loner hat geschrieben:Hallo Frozen,
Hm... ich glaub, weiß so ungefähr, was du meinst. Ich fühle mich zwar in schlechten Phasen nicht gut, aber irgendwie "lebendiger". In ruhigen Phasen bin ich dagegen dann sehr unzufrieden mit meinem Leben, komme mir verloren vor, weil ich nicht weiß wer ich bin oder was ich vom Leben will. Manchmal frage ich mich, ob ich den seelischen Schmerz brauche, um leben zu können. Oder ob er einfach nur überdeckt.
Geht es dir ähnlich?
itzl13 hat geschrieben:Hallo Frozen93
ich glaube, ich kann ein bisschen verstehen, was Du meinst. Man hält an bekannten Dingen fest, da sie einem Sicherheit geben, wenn auch nur eine fragwürdige. Dazu zählen negative Gedanken ebenso, wie unerwünschte Verhaltensweisen.
Das ist natürlich sehr schwer zu überwinden. Man muss quasi über seinen eigenen Schatten springen - und loslassen. Da kann Dir auch keiner einen TIP geben, wie das passieren soll. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Bei mir hat es über 40 Jahre gedauert, bis es klick gemacht hat und das in einer Zeit, da ich schon gar nicht mehr damit gerechnet habe. Bei mir war es ein Hobby, das mir wieder Freude gab. Es war Zufall, dass ich dieses Hobby fand, ich habe mich eig. nicht aktiv nach neuen Hobbies umgeschaut.
Und dann hatte ich einen Moment lang Mut - und heute bin ich dankbar, dass ich diesen Mut hate, mein Leben ein bisschen umzukrempeln.
Ich wünsche Dir, dass auch Du den Mut finden kannst, vielleicht Hilfe bekommst aus einer Richtung, die Du nicht vermutest. Du hast es auf jeden Fall verdient, glücklich zu sein, wie jeder Mensch auf dieser Welt, dieses Glück verdient hat.
Ich habe oft mit meinem Schicksal gehadert, aber dann erkannt, dass das nichts bringt. Zu uns allen gehört auch unsere Lebensgeschichte, egal, wie die aussehen mag. Du musst deine Geschichte nicht gut heißen, aber heiße das gut, was Deine Lebensgeschichte aus Dir gemacht hat - ein wunderbarer Mensch.
Zum Thema allein sein - Ich dachte viele Jahre, ich müsste everyones Darling sein, wollte überall geliebt und geachtet werden, wollte Freunde haben, Freundschaft pflegen können usw. alles Normen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, die scheinbar mir nicht eigen waren. Und das lies mich einsam werden, innerlich. Ich habe all die Jahre übersehen, dass ich bei meiner Geburt keinen Vertrag unterschrieben habe, in dem es heißt "Du musst viele Freunde haben und dich am gesellschaftlichen Leben aktiv beteiligen." Seit ich das lockerer sehe und mein Alleinsein als meine Lebensart anerkannt habe, geht es seltsamerweise auch mit meinem Bekanntenkreis besser und die Einsamkeit, die auch mich manchmal noch überfällt, wird erträglicher.
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass das von mir Geschriebene eine Aufmunterung sein soll und kein Tip für Dich, wie man es anders machen sollte. Manchmal braucht man nämlich keine Tips, sondern nur mal kurz Streicheleinheiten, damit man aus eigener Kraft wieder weiter gehen kann.
Liebe Grüße Itzl13
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