum Glück eine sehr effektive Strategie um gegen dieses schreckliche Bedürfnis anzugehen, aber ich war erschüttert und wütend und frustriert und traurig und was weiß ich alles, dass ich diese Empfindungen nach so langer Zeit wieder hatte. Meine Welt scheint gerade über mich herein zu brechen und ich fühle mich wenigstens für einen Moment schutzlos ausgeliefert. Mir selbst ausgeliefert. Ich dachte wirklich, ich hätte das überwunden. Aber langsam und leise schleichen sich meine psychischen Störungen wieder in mein Leben hinein, vergiften alles und suchen sich immer neue Wege auszubrechen. Ich war doch 2 Jahre lang fast ohne jegliche Symptome. Nach und nach kommt jetzt alles wieder zurück. Erst die Panikattacke, dann die Depression, dann hat sich eine Essstörung eingenistet und jetzt will dieses schreckliche Mich-Selbst-Verletzen auch wieder in mein Leben zurück. Das ertrage ich nicht. Ich möchte am liebsten gerade meinen Kopf in den Sand stecken, mit mir allein sein und wieder alles andere aus meinem Leben aussperren. Obwohl ich genau weiß, dass das der falsche Weg ist.
So ihr Lieben, das musste gerade mal raus. Besonders zielführend finde ich dieses Herumgejammere selber nicht, aber um diese Uhrzeit habe ich leider niemanden, dem ich diese Frikadelle ins Ohr drücken kann. So ist es nieder geschrieben und ich hoffe sehr, dass ich es jetzt zumindest in Hinblick auf einen einigermaßen erholsamen Nachtschlaf erstmal aus meinem rauchenden Köpfchen streichen kann.
Ich wünsche allen wachen Seelen eine gute Nacht und schöne Träume.
Liebe Grüße,
Eure Casi