Hi Lin!
Genau den selben Gedanken habe ich auch schon mal gehabt und du hast wahrlich Recht. Wir ergötzen uns sozusagen am Leid anderer. Wenn wir uns einen Film über einen Flugzeugabsturz ansehen und es langsam Turbolenzen gibt, dann zittern und fiebern wir mit, aber in eine voyeuristischen Art!! Säßen wir selbst in solch einer Maschine, würden wir aus dem Zittern nicht mehr rauskommen und erkennen, dass die Todesangst, die wir im Fernsehen noch so "unterhaltsam" fanden, alles andere als das ist, für die Betroffenen.
Ich finde, dass der Mensch im Laufe der Zeit sowieso im Fernsehen zu viel in die Privatsphäre von anderen Menschen eindringt, sei es durch harmlose Soaps (zur Unterhaltung sterben auch da Menschen oder verschwinden einfach) oder durch Reality-TV, was meiner Meinung nach die schlimmste Gefahr darstellt. Ist der Mensch wirklich so "leidgeil"?
Dieses Gefühl, was beim Ansehen von Gefahr entsteht, wie kann man es beschreiben? Man fühlt sich spannendst unterhalten, zittert mit, man freut sich sogar, dass es endlich losgeht.
Aber, dass sowas wirklich passiert, wird oft übersehen, ignoriert, da es schon fast normal ist für unsere Ohren. ("16 Tote bei Geiseldrama")
Oder letztens gab es einen Film über eine atomare Katastrohpe ("The Day After") Der war ja auch im Kino und so ein Knüller. Na ja, das einzig Gute, was solche Filme bringen könnten, wäre der Abschreckeffekt und der Respekt vor Katastrophen und menschlichem Leid allgemein. Wenn man zum Beispiel nach dem Sehen eines solchen Films Anregungen zu helfen bekommt, dann ist es gewiss ok. Aber ist es allen wegen des Unterhaltungswertes, so kann man es wirklich, wie du es tust, als "krank" bezeichnen.
Tja, bleibt nur noch die Frage, warum man das so toll findet....