Liebe?

[Luna I.]

Glaubt ihr eigentlich daran, dass es auf dieser Welt noch Liebe gibt? Ich habe oft das Gefühl, dass alle Menschen nur oberflächlich sind und sobald es einem schlecht geht, gehen sie auf Distanz. Habt ihr auch diese Erfahrungen gemacht? Ich habe in letzter Zeit einigen Mist erlebt und mich zurückgezogen. Das heißt, ich wollte es eigentlich gar nicht, es ist passiert. Ich wurde immer trauriger und trauriger und die Leute um mich herum haben mich immer mehr gemieden. Aber ich denke doch, dass gerade dann die Leute zu einem halten sollten. Aber es ist leider das Gegenteil, diese schmerzvolle Erfahrung habe ich gemacht. Glaubt ihr, dass es Liebe gibt, die einen so annimmt, wie man ist? Wenn man depressiv ist, dass man dann nicht sofort abgeschoben wird. Gibt es einen Menschen, der einen so lieben kann, dass er sich deiner annimmt, dass er zuhört, egal was ist? Oder gibt es tatsächlich nur noch Leute in unsrer Gesellschaft, die Spaß haben wollen um jeden Preis? Es kommt mir so vor, als wenn es so wäre. Denn keiner hat mir geholfen (außer meinen Eltern und ich bin so froh dass ich sie habe), aber in dieser Gesellschaft ist einfach kein Platz für Traurige. Ich hoffe immer auf einen Menschen, der mich nich Depritusse nennt, wenn ich traurig bin, der mich nicht immer kritisiert, der mich liebt. Glaubt ihr an sowas? Ich glaube, wenn die Leute, die immer so fröhlich sind, aufhören würden zu schauspielern, wenn sie sich nicht mehr verstellen würden, dann kämen ganz andere Menschen zum Vorschein. Aber man zeigt nicht sein wahres Gesicht, man verstellt sich, um in dieser Gesellschaft eine Chance zu haben. Ich wollte es lange Zeit nicht wahrhaben, aber leider muss man sich verstellen, denn anscheinend will dich eh keiner trösten, es ist eher lästig. Was meint ihr? Liebe oder nicht???

[Fischli]

Hmmmpfff...

Schwere Frage. Nun ja, ob es das gibt? Ich glaube schon, dass es sowas gibt. Denn es gibt Menschen, die ich so mag. Die ich mag, egal wie sie sind, auch mit ihren Fehlern. Allerdings bekomme ich von denen auch keine so bösen Zeiten mit.

Ich habe aber selber auch das Gefühl, dass Du beschreibst. Allen geht es immer gut. Alle sind gut gelaunt. Nur ich nicht. Ich, der kleine Spinner mittendrin. Der mit Gefühlen zu kämpfen hat, und der vielleicht auch mal in den Arm genommen werden will. Aber mich nimmt keiner in den Arm. Ich kenne das kaum. Muss auch ohne gehen.
Diese Welt kann halt schon grausam sein...

Das ist es halt. Man möchte auch traurig sein dürfen. Aber nicht als einziger, während alle anderen (so tun als ob sie) fröhlich sind.

[Luna I.]

Du hast Recht! Ich will auch gern mal von wem getröstet werden, aber es gibt halt keinen, der mich mal in den Arm nimmt. Es ist so schwer, ohne auszukommen. Aber man muss halt machen, dass es geht. Man darf hier leider nicht traurig sein, man muss sich irgendwie anpassen und es überspielen. Aber ich bin froh, dass du das Gefühl auch kennst. Es ist grausam, was? Na ja, mal gucken, was der morgige Tag mit sich bring. Ciao und danke für die Antwort!

[Fischli]

Tja, so ist das eben. Das was ich an Körperkontakt bekomme beschränkt sich darauf, dass ich 1-2 Mal die Woche jemandem die Hand gebe. Das wars dann auch.

Es gibt da ein Geburtstagsgedicht. Da kommt folgender Vers drin vor:
Das hat sie schon, das braucht sie nicht,
das ist zu teuer, das kriegt sie nicht.

So ist das manchmal auch mit Sachen, die eigentlich wichtiger wären. Der Mensch als soziales Tier, ist - sollte man meinen - auf Körperkontakt etc. angewiesen.
Und wenns den nicht gibt ist es halt schon das einfachste zu sagen "Brauch ich nicht"
Dann liegt der "Fehler" in diesem Bedürfnis halt in einem selbst. Ist immer noch besser als zu sagen: "Ich brauche das, aber ich kriege das nicht" und dran zu verzweifeln...

Auch wenn das trotzdem ehrlich, wirlich hart ist

[Luna I.]

Ist echt hart. Na ja, wieder ein Tag geschafft und ich bin sogar ganz gut drauf. Meine Bedürfnisse in Bezug auf Nähe stelle ich einfach zurück, bzw. habe ich gelernt zurückzustellen. Ich mein, wenn ich immer daran denke, und verzweifelt danach suche und eh nur enttäuscht werde (was bin jetzt eigentlich immer so war), dann ist es halt besser sich auf anderes zu konzentrieren. Vielleicht finde ich ja doch noch einen Menschen, der mir das geben kann, was ich brauche...

[tina]

Glaubt ihr eigentlich daran, dass es auf dieser Welt noch Liebe gibt? Ich habe oft das Gefühl, dass alle Menschen nur oberflächlich sind und sobald es einem schlecht geht, gehen sie auf Distanz. Habt ihr auch diese Erfahrungen gemacht? Ich habe in letzter Zeit einigen Mist erlebt und mich zurückgezogen. Das heißt, ich wollte es eigentlich gar nicht, es ist passiert. Ich wurde immer trauriger und trauriger und die Leute um mich herum haben mich immer mehr gemieden. Aber ich denke doch, dass gerade dann die Leute zu einem halten sollten. Aber es ist leider das Gegenteil, diese schmerzvolle Erfahrung habe ich gemacht. Glaubt ihr, dass es Liebe gibt, die einen so annimmt, wie man ist? Wenn man depressiv ist, dass man dann nicht sofort abgeschoben wird. Gibt es einen Menschen, der einen so lieben kann, dass er sich deiner annimmt, dass er zuhört, egal was ist? Oder gibt es tatsächlich nur noch Leute in unsrer Gesellschaft, die Spaß haben wollen um jeden Preis? Es kommt mir so vor, als wenn es so wäre. Denn keiner hat mir geholfen (außer meinen Eltern und ich bin so froh dass ich sie habe), aber in dieser Gesellschaft ist einfach kein Platz für Traurige. Ich hoffe immer auf einen Menschen, der mich nich Depritusse nennt, wenn ich traurig bin, der mich nicht immer kritisiert, der mich liebt. Glaubt ihr an sowas? Ich glaube, wenn die Leute, die immer so fröhlich sind, aufhören würden zu schauspielern, wenn sie sich nicht mehr verstellen würden, dann kämen ganz andere Menschen zum Vorschein. Aber man zeigt nicht sein wahres Gesicht, man verstellt sich, um in dieser Gesellschaft eine Chance zu haben. Ich wollte es lange Zeit nicht wahrhaben, aber leider muss man sich verstellen, denn anscheinend will dich eh keiner trösten, es ist eher lästig. Was meint ihr? Liebe oder nicht???

ich hab mir schon oft die selbe frage gestellt und deswegen kann ich nicht mehr an die wahre liebe glauben und an den einen menschen den es angeblich geben soll, der dich nimmt wie du bist. der dich immer lieben wird und immer zu dir steht. zu oft ist mein vertrauen zu solchen (wie ich es jedenfalls gedacht hab) personen missbraucht worden. heutzutage musst du immer einen auf glücklich spielen. wenn du wirklich deprimiert bist, merken das die leute zwar, wollen es aber nicht, da sie ihre eigenen probleme haben und nicht noch welche von dir hören wollen. ich glaube zwar dass es menschen gibt die dich akzeptieren wie du bist, aber ich glaube nicht dass man im leben auch seine wahre liebe findet. wenn doch kommt das meistens sowieso nur von einer person aus und die andere will nichts von dir wissen. es ist doch irgendwie so, dass du heutzutage lebst, um in gewisser weise ausgenutzt zu werden und nicht um deine große liebe zu finden....meint ihr nicht?

[Luna I.]

Ja, das denke ich auch sehr oft. Liebe wird heutzutage eher klein geschrieben, obwohl es doch das natürlichste und wichtigste auf der Welt ist. Ich habe auch immer an die eine große Liebe geglaubt, aber wenn man so fest daran glaubt, und sich immer wieder das Gegenteil bestätigt, dann hört man irgendwann auf damit. Aber ohne Liebe kann ich nicht leben. Und deshalb ist es auch so schwer für mich. Ich habe erfahren, wie kalt diese Welt sein kann, wie sehr man Fehl am Platz ist, wenn man nicht so drauf ist wie die breite Masse. Jeder Mensch braucht doch Liebe, ich verstehe da gar nicht, warum keiner bereit ist zu lieben. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich irgendwann jemanden finde. Ich glaube, dass wenn in der Welt mehr Liebe wäre, es nur halb so viele psychische Probleme geben würde. Glaubt ihr das nicht auch? Ich wollte niemals meine Ideale ändern, aber ich bin gerade dabei es zu tun, weil es sonst einfach unerträglich ist. Ich war an einem Punkt, wo ich gedacht habe, ich sterbe vor Sehnsucht und Einsamkeit. Wenn ich neben jemandem gegangen bin, dann war ich still, aber ich habe ihn eigentlich angeschrien, ihn um Hilfe gebeten, aber er hat es nicht gemerkt. Als ich festgestellt habe, dass ich von keinem was erwarten kann, habe ich mir gedacht, wenn du jetzt nicht was änderst, wirst du in dieser Welt immer unglücklicher. Meine Freundin, die selber depressiv war, riet mir dann, dass ich mich langsam anpassen soll, was ich nie getan habe. Aber es ist traurig, aber man muss es tun, um nicht zu versinken. Ich verstehe unter Liebe glaube ich etwas ganz anderes als die meisten Menschen. Ich denke, dass Liebe nicht nur was mit Sex zu tun hat (was soooo viele denken und auch nur deshalb überhaupt eine Beziehung eingehen) sondern dass Liebe das wichtigste Gut ist und das Schöne in uns sieht. Sie lässt einen sein wie man ist, kritisiert nicht und toleriert deine Fehler. So richtige warmherzige Liebe scheint es zwischen Mann und Frau oder auch zwischen Freunden irgendwie gar nicht oder nur sehr selten zu geben. Wir leben in einer Gesellschaft, in der andere Dinge wichtiger geworden sind. Freundschaft basiert nicht mehr auf Vertrauen, man will einfach nur Spaß. Bloß nicht tiefer blicken, es könnte ja etwas sein, dass man ergründen muss, mit dem man sich auseinander setzen muss. Das will die breite Masse eben nicht. Spaß, Party!!! Das Motto. Liebe? Ich weiß nicht, wie man so durch den Alltag kommen soll. Ich mein, ich habe in der letzten Woche meine Einstellung (zumindest für draußen) geändert, ich suche nicht mehr krampfhaft nach Halt, erwarte nicht mehr so viel. Aber im Inneren werde ich immer nach Liebe suchen und sie hoffentlich finden.