ich sehe wie sie zerbricht und kann nichts tun.
sie graebt die zaehne in die lippen, ihre augen glaenzen vor zurueckgehaltenen traenen.
und mein hilflosigkeit ist so gross wie ihre.
wer ist sie, dieses maedchen, diese junge frau deren augen so offensichtlich zu viel gesehen haben.
deren arme von schlachten gezeichnet sind, die niemand sonst erlebt hat.
wie kann es sein, dass ich ihr glaube, wenn sie sagt es gibt keinen ausweg, keine hoffnung mehr.
es muss doch! aber ein blick in ihre augen sagt mir,dass es zu spaet ist.
sie hat sich selbst aufgegeben, gekaempft ohne zu wissen warum.
glaubt,verloren zu haben.
und ich weiss dass ich luege wenn ich sage, es ist nicht alles vorbei.
sie muss einmal huebsch gewesen sein. aber wie bei einer alten frau laesst es sich nur noch erahnen.
sie scheint so gebrochen, hunderte von jahren alt...ihre seele hat nicht mehr die kraft sich aufrecht zu halten.
ihre augen sind zurueckgefallen, nicht mehr als ein matter schimmer in schwarzen hoelen...
sind geschminkt, und der duestere schatten wird noch tiefer durch dieses absolute schwarz,
durch einen traenenschleier vor meinen augen verschwimmt es mit dem ihres kleides,
macht eine illusion aus ihr, die sie nicht ist.
ihre augen muessen bezaubernd gewesen sein. die wimpern sind noch immer lang und voll,
aber der spoettische glanz und dieses giftige gruen, das ihr eins die blicke aller sicherte, sind vergangen.
ich fahre unruhig durch meine sproeden haare, ungekaemmt und das stumpf.
und sie schaut mich an, ich kann den blick nicht abwenden, so sehr fesselt mich dieses eiskalte stahlgrau,
das das leuchten ueberdeckt. ich will wegsehen, und kann es nicht.
eine silberne spur ziert ihre eingefallenen wangen. die haut ist blass, duenn wie pergament,
als haette sie seit jahrtausenden keine sonne mehr gesehen.
warum beluege ich sie? warum tue ich ihr das an? wozu will ich sie zwingen.
was liegt mir an diesem so offensichtlich verlorenen leben?
es ist, als wuerde ich ihre gesamte geschichte kennen...
dabei hat sie den ganzen abend kein wort gesagt, seit wir hier so sitzen.
jeder gedanke, der ihr durch den kopf geht. jede traene die sie lautlos weinte.
in gedanken schreie ich sie an, aber ich kann mich kaum bewegen. warum gibst du dich auf?
wer hat dich so zerstoert?
ich kann sie nicht zum leben zwingen.
in dem moment in dem es mir wirklich bewusst wird, was ich da schon die ganze zeit denke,
breche ich in traenen aus.
meine fingernaegel hinterlassen drei blutige streifen auf ihrer zarten haut.
kalt, weich aber eiskalt. kalt wie das eis, das ihre herz getoetet hat.
die spiegelscherben werden mich toeten, wenige senkunden spaeter